Gunter Kaiser als Karl Kaplan, Kai Pauschert als Elias Bischoff, Marga Benesch als Maria Dunkel, Stefan Roll als Herbert Grosser und Regisseurin Anita Pauschert als fesche Mona Foto: Stadler

Mit den Theatervorstellungen zum 50. Jubiläum der "Fleggafeager" versprühten die Akteure in der Willy-Dieterle-Halle gute Laune. Der Dreiakter "Im Pfarrhaus geht’s rund" bot den zahlreichen Gästen an beiden Tagen Witziges und Kurzweiliges auf Schwäbisch.

Jettingen - Die Darsteller ernteten reichlich Szenenapplaus und sorgten mit der Komödie für gute Unterhaltung.

 

Die "Fleggafeager" fieberten ihrem Auftritt zum 50. Geburtstag der Theatergruppe entgegen. "Die Truppe kann es kaum erwarten, auf der Bühne zu stehen", so VfL-Vorsitzender Andreas Ruff vor der Premiere. Er grüßte die befreundete Theatergruppe aus Sulz am Eck und betonte in seiner Ansprache, wie stolz alle auf die vergangenen 50 Jahre zurückblicken, in denen bislang 70 Akteure zigmal auf der Bühne standen und gerade mal vier Regisseure "verschlissen" wurden.

Digitaler Rückblick

Zwei Bildschirme in Dauerschleife ließen in digitaler Form das Bühnenangebot der Vergangenheit in all seinen Facetten Revue passieren. Bereit zwei Stunden bevor der Vorhang aufging, hatten die Theatergäste ausreichend Gelegenheit, sowohl die Foto-Show im vorderen Hallenbereich als auch das kulinarische Angebot des Vereins zu genießen.

Dabei begegneten sich Freunde des Theaters aus Jettingen und Umgebung, die sich meist nur einmal im Jahr dort sehen und dieses Zusammentreffen an den zum Verweilen vor der Aufführung und in den Pausen einladenden Tischen zum Austausch nutzten.

Für das von Regisseurin Anita Pauschert ausgewählte Theaterstück "Im Pfarrhaus geht’s rund", eine Komödie in drei Akten aus der Feder des Autors Walter G. Pfaus, hatte sich mithilfe zahlreicher helfender Hände die Bühne in ein rustikales Pfarrhaus-Wohnzimmer verwandelt.

Glockenstuhl ist baufällig

Dort ging es bisweilen recht turbulent und seltsam zu. Der Glockenstuhl der Kirche ist baufällig, das notwendige Geld für erforderliche Reparaturen fehlt und deshalb läuten auch die Glocken nicht. Nachdem auch die arme Kirchenmaus der Kirche unter Tränen bereits den Rücken gekehrt hat, frotzelte Maria Dunkel (Marga Benesch), die Haushälterin des Pfarrers, sollen Spenden für die Sanierung aufgetrieben werden.

Pfarrer Braun (Volker Ruff) macht sich eilig auf den Weg zum Bischoff, der die Kirchengemeinde unterstützen soll. Inzwischen geht es im Pfarrhaus turbulent zu. Kai Pauschert in der Rolle als Elias Bischoff ist heimlich verliebt in Marion Kaplan (Carolin Martini) und schmiedet Heiratspläne.

Er behauptet, als Diakon den Pfarrer während seiner Abwesenheit zu vertreten. Dabei haben seine Freundin und er einen perfiden Plan ausgeheckt, um sowohl Marions Vater, Karl Kaplan (Gunter Kaiser), und seinen befreundeten Bauunternehmer Herbert Grosser (Stefan Roll) auf erpresserische Weise eine stolze Geldsumme zu entlocken, welche für die Sanierung gebraucht werde.

Botschaften von Engeln

Während die biedere Ehefrau von Bauunternehmer Grosser, Lydia (Claudia Derichs) in bunter Kittelschürze und Hausschlappen dem Genuss von Messwein zugetan ist und im Schrank miterleben muss, wie ihr Gemahl sich den weiblichen Reizen der verführerischen Mona mit französischem Akzent (Anita Pauschert) hingibt, spielen Engelsbotschaften ebenso eine Rolle wie geheime Machenschaften und heimliche Fotografien pikanter und entlarvender Szenen, die der Erpressung dienen sollen.

Die kuriosen Ereignisse und Verwirrungen überschlagen sich. Wie es weitergeht und ob es die Kirchenglocken wieder läuten soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Dem Publikum hat die Premiere gut gefallen und für die Darsteller sowie die unsichtbaren Souffleurinnen Michaela Steinborn und Ute Cordes gab es viel Schlussapplaus. Für die Maske verantwortlich zeichneten Anke Spiekermann und Stefanie Ruff.

Weitere Aufführung am 21. Januar

Am kommenden Samstag, 21. Januar, gibt es nochmals die Möglichkeit, ab 19.30 Uhr das Acht-Personen-Stück erneut zu erleben. Der VfL bewirtet auch bei dieser Aufführung ab 17.30 Uhr mit einem kulinarischen Angebot und bietet in den Pausen zwischen den einzelnen Akten Getränke an.