Jürgen Lutz (links), 40 Jahre Mitglied im VdK Mötzingen, wird von Rainer Stefanek geehrt Foto: Stadler

Der VdK-Ortsverband Mötzingen blickte bei seiner Jubiläumsfeier auf die vergangenen 75 Jahre seit Gründung zurück.

Im Kreis der Mitglieder, Reservisten-Vertreter und Gerlinde Messer, Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Böblingen, referierte die Mötzinger Ehrenvorsitzende Christel Schwenk über die Historie des Verbands, der am 5. März 1949 im Gasthaus Löwen gegründet wurde.

 

Bei der Gründung waren es 26 Beschädigte und Hinterbliebene, bis zum August 1949 stieg die Mitgliederzahl bereits auf 44 an, am Jahresende wurden bereits 91 Mitglieder gezählt. Im Jahr 1919 wurde aus der Not in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg der damalige „Reichsbund“ zur Betreuung von Kriegsbeschädigten gegründet. 1945 gründete sich der Verband Württembergischer Kriegsbeschädigter sowie der Verband der Körperbeschädigten und schloss sich mit drei Landesverbänden zur „Arbeitsgemeinschaft Südwest“ zusammen.

1948 folgte die Gründung des Verbands der Körperbehinderten, woraus sich später der Name „Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner“, kurz VdK, entwickelte.

Ortsverband zählt 115 Mitglieder

Heute zählt der VdK-Ortsverband Mötzingen 115 Mitglieder, führt mittwochs zwischen 20 und 21 Uhr Sprechstunden in der Schule durch und hilft beispielsweise bei Rentenanträgen.

Ehrenvorsitzende Schwenk berichtete über 124 Ausflüge bis zum Jahr 2017 sowie Advents- und Weihnachtsfeiern, Gottesdienste und Gedenkfeiern am Ehrenmal auf dem Friedhof.

2021 übernahm mit Rainer Stefanek an der Spitze ein neuer Vorsitzender die Führung des Ortsverbandes, der dem Kreisverband Böblingen mit aktuell 5160 Mitgliedern angehört. Stefanek ehrte den bei der Jubiläumsfeier anwesenden Jürgen Lutz für 40 Jahre Mitgliedschaft und überreichte ein goldenes Abzeichen.

Ebenfalls seit 40 Jahren ist Klaus Zimmermann Mitglied. Seit zehn Jahren gehören Rita Dietz, Rosemarie Neumann, Werner Schittenhelm und Jürgen Schlichenmaier dem Verband an.

Finis: Zuverlässiger Ansprechpartner

Grußworte auf modernste Art, statt Papiervorlage mit Tablet und nach Befragung der Künstlichen Intelligenz, überbrachte dem Verband der Mötzinger Bürgermeister Benjamin Finis. Der VdK-Ortsverband sei schlagkräftig aufgestellt und zuverlässiger Ansprechpartner für sozial benachteiligte Menschen, sagte er bei der Übergabe des Jubiläumsgeschenks an Stefanek.

Auch die Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Böblingen, Gerlinde Messer, blickte auf die Gründungszeit des VdK zurück, der heute immer mehr gebraucht werde. In Baden-Württemberg zählt der VdK 271 000 Mitglieder, der Kreisverband Böblingen setzt sich aus 16 Ortsverbänden zusammen.

Messer bemängelte, dass die Politik nicht auf dem richtigen Weg für die Bürger sei, weshalb der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Solidarität durch den VdK vor allem für ältere und behinderte Menschen, wichtig sei.

Kriegsgräber im Ausland

Bevor die Gäste der Jubiläumsfeier zum Buffet geladen waren, sprach Christoph Schwarz in seinem Festvortrag über „Kriegsgräber im Ausland“. Der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Beauftragte für die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr im Bereich des Landeskommandos Baden-Württemberg zeigte Filmmaterial und sprach über drei Millionen Kriegsgräber in 45 Ländern und einem Etat von 45 Millionen Euro.

Die humanitäre Organisation Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Suche, Bergung und Bestattung von Kriegstoten im Ausland sowie der Pflege ihrer Gräber. Darüber hinaus engagiert sich der Verein in der Erinnerungskultur.