50 Jahre Waldschulheim Burg Hornberg – das Jubiläum wird am 18. und 19. Juni mit einem Festakt für geladene Gäste, Ständen mit wald- und umweltpädagogischen Angeboten sowie einem Tag der offenen Tür gefeiert.
Altensteig - Zum Festakt am Samstagvormittag, 18. Juni, werden Repräsentanten aus Politik und Forstwirtschaft in der historischen Anlage erwartet. Am Nachmittag sind Lehrkräfte eingeladen, sich an verschiedenen Aufbauten über die Wald- und Umweltpädagogik in Baden-Württemberg zu informieren.
Das Programm am Sonntag, 19. Juni, beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Burg, musikalisch umrahmt von einem Posaunenchor. Ab 11 Uhr wird zu einem abwechslungsreichen Programm eingeladen. Angeboten werden spannende Mitmachaktionen für die ganze Familie, eine Ausstellung über historisches und modernes Waldhandwerk im Nordschwarzwald, Führungen durch das Haus, Informationen zur Geschichte der Feste und Musik im Wald.
Außerdem werden die Besucher mit Wild-Chili Steaks, vegetarischen Gerichten, Kuchen, Kaffee und anderen Getränken bewirtet.
Schwierige Parksituation
Mit dem bevorstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten hat sich auch der Ortschaftsrat Hornberg in seiner jüngsten Sitzung befasst – hauptsächlich mit der Frage der Anfahrt, weil es an Ort und Stelle so gut wie keine Parkmöglichkeiten gibt. Geplant ist die Bereitstellung einer begrenzten Anzahl von Stellflächen entlang der Straße zwischen Waldschulheim und Hornberg, die vorgeschriebene Weiterfahrt von Berneck nach Aichhalden und von dort zu einer Wiese an der Hornberger Höhe mit Bus-Shuttle-Verkehr zum 500 Meter entfernten Festplatz.
Die Reste der im Jahr 1252 erstmals urkundlich erwähnten, auf einem Bergsporn stehenden Anlage wurden 1971 von der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg übernommen mit der Absicht, dort ein modernes Waldschulheim einzurichten. Der Erhaltungszustand und das vorhandene Raumangebot entsprachen nicht mehr den Anforderungen.
Der Speisesaal war zu klein, es fehlten Vier-Bett-Zimmer, Duschen waren nur auf einem Stockwerk vorhanden und es gab keinen Haupteingang. Ein weiterer Punkt waren die hohen Energiekosten.
Abriss beschlossen
Beschlossen wurde das Gebäude aus den 70er-Jahren abzureißen und durch einen dreigeschossigen, größtenteils in Holzbauweise errichteten, komplett behindertengerechten, parallel zur Hangkante am östlichen Rand des Felsplateaus gelegenen Neubau zu ersetzen.
Zur Planung gehörten die Bereitstellung von genügend Schlafplätzen, ein Lehrsaal, eine Holzwerkstatt, eine gut ausgestattete Küche, zwei Speisesäle und Aufenthaltsräume mit einer Gesamtnutzfläche von 745 Quadratmetern.
Die Baukosten beliefen sich auf rund 3,7 Millionen Euro. Erste Bewohner waren 37 Neuntklässler aus Alpirsbach, die sich eine Woche lang mit dem Ökosystem Wald beschäftigten. Besucht wird das Waldschulheim von durchschnittlich 1500 Kindern und Jugendlichen im Jahr mit 6500 Übernachtungen.
2012 wurden das 40-jährige Bestehen gefeiert mit einem Erlebnistag für Jung und Alt (Streichelzoo, Kinderwerkstatt, Schminkecke, Burg-Olympiade, Ausstellungen, Bewirtung) und Verkostung regionaler Produkte am Stand der Streuobst-Initiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt.
Erlebnis für Schulklassen
Heute bietet die waldpädagogische Einrichtung für Schulklassen im ganzen Land ein Erlebnis der besonderen Art. Im hoch aufragenden, denkmalgeschützten Turm und dem 2011 fertiggestellten Neubau stehen 65 Betten zur Verfügung, davon fünf für Begleitpersonen.
Gebucht werden kann ein Aufenthalt zwischen drei und zwölf Tagen. Bei praktischen Einsätzen werden junge Bäume gepflanzt, Kulturen gepflegt und geschützt, Wege und Böschungen freigesägt, Nistkästen für Vögel und Insekten gebaut und ein Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft und zum Naturschutz geleistet.
Die praktischen Beschäftigungen finden in der Regel vormittags statt. An den Nachmittagen werden Wanderungen, Waldrallys, Workshops und andere Veranstaltungen angeboten. Versorgt werden die Schulklassen von der burgeigenen Küchenmannschaft.
