Stadtjubiläum: 750-Jahr-Feier im Jahr 2011 / Markus Keller, Michael Jerg und Karlheinz Brandl erinnern sich
Vor zehn Jahren feierte Blumberg seinen 750. Geburtstag. Kernstadt und Teilorte präsentierten sich als Einheit – und das wirkt bis heute nach.
Blumberg. Wenn Bürgermeister Markus Keller an die 750-Jahr-Feier vor zehn Jahren denkt, fällt ihm als erstes das große Festzelt ein. "Als ich im halbaufgebauten leeren Festzelt stand, bekam ich spürbare Zweifel, ob wir nicht zu groß geplant haben." Doch die Sorgen waren unbegründet, wie sich dann beim Fest wenige Tage danach mehr als deutlich zeigte. Es vergehe kein Monat, wo er nicht auf die 750-Jahr-Feier angesprochen werde, oft im Gleichklang mit dem Street-Art-Festival und "Blumberg on Ice", sagt Keller. Das seien Leuchttürme, die das Image der Stadt nachhaltig verbessert hätten.
Die besonderen Momente für den Bürgermeister waren der Rundgang durch die Gewerbeschau, "wo ich gesehen habe, welche Wirtschaftskraft hier in Blumberg ist." "Gänsehautgefühl" hatte er im Festzelt, als der Gesamtchor in Begleitung der Stadtkapelle sang, "und da herrschten ja tropische Verhältnisse." Imponiert haben ihm auch der Mittelaltermarkt und der Umzug, wo auf dem Tieflader die Laufenburgerli-Lok durch die Straßen gezogen wurde.
Karl Scheu, Dirigent des Gesamtchors, war beeindruckt von dem positiven Zusammenklang rund 230 Sängern. "Es war das Einmalige, in einem Großchor die Stadt zu repräsentieren."
Michael Jerg hatte als Taktgeber der Stadtkapelle auch das Gesamtdirigat. "Die Idee hat uns fasziniert, es war eine absolut tolle Sache. Im Festzelt könne man normalerweise nicht erwarten, dass diese Aufmerksamkeit des Publikums vorhanden ist. Ich erinnere mich, wie gut das bei den Leuten im Festzelt angekommen ist, und dass sich dies nachher auch weitergezogen hat, etwa bei den Events in der Sporthalle, die wir veranstaltet haben. Diese Events haben sicher Stadtgeschichte geschrieben", blickt Jerg zurück.
Für Michael Jerg war es ein würdiger Abschluss des Stadtjubiläums: "Das war ein Miteinander auf ganz großer Ebene, und es war eine Leistung, die Chöre zusammenzubringen." Beeindruckt habe ihn auch, dass die Chordirigenten, die eine tolle Vorarbeit geleistet hätten, bereit waren, sich in die zweite Reihe zu stellen und ihm die Gesamtleitung zu überlassen. "Die Sänger und die Musiker haben alles gegeben, das war ein emotionaler Höhepunkt im Leben eines jeden einzelnen Mitwirkenden." Von dieser Veranstaltung habe man nachher profitiert für weitere Konzertevents in der Sporthalle, wo ebenfalls viele Sänger bereit waren, mitzuwirken. Zum Beispiel "Dance in Concert" und "Magic Night of Music", führt Jerg an.
Pfarrer Karlheinz Brandl erlebte durch das Engagement, besonders durch die Bürger, eine Außenpräsentation Blumbergs, "wo etwas zusammenwächst zwischen der Kernstadt und den Teilorten." Derzeit sei die Vereinsarbeit durch die Pandemie sehr eingeschränkt, in einzelnen Teilorten wie Riedböhringen, sei aber etwas gewachsen, etwa das Baugebiet, das Gewerbegebiet oder der Kindergarten, der saniert wurde und eine Krippe erhielt. Pfarrer Brandl verweist auch auf die Gewerbeschau, bei der sich das positive Miteinander der Unternehmen gezeigt habe. Er denke, dass sich das positive "Sich-auf-den-Weg-machen" vor zehn Jahren auch bemerkbar gemacht habe in politischen Entscheidungen, zum Beispiel für den flächendeckenden Breitbandausbau.
Freitag, 1. Juli, 2011: Bieranstich im Festzelt und Auftakt mit Dr. Quincy & his Lemmonshakers. Das Festzelt ist voll besetzt. Samstag, 2. Juli, 2011: Eröffnung der Gewerbeschau und des Naturparkmarktes, Mittelaltermarkt der Kindergärten und Schulen an der Stadthalle, abends SWR1-Party im Festzelt. Sonntag, 3. Juli: Gewerbeschau, Mittelaltermarkt, großer Umzug, Auftritt des Blumberger Gesamtchors mit der Stadtkapelle, Abendkonzert der Stadtkapelle. Montag, 4. Juli: Ausklang.