Ein Bild aus den frühen Tagen des Tischtennisvereins Hardt (stehend von links): Jürgen Himmelsbach, Dieter Dietrich, Helmut Laufer, Thomas Bantle, Ute Weinholz, Michael Aust, Wolfgang Dörle, Martina Ganter, Martin Dietrich, Georg Fehrenbacher, Martin Klausmann, Ursula Schmalz, Josef Klausmann, Markus Fleig, Rolf Laufer, Heiko Bohnert, Joachim Brantner und Bernhard Herzog; (sitzend von links): Tolga Himmelsbach, Ralf Staiger, Wilfried Günter und Christoph Aust. Foto: Hardter Heimatbuch

Sepp Lachenmaier gab den entscheidenden Anstoß: Als der frühere Sulgener nach Hardt umgezogen war, wollte er auch in der neuen Heimat dem Tischtennissport frönen.

Daraus entwickelte sich eine echte Erfolgsgeschichte: Der Tischtennisverein (TTV) Hardt gründete sich am 29. August 1975 – also vor genau 50 Jahren. Erster Vorsitzender war selbstverständlich Sepp Lachenmaier.

 

Doch schon zuvor wurde in Hardt Tischtennis gespielt. Um 1950 wurde im selten genutzten Schulsaal des früheren Schulhauses an den Wochenenden gespielt, heißt es im Hardter Heimatbuch von Alfons Brauchle. Im dortigen Gebäude wurde später die Firma Staiger angesiedelt.

Einer, der es ganz genau weiß, ist Willi Günter. Der langjährige frühere Vorsitzende war bereits in den Anfangszeiten mit dabei. „Einige Hobbyspieler hatten damals eine Tischtennisplatte zuhause“, sagt er. So fand man sich im Verein zusammen, spielte gemeinsam und auch die Kameradschaft wurde gefördert.

Leute kommen in Scharen

Zunächst wurde im Saal des „Grünen Baum“ zwei Mal pro Woche an drei Platten trainiert. Es wurde damals sogar ein Trainer geholt, der den Hobbyspielern die Feinheiten des Tischtennissports beibrachte. Zudem wurde in der damals nagelneuen Turnhalle an Buß- und Bettag ein offenes Bürgerturnier veranstaltet. Die Veranstaltung etablierte sich schnell. „Die Leute kamen scharenweise“, erinnert sich Willi Günter.

Schnell nahm der TTV am Spielbetrieb teil. Hilfreich war hier auch der frühere Kreuzwirt Roland Haberstroh, der den Verein mit dem Kauf von Tischtennisplatten unterstützte und den TTV stets förderte.

Der Umzug vom „Grünen Baum“ in die Halle eröffnete neue Möglichkeiten. Allerdings benötigte man als junger Verein Durchsetzungsvermögen, um sich die begehrten Trainingszeiten in der Halle zu sichern. Auf diese hatten die etablierten Vereine gepocht. Die Bürgermeister Arthur Bantle und Herbert Halder seien in diesen Zeiten aber immer Fürsprecher des TTV gewesen, erinnert sich Günter.

Glücksfall Werner-Staiger-Halle

Der Umbau des ehemaligen Firmengebäudes von U.T.S. zur Werner-Staiger-Halle erwies sich als Glücksfall für den TTV. „Die Halle ist für Tischtennis absolut ausreichend. Seitdem sind wir sehr flexibel“, sagt Willi Günter.

Neben dem Sport standen auch gesellige Veranstaltungen immer hoch im Kurs – so gab es beispielsweise ein Muttertagsfest des TTV, aber auch Ausflüge an den Chiemsee oder nach Regensburg sowie Ausfahrten zum Skifahren.

Einst gab es gar Überlegungen, unter das Dach des wesentlichen größeren Fußballvereins zu schlüpfen. Letztlich blieb der Tischtennisverein aber immer selbstständig und schaffte es, sich selbst zu finanzieren. „So blieben wir freier in den Entscheidungen“, erzählt Willi Günter.

Präsident lädt ein

Eine wichtige Person in all den Jahren war der viel zu früh verstorbene Bernhard Herzog. Er kümmerte sich lange Jahre um die Jugendarbeit und förderte viele Talente, von denen der Verein noch heute lebt.

Der aktuelle Präsident Michael Knecht lädt unterdessen zum Besuch des Jubiläums am 13. und 14. September ein. Unsere Redaktion erwischte ihn per Telefon in Wien, wo er zwischen dem Besuch des Stephansdoms und des Schlosses Schönbrunn Zeit für ein kurzes Gespräch fand: „Wir wollen etwas für die Leute im Ort und für jede Altersklasse machen und zeigen, dass es auch noch andere Sportarten außer Fußball gibt“, sagt er beim Genuss eines Stücks Sachertorte in einem Wiener Kaffeehaus.

Gute Beziehungen pflegt der TTV in Gestalt von Präsident Michael Knecht (rechts) auch zu den Freunden aus der Partnergemeinde Vandoncourt. Foto: TTV

Der Verein stehe im Jubiläumsjahr mit knapp 100 Mitgliedern sehr gut da. Zudem gebe es seit vergangenem Jahr erstmals vier aktive Mannschaften, nachdem es lange Jahre nur zwei Teams im Spielbetrieb gab.

Jubiläum

Am Samstag, 13. September,
 gibt es ab 10 Uhr Mini-Meisterschaften für Kinder, von 13.30 bis 15 Uhr sportliches Programm für das Frohe Alter, von 14 bis 18 Uhr die Dorfmeisterschaft und von 18 bis 22 Uhr ein Turnier mit Gastvereinen aus Sulgen, Hochmössingen und Vandoncourt.

Am Sonntag, 14. September,
 folgt um 10 Uhr ein Festakt mit Ehrungen, bevor gegen 11.30 Uhr die Jugend-Vereinsmeisterschaft startet. Zudem ist das Tischtennis-Schnuppermobil des Deutschen Tischtennisbundes vor Ort und es gibt eine Ausstellung zu 50 Jahre TTV Hardt.