Arnold Kuner präsentierte Schätze aus der Geschichte Schonachs beim Förderverein der Strohmanufactur. Postkarten standen am Anfang seiner Sammelleidenschaft. Inzwischen hat er eine bunte Mischung von Ziegeln über Speisekarten bis zu Tonbandgeräten.
Eine weitere, sehenswerte Ausstellung im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Gemeinde Schonach gab es am Wochenende in den Räumen des Fördervereins der Strohmanufactur.
Der Schonacher Arnold Kuner präsentierte allerlei Kurioses und Historisches aus der Geschichte Schonachs. Ingrid Schyle, Vorsitzende des Fördervereins der Strohmanufactur, begrüßte am Samstag zur Eröffnung bereits zahlreiche Gäste in den Räumen in der Hauptstraße 20. Sie freute sich über die Bereitschaft von Arnold Kuner, sein privates Archiv zu öffnen. Und Kuner selber freute sich, die Möglichkeit zu haben, seine Sammlung – zumindest in Teilen – zu zeigen.
Alten „Kruscht“ entsorgt
Bis vor rund 20 Jahren hätte er die Sammelstücke als alten „Kruscht“ abgetan und entsorgt, wie er selbst sagte. Der Ursprung für seine Sammelleidenschaft fand sich dann jedoch in alten Postkarten der Gemeinde, verriet er den zahlreichen Besuchern. Und seitdem sammelt er nicht nur Postkarten, sondern eben auch allerlei andere Dinge, die mit der Gemeinde zusammenhängen. „Da hat sich so einiges angesammelt, mittlerweile wird der Platz knapp“, plauderte er aus dem Nähkästchen und lacht.
Kuners Sammelleidenschaft ist aber noch lange nicht zu Ende: „Wenn Sie einen alten Speicher ausräumen, komme ich gerne“, versicherte Kuner den zur Ausstellung gekommenen Interessierten. Er bemerkte zudem, dass er großes Interesse daran habe, die Sammlung für die Zukunft zu bewahren, in welcher Form auch immer.
Es war schon erstaunlich, was Kuner so alles in seiner Sammlung hat. Ein Höhepunkt ist sicherlich der Dachziegel der alten Schonacher Pfarrkirche von vor 1912. Wie alt der Ziegel tatsächlich ist, lässt sich laut Kuner nicht mehr feststellen. „Auf jeden Fall wurde er bemalt und mit 23-Karat Blattgold verziert“, wie der leidenschaftliche Sammler verrät.
Notfall-Tasche eines Arztes
Auch ein altes, in Blei gefasstes Kirchenfenster, ebenfalls von der alten Schonacher Kirche, konnte er den Besuchern zeigen. Daneben gab es die Notfall-Tasche des ehemaligen Arztes Rieder, alte Speisekarten des Hotels Rebstock und des Berghüslis oder Tonbandgeräte der Marke Butoba der Firma Burger. Auch ein Glas Sand aus der Erdwärme-Bohrung für das Rathaus hat sich Kuner gesichert und hält es begeistert in die Höhe.
Und natürlich durften die Wastl-Hefte, ein Comic-Serie aus den 1960er- und 1970er Jahre, nicht fehlen. Denn die Nummer 23, Wastl und die Kuckucksuhrendiebe, spielt in Schonach. Schindeln des ehemaligen Hotels Lamm oder Schilder aus dem alten Rathaus ergänzten Kuners Ausstellung.
Bilder der Gemeinde
Im Büro der Strohmanufactur lagen darüber hinaus viele alte und neuere Bilder von Schonach aus, die viele Betrachter zum Gespräch über alte Zeiten anregten. Auch eine kleine Sammlung an Postkarten mit Gemeinde-Ansichten waren zu sehen. Wer Fragen hatte, dem half Kuner gerne aus. Und er hatte zu allen seinen Sammlungsstücken etwas zu erzählen, er wusste Hintergründe und Anekdoten.
Großer Zuspruch
Insgesamt war es eine tolle, interessante Ausstellung, dementsprechend war auch am Samstag und am Sonntag der Zuspruch der Bevölkerung.
Im Oktober wird Kuner übrigens wieder Teile seiner Sammlung in der Strohmanufactur zeigen, dann geht es rein um Postkarten, die Schonach im Laufe der Jahrzehnte zeigen.