„60 Jahre – voll ins Schwarze!“ So lautet das Motto des Schützenfests, mit dem der SVG sich drei Tage lang selbst hochleben lässt.
60 Jahre sind zwar ein Grund zum Feiern. Aber ein „Mammutfest“ wie zum 50., mit Festakt und allem drum und dran, wolle man nicht auf die Beine stellen, sagt der Oberschützenmeister Ottmar Hörter.
60 Jahre seien ja kein „richtiges“ Jubiläum. Außerdem wäre es ein Kraftakt, wieder so viele Helfer zusammenzubekommen wie notwendig sind, um ein Fest auf dem Schlossplatz zu stemmen.
Zünftiges Fest mit Wettbewerben
Stattdessen will der Schützenverein ein zünftiges Schützenfest am Vereinsheim bestreiten. Ganz traditionsbewusst mit Festscheiben- und Mannschaftspokalschießen für Geislinger Vereine, Clubs und Kameradschaften.
Hörter wurde 2015 als Vorsitzender Nachfolger von Lothar Müller. Während seiner bisherigen Amtszeit gab es einige Neuerungen im Verein.
Verein ist in ruhigem Fahrwasser
So wurde der Luftgewehrkeller auf das Schießen mit Lichtgewehren und Kameras statt der früheren Papierscheiben umgestellt. Das Schützenhaus wurde modernisiert und eine Gartenwirtschaft neu eingerichtet. Insgesamt bewege der Verein sich in ruhigem Fahrwasser.
Ans Aufhören denkt Hörter noch nicht. Aber auf lange Sicht sei eine Verjüngung des Vorstandes absehbar.
Mitglieder von einem bis 94 Jahren
Nicht zuletzt haben Hörter und sein Vorstand die Festorganisation bewusst in die Hände der „Jungen“ im Verein gelegt. Die Helferliste ist voll, jeder bekommt ein T-Shirt mit dem Jubiläumsmotto.
Auch insgesamt verjüngt sich der Verein: Sein Altersschnitt lag zur jüngsten Hauptversammlung bei 56,3 Jahren, inzwischen ist dieser Wert noch gesunken. Denn, obwohl kaum ein Jahr alt, sind inzwischen auch die Zwillingstöchter von Schriftführer Ruben Holike angemeldet.
Sechs Gründungsmitglieder leben noch
Das älteste Mitglied ist 94 – einer der noch sechs lebenden Gründer von ursprünglich 27. Übrigens war der SVG gar nicht der erste Geislinger Schützenverein: Bis in die 1930er-Jahre existierte im Ort eine Schützengesellschaft.
Sportlich steht der SVG derzeit gut da: Schützen wettkämpfen bis hinauf zur Bundesliga. Und seit 2023 gibt es auch wieder eine eigene Damenmannschaft – nach sechs Jahren Pause.
Viel Konkurrenz bei der Jugendarbeit
Der Oberschützenmeister hofft aber darauf, dass neue, junge Mitglieder in den Verein kommen: „An der Jugend klemmt’s“, bedauert er. Zwar gibt es eine Jugendmannschaft, doch sei es schwer, weitere Jungschützen zu finden: In Geislingen gibt es mit vielen Vereinen, Kirche, Feuerwehr und DRK eine große Konkurrenz attraktiver Jugendarbeit.
Neben dem Schützenfest gibt es 2023 außer typischen Veranstaltungen wie Königs- und Silvesterschießen noch einen weiteren Höhepunkt zum 60. Geburtstag: Am 23. September gastiert zum ersten Mal das Württembergische Böllerschützentreffen in Geislingen, mit bis zu 300 Teilnehmern. Und 2024 soll zum zweiten Mal nach 2019 der SVG Gastgeber des Landesschützentags sein.