Am Ortsausgang von Schwarzenberg in Richtung Bieselsberg/Unterreichenbach liegt der Schwarzenberger See im Gewann Reute und Rain. Zunehmende Überwucherung und Wasserverlust setzten dem Gewässer zu, das jetzt ökologisch aufgewertet wird.
Schömberg-Schwarzenberg - Wiederzuerkennen ist inzwischen das Becken des rund 300 Quadratmeter großen Sees, nachdem es ausgeräumt wurde und rund 70 Kubikmeter Wasser in Container geschöpft wurden, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Schömberg. Dafür habe es Umsicht und Fingerspitzengefühl gebraucht, damit ansässigen Tieren nichts passiert.
Echter Kraftakt
"Parallel dazu wurde der kleine Bach entlang der Kleingärten vor dem Zulauf am See gestaut", erläuterte Ortsvorsteher Andreas Ehnis. Denn nachdem das Becken quasi trockengelegt war, wurde es mit Vlies, Folie und Kokosmatte ausgelegt, um eine Abdichtung zu erhalten. Zusammen mit Revierförster Alex Volkert und Joachim Leitheim von der Firma Schäfer bewerkstelligte er diesen Kraftakt, wog doch allein die Folie 500 Kilogramm. Anschließend fand der Lehm seinen Weg zurück an das Seeufer.
"Das ursprüngliche Feuchtbiotop soll wiederhergestellt werden, damit Tierarten von den Molchen bis zu den Fröschen, aber auch Wasserinsekten wie Gelbrandkäfer oder Libellenlarven sich wohlfühlen", stellte Volkert in Aussicht, zumal beim Einlegen des Erdmaterials zugleich unterschiedliche Höhenprofile erzeugt wurden, die variierenden Arten Rechnung tragen. Gerne folgte er dem Anliegen von Ehnis und dem Ortschaftsrat, das Kleinod zu erhalten. Denn seit seinem Bestehen hatte sich der Tümpel zu einem Lebensraum für viele Klein- und Kleinstlebewesen entwickelt.
Zwar hatte der Wintereinbruch das Vorhaben zunächst gebremst, doch in der vergangenen Woche begannen die Maßnahmen, in deren Rahmen auch ein verfaulter Baum im Zuge der Verkehrssicherungspflicht gefällt wurde. Denn außerdem dient das Areal der Erholung von Wanderern und Bevölkerung.
Lebensraum eingeschränkt
"In den vergangenen Jahren mussten wir allerdings feststellen, dass unser See offenbar undicht ist", verwies Ehnis auf den meist trockenen Zustand des Kleinods. Darin sah auch Forst- und Landschaftsökologe Thomas Steinheber einen gravierenden Mangel, der den Lebensraum der Tierarten erheblich einschränkte. Darüber hinaus erkannte er eine starke, so genannte Verlandung, also Zuwachsen des Sees, einhergehend mit Verschlammung. Dem wurde nun Abhilfe geschaffen.
"Mit der Aufwertung und Renovierung des Sees steigern wir nicht nur die Aufenthaltsqualität an diesem Kleinod am Rande eines Spazier-und Wanderweges, sondern leisten einen wichtigen ökologischen Beitrag für die uns umgebende Kulturlandschaft", bekräftigte Bürgermeister Matthias Leyn.
Möglich machte das unter anderem die Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Calw, die in der Maßnahme ebenfalls eine Aufwertung sieht. "Sie befürwortete zudem einen vorzeitigen Beginn der Realisierung, um der anstehenden Amphibienwander- und Laichzeit nicht in die Quere zu kommen", hob der Revierförster hervor.