Auch im Alter von 80 Jahre verspürt er noch Spirit und lebt seine Talente. Der Berliner gilt als kreativer Kopf und Macher.
Für Christian Ehl in Lützenhardt runden sich acht Lebensjahrzehnte. Er wurde am vergangenen Sonntag 80 Jahre alt. Der Kult-Moderator, profilierte Sänger, Regisseur, Theaterspieler und Gründer der Waldachtaler Puppenbühne ist auch als versierter Reiseleiter weitum bekannt.
Mit seinen 80 Lebensjahren fühlt sich der gebürtige Berliner noch jung und dynamisch und sehr wohl in seiner zweiten Heimat Waldachtal. „Das ist eine Fügung Gottes.“ Als frohsinniger Moderator hat er längst Kult-Status erlangt. Im Handumdrehen gewinnt er die Sympathien des Publikums. Viele Zuhörer von Gesang- und Musik-Events hat der sprachgewandte Entertainer in der Region beglückt, insbesondere bei Konzerten des Liederkranzes Salzstetten. Heute noch beherzigt er sein Credo, die Menschen erfreuen zu wollen.
Bassstimme und Schriftführer im Gesangverein
1980 bis 1998 lieh er seine erste Bassstimme dem Gesangverein Schopfloch, seinem zwischenzeitlichen Wohnort, und führte die Schriften. Von 1998 bis 2022 verstärkte er den Männergesangvereins Schwarzwaldlust Lützenhardt, wo er auch als Schriftführer tätig war. Mitten in der Pandemie löste sich der Gesangverein 101 Jahre nach seiner Gründung auf. Seit über zehn Jahren wirkt der 80-Jährige evangelische Christ immer noch im Chor Laudate der katholischen Gemeinde mit, wo neugeistliche Lieder im Vordergrund stehen.
In der Schopflocher Vereinsgemeinschaft spielte er in der Theatergruppe mit und führte Regie. Im Sommertheater in Freudenstadt schlüpfte er in „Kaltes Herz“ drei Mal in die Rolle des Reiseleiters. Mit der 2012 gegründeten Waldachtaler Puppenbühne „Die Eule“ trat er mit seinem Ensemble vorwiegend in Kindergärten auf und der Erlös kam sozialen Projekten zugute. Sein schauspielerisches Talent blühte auf, als er als Autor, Regisseur, Requisiten-Meister und Hauptakteur seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Christian Ehl ist ein Glücksfall für Waldachtal.
Der Wunsch auf dem Lande zu leben, ging 1980 in Erfüllung, als sich für ihn eine neue berufliche Perspektive bei Schweizer Reisen in Waldachtal eröffnete, wo er als Touristikleiter und Südstar-Reisen-Prokurist agierte. Heute noch ist er als Reiseleiter mit profundem Wissen im Einsatz. Schon in Berlin managte er Rundreisen in ganz Europa. Beim größten Berliner Busreisen-Veranstalter arbeitete er sich vom Betriebsassistenten bis zum Prokuristen hoch.
Zuerst machte er aber eine Ausbildung zum Koch. Nicht wenig stolz ist er auf die Note eins in der Praxis, verewigt in seinem Koch-Gesellenbrief. Den Kochlöffel schwang er im renommierten Hotel am Zoo einst auch für die Bundeskanzler Willy Brandt und Ludwig Erhard als auch für Eugen Jochum, einer der herausragenden Dirigenten des 20. Jahrhunderts.
Seit 1998 wohnt das Ehepaar in Waldachtal
Auf dem Rathaus Berlin-Wedding heiratete der Charlottenburger 1969 die Reisekauffrau und Erzieherin Hannelore, geborene Granel, 2019 feierten die Ehls ihr 50-jähriges Ehejubiläum in Waldachtal, wo sie seit 1998 wohnen. Sohn Oliver (1970) war Berufssoldat und lebt mit seiner Frau mittlerweile in Ettenheim/Baden; Tochter Kerstin (1977), die eine Führungsposition im Deutschen Sparkassenverlag innehat, wohnt mit Familie im Raum Stuttgart.
Von Steckenpferden und Wertschätzung
Zu den Steckenpferden
des Jubilars zählen Musik, Lesen und sein Garten. Er ist erfolgreich als Hobbywinzer in Waldachtal. „Ich liebe schöne Musik, vor allem Opern und Klassische Musik, aber auch Jazz und Unterhaltungsmusik.“
Der Opern-Fan
hat ein Faible für Mozart-Werke in historischer Aufführung. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Er ist der Sohn eines belgischen Musikers und einer Berlinerin.
Sein Vater
spielte Geige in mehreren Orchestern. Chistian Ehl unterstützt weiterhin Musikpädagoge Victor Brose bei seinen Musikschule-Konzerten in Waldachtal und stellt junge Musiker vor.
Sport
treiben die Ehls beim Seniorenturnen im VfB Cresbach.
Heute kocht er
im Eigenheim noch leidenschaftlich gern: „Ich bin der Chef de Cuisine!“ Seine Frau Hannelore reiht sich in der Home-Küchenbrigade als „Chef de Casserolier“ ein.
Ihre Wertschätzung
bekundeten Bürgermeisterin Annick Grassi und Ortsvorsteher Ludwig Blum. Neben einem Überraschungsgeschenk durch Adelheid Singer vom Liederkranz Salzstetten bezeichnet der Jubilar einen liebevollen Herzens-Brief seiner Enkelin Lilli als sein größtes Geschenk. In dem preist sie seine lebensfrohe Art, die auf alle ausstrahlt. Was Wunder: Mit seiner inzwischen 17-jährigen Enkeltochter und angehenden Abiturientin Lilli ist er ein Herz und eine Seele.