Das Sinfonische Verbandsblasorchester gastierte an Allerheiligen zum 20. Mal in der Sternenberghalle.
Gekommen waren mehr als 600 Gäste, die den Saal der Sternenberghalle in Friesenheim komplett füllten. Es mussten sogar Stühle hinzu gestellt werden. Das Sinfonische Verbandsblasorchester Ortenau mit seinen knapp 100 Musikern nahm das Publikum von Beginn an mit. Dirigent Rüdiger Müller wählte Werke aus den vergangenen 20 Jahren aus. Unter den Spielern waren auch Musiker, die schon Jahrzehnte dabei sind. Mittendrin Müller, der den Takt vorgab und sein Orchester zur Höchstleistung und akzentuierter Aussagekraft antrieb.
Zu den musikalischen Geschichten, die das Ensemble erzählte, zählten Johan de Meijs sinfonische Vertonung von J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Die Reise nach Mittelerde gelang mit tiefem Klang, gewaltigem Donner und auch Leichtigkeit.
Das Orchester durfte nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen
Ins 15. Jahrhundert katapultierte das Orchester sein Publikum mit Passagen aus dem Soundtrack von „Henry V“ von Patrick Doyle. Dieses Werk wurde von Johan de Meij arrangiert. Wundervoll stimmten die Männer mit ihrem Gesang das Lied „Non Nobis, Domine“ an, leicht setzten Bläser und die Frauenstimmen ein. Eine Gänsehautstimmung machte sich breit. Das Publikum dankte mit jubelndem Applaus. Das Orchester beherrschte auch komplexe Werke von Komponisten wie Alfred Reed und Johann de Meij. Von Reed spielte das Orchester das feurige Werk „El Camino Real“, eine lateinamerikanische Fantasie.
Nach der Pause packte das Orchester seine Gäste mit einem rasanten Stück buchstäblich ins Auto und befuhr mit dem Stück „Ride“ von Samuel R. Hazo eine Landstraße in Pennsylvania. Dem Ensemble gelang eine dynamische instrumentale Fahrt. Lange ließ sich dort gedanklich nicht verweilen, denn es galt die prächtige Inkafestung Machu Picchu zu entdecken. Vor dem Auge entstand eine goldene Szenerie der Anden, aber auch die blinde Zerstörungswut der Eroberer.
Das Orchester löste alle Versprechungen zur Präsenz und Interpretation exquisiter Blasmusik ein. Mitreißend war das Stück Danzon No. 2 von Arturo Marquez und fulminant und mit höchstem Wiedererkennungswert das Finale „Star Wars Saga“ von John Williams, erneut arrangiert von Johann de Meij. Der Konzertabend wurde vom Publikum fulminant gefeiert: Am Ende gab es stehenden Applaus und aufbrausenden Jubel. So verließ Müller mit seinem Orchester nicht ohne Zugabe die Bühne.
Nächstes Konzert
Das nächste Konzert des Orchesters steht bereits: zum nächsten großen Konzertabend wird in einem Jahr, am 1. November 2026, ab 19 Uhr in die Sternenberghalle in Friesenheim eingeladen.