Der Fiffi-Club richtet den Narrenbaum exakt aus.Foto: Cools Foto: Cools

Mit dem Narrenbaumstellen und einem Rössle-Umzug hat Herrenzimmern das große Narrenwochenende anlässlich des 50. Zunftjubiläums eröffnet.

Sitzt, wackelt, hat Luft – und sieht dank Holzemblems auch noch schick aus: Am frühen Freitagabend wurde unter den Klängen des Herrenzimmerner Musikvereins und den Augen zahlreicher Fasnetsbegeisterter der Narrenbaum gestellt. Zuvor hatte man auf dem Friedhof der Toten gedacht.

 

Akkurat ausgerichtet

Den Narrenbaum, mit bunten Bändeln in Blau und Gelb ausgestattet, durften die Mitglieder des Fiffi-Clubs Herrenzimmern aus Sicherheitsgründen zwar nicht selbst aufrichten – dafür sorgte Fachpersonal von „Baumpflege Niefer“ –, die fleißigen Zwerge achteten aber akribisch darauf, den Baum an seinem Platz in der Ortsmitte korrekt auszurichten, festzumachen und das Wappen der Narrenzunft samt 50er-Schild gut sichtbar anzubringen.

Viele Besucher

Vorbildlich war übrigens nicht nur das Baumstellen, wie Zunftpräsident Klaus „Pfoschta“ Stern am Narrenbaum meinte. Am Samstag hätten 65 Leute beim Aufbau geholfen – eine Zahl, die zeige, wie groß der Zusammenhalt im Ort sei.

Viel Zeit, um den Narrenbaum zu bewundern, blieb aber gar nicht. Schon wurde die Ehrentribüne aufgebaut, und die Fasnetfans sicherten sich ihren bevorzugten Platz entlang der Umzugsstrecke. Schließlich bahnte sich eine Premiere an.

Klirrende Kälte

Zum ersten Mal hat die Narrenzunft Herrenzimmern einen Rössle-Umzug organisiert. Das wollten sich viele trotz klirrender Kälte auf keinen Fall entgehen lassen, so dass die Straßenflanken gut gefüllt waren. Und der Zunftpräsident hatte am Narrenbaum schließlich auch versprochen: „Jeder kommt uf seine Koschta. Viel Vergnügen wünscht euch da Pfoschta“.

Angeführt wurde der Umzug von den Gastgebern, die gleich mit mehreren Rössle samt Treibern vertreten waren. Die Herrenzimmerner zeigten, dass ihnen das Klepfen im Blut liegt, und nicht nur vor der Ehrentribüne in der Ortsmitte eine sehenswerte Darbietung.

Gäste begeistern ebenfalls

Aber auch die rund zehn Gäste ließen sich nicht lumpen. Die Villingendorfer waren mit gleich sieben Rössle gekommen – vom „Blauen Gaul“ bis zum „Villinger Schimmel“.

Bestaunt wurde auch das Bennerrössle aus Talhausen, das neben dem Villingendorfer Rössle das einzige originale Rottweiler Benner-Rössle ist, das außerhalb Rottweils laufen darf, wie von Zunftpräsident Stern zu erfahren war. Und das jüngst wiedererschaffene Boller Rössle feierte seinen ersten Gastauftritt. Manches Rössle brach auch aus und unternahm einen Ausflug zur Ehrentribüne oder ins Publikum am Straßenrand, das die Treiber und Rössle lautstark anfeuerte.

Kinderrössle zeigen ihr Können

Mit strahlenden Gesichtern verfolgten die Besucher außerdem die Darbietungen der diversen Kinderrössle. Und auch wenn noch nicht jeder Peitschenhieb saß, so braucht den Älteren bei diesem engagierten närrischen Nachwuchs nicht bange um die Zukunft sein.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde war die Premiere auch schon vorbei, und die Besucher, die diesen Umzug sichtlich genossen hatte, pilgerten zum Festzelt oder einer Besenwirtschaft, um sich aufzuwärmen.

Bürgermeister Peter Schuster konnte allerdings noch nicht zum gemütlichen Teil übergehen. Schließlich oblag ihm der Fassanstich im Festzelt. Der setzte einen Schlusspunkt unter einen gelungenen Start ins große Narrentreffen. Am Freitagabend war beim Showtanz-Abend dann noch einiges geboten.

So geht es weiter

Und am Samstag geht es spannend weiter. Ab 14 Uhr ziehen Gruppen beim Kinderumzug durch den Ort. Anschließend ist Kinderball im Festzelt an der Talwiese. Um 19 Uhr beginnt der Nachtumzug, bei dem unheimliche Gestalten Schabernack treiben, gefolgt vom Brauchtumsabend im Festzelt. Zu lange feiern sollten die Narren und Närrischen aber nicht.

Am Sonntagmorgen geht es um 9 Uhr weiter mit der Narrenmesse, ehe die Zunftmeister ab 10 Uhr empfangen werden. Höhepunkt ist der Jubiläumsumzug ab 13 Uhr. Neben dem Programm der Narrenzunft wird buntes Treiben in den 13 Besenwirtschaften herrschen.