Die Sonderausstellung „750 Jahre Gutach: Geschichte(n)“ des Kunstmuseums Hasemann-Liebich ist eröffnet.
In seiner Begrüßung der zahlreichen Kunstfreunde stellte sich der 28-jährige Nico Schiele kurz vor. „Wir haben lange und viel an der Zusammenstellung der Sonderschau ausgearbeitet“, stellte Schiele fest. Ständig seien neue Ideen dazu gekommen, zeitgeschichtliche Exponate angemessen ins rechte Licht zu rücken.
Akzente werden auf Menschen gelegt, die das Dorf geprägt haben
„Geschichte ist keine Ansammlung von Jahreszahlen – sie ist das Echo der Menschen, die sie erlebt haben,“ erklärte Bürgermeister Siegfried Eckert in seinem Grußwort. Bei der Schau werden besondere Akzente auf Gutacher Frauen und Männer gelegt, die die Dorfgeschichte mitgestaltet und mit Leben gefüllt haben. „Menschen, deren Hoffnungen und Schicksale machen ein Gemeinwesen aus und diesem lebendigen Miteinander ist die Ausstellung gewidmet“, so Eckert.
Die Besucher erwarte ein Streifzug durch die gesellschaftlichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte und mehr als eine damit verbundene Zeitenwende. Diachronisch, pädagogisch und didaktisch 750 Jahre Geschichte in einer Ausstellung zu verdichten, beschäftigte Heimatforscher Jean-Philippe Naudet und Nico Schiele während der vergangenen Monate.
„Schon der Titel der Ausstellung betont, dass es nicht nur um Geschichte mit trockenen amtlichen Akten gehen soll, sondern darum, das Leben um diese dokumentierten Fakten herum aufzuzeigen“, schilderte Naudet die Entwicklung des Konzepts.
Unumgänglich sei es indes, auf einige Fakten einzugehen. Die etlichen 750-Jahr Jubiläen von Städten und Gemeinden in der Region sind laut Naudet auf den Aufruf Papst Gregors X. zu einem Kreuzzug zurückzuführen. „Kreuzzug heißt Geldbedarf und, damals wie heute, neue Steuern“, so Naudet.
In einem Amtsbuch zum Einzug des „Kreuzzugszehnts“ werden viele Ortschaften zum ersten Mal urkundlich erwähnt, darunter Gutach. Die Steuer wurde übrigens eingezogen, auch wenn der Kreuzzug letztlich nicht durchgeführt wurde.
In der Ausstellung ist eine replizierter Auszug der Folie aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Weitere Exponate beleuchten unter anderem den Bergbau vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, die Peterskirche und den Bau der Schwarzwaldbahn.
Bewusst wird der Dorfgeschichte des 20. Jahrhunderts viel Raum zugestanden. Aus dem Vermächtnis von Kunstfreund und Heimatforscher Ansgar Barth kann laut Naudet ein Auszug der Dorfchronik über fast 50 Jahre präsentiert werden.
Porträts wie das der Lindenwirtin Christina Moser sind eine Art Hommage an die Menschen, die Gutach und das Dorfleben prägten. Findige Besucher der Ausstellung können an einem Ratespiel teilnehmen. Wer die Gutacher Gebäude auf den Fotos, abgelichtet um 1900, zuordnen kann, hat gute Chancen einen attraktiven Preis zu gewinnen.
Öffnungszeiten
Die Sonderausstellung „750 Jahre Gutach: Geschichte(n) “ im Kunstmuseum Hasemann-Liebich ist von Sonntag, 18. Mai bis Sonntag, 21. September zu sehen. Die Schau zeigt zeitgeschichtliche Exponate von Gutachern und ihrer Geschichten. Die Öffnungszeiten sind samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt drei Euro, Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.