Die Redner des Jubiläums von Maria Zell: Pfarrer Achim Buckenmaier (von links), Hechingens Bürgermeister Philipp Hahn, Ortsvorsteherin Meta Staudt,Vorsitzender Peter Beck und Dekan Michael Knaus Foto: Daiker

Für das Jahr 1255 ist die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung Zell. Aus diesem Grund hatte der Förderverein Maria Zell zum Festakt in die Wallfahrtskirche eingeladen.

Eine überaus große Anzahl Besucher und Ehrengäste füllten die Kapelle. Viele Glückwünsche und Worte des Dankes konnte der Fördervereinsvorsitzende Peter Beck von politischer wie kirchlicher Gemeinde entgegennehmen.

 

Viele Gäste gratulieren

Musikalisch eröffnet wurde der Festakt mit dem Lied „Highland Cathedral“, einem Arrangement für Orgel und Trompete. Mit diesem festlichen Werk begeisterten Markus Bogenschütz an der Zeller Orgel und Bernd Locher mit der Trompete.

„Jede Beziehung beginnt mit einem herzlichen Willkommen“, begrüßte Ortsvorsteherin Meta Staudt die Gäste und freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt sind um an dieser besonderen Feier teilzunehmen. Ihr Gruß galt unter anderem Bürgermeister Philipp Hahn, Dekan Michael Knaus und nicht zuletzt der Bürgerschaft. Auch Burgmanagerin Anja Hoppe bereitete durch ihr Kommen eine besondere Freude.

Die passende Musik in einzigartiger Location vor dem Hochaltar mit dem Maria Zeller Gnadenbild, brachte das Querflötenensemble aus der Wasserwerkmusik von Händel zu Gehör.

„Cella“ mit C

Nach seinem Willkommensgruß ging Philipp Hahn zuerst auf die Geschichte der Siedlung Zell ein. Im Jahr 1255 wurde erstmals der Ort Zell erwähnt, und zwar als Herkunftsbezeichnung eines „Werner“, der das Schenkenamt beim Zollergrafen inne hatte. Eine Kirche oder ein Pfarrer sind nicht erwähnt, obwohl deren Existenz aufgrund mehrerer Indizien sehr wahrscheinlich ist.

So zum Beispiel wegen des Ortsnamens und des früheren Gallus-Patroziniums. Und Bürgermeister Hahn konnte den Zuhörer und Zuhörerinnen auch Quelle und Datum für die Ersterwähnung einer Zeller Kirche nennen, was ein fast noch schöneres Jubiläum ergab. Genannt ist ein Pfarrherr in Zell im „Liber decimationis“ des Bistums Konstanz. Das Steuerregister von 1275 wurde angelegt um die Sondersteuer zu kontrollieren, die die Pfarreien zu zahlen hatten. Und in diesem Steuerregister steht unser Zell, geschrieben „Cella“ mit C.

Mehrfach schwer beschädigt

Maria Zell wurde mehrfach durch Erdbeben schwer beschädigt, berichtete Hahn. Dass die Kirche heute als wunderbares Kleinod Wallfahrer und Gläubige, Kulturliebhaber und Wanderer begeistert, ist mit der Verdienst des Fördervereins und allen voran, dessen Vorsitzenden Peter Beck. Philipp Hahn sprach für bisher 27 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit seinen Dank aus.

Arbeiten starten im Herbst

Auch der Hangrutsch soll nicht unerwähnt bleiben. Als 770-Jahr-Geschenk teilte Hahn die freudige Botschaft mit, dass die Bauarbeiten im Herbst starten und somit dieses Jahr noch abgeschlossen werden können.

Nach dem „Ave Maria“ des Querflötenensembles sprachen Dekan Michael Knaus und Pfarrer Achim Buckenmaier nach der Überschrift von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ über Wallfahrten. Wallfahrt ist eine alte Tradition und der Sinn ist die Zusammenkunft. Um etwas zu erleben müsse man auch etwas wagen oder den Trott des Alltags verlassen um Erlebnisse zu erfahren. So waren sich beide einig, um Orte zu finden zuerst aufbrechen zu müssen.

Mariazeller Lied erklingt

Mit einem weiteren Arrangement von Bach erfreute das Flötenensemble unter der Leitung von Hanns Stefan Doege die Gäste. Nichte zuletzt nutzte zum Ende des Festaktes der Vor-sitzende des Fördervereines Peter Beck seine Freude und Dank nach allen Richtungen auszudrücken. Interessant seine Ausführungen um die Baugeschichte Maria Zells. Mit dem gemeinsamen Singen des imposanten Mariazeller Liedes ging der Festakt zu Ende. Im Schatten des Waldes fand im Anschluss ein kleiner Stehempfang statt.