Anlässlich des Landkreisjubiläums fand am Sonntag am Landratsamt in Calw ein Erlebnistag statt. An vielen Ständen war zu sehen, was die Region zu bieten hat. Den zahlreichen Besuchern gefiel es.
Zum Festakt ins Bad Liebenzeller Kurhaus durften nur geladene Gäste kommen. Beim Erlebnistag am Landratsamt war das anders. Die Veranstaltung richtete sich an alle Menschen des Landkreises - und die kamen. Gegen Mittag war das Gelände gut gefüllt. Auch das Wetter spielte weitestgehend mit.
Den Besuchern wurde viel geboten. Fast 70 Stände waren aufgebaut. Hier stellten sich zum einen die Abteilungen des Landratsamtes vor. Es präsentierte sich zum Beispiel als potentieller Arbeitgeber, oder was es im Bereich Umwelt- und Arbeitsschutz so macht. Sogar eher trockene Abteilungen wie die Kommunalaufsicht konnten sich zeigen. An deren Stand wurde über die anstehenden Kommunal- und Europawahlen informiert.
Auch die Kinder durften an vielen Stellen mitmachen. Bei der Abteilung Fahrzeugwesen gab es einen Bobbycar-Parcours. Bei der Kreisjägervereingung war einiges über die Bewohner des Waldes zu erfahren. Beim Calwer Künstler Lothar Hudy wurden die Kinder kreativ. Und sogar am Steuer eines Baggers sein Geschick zu beweisen, war erlaubt.
Das Ehrenamt darf nicht fehlen
Partner des Landratsamtes stellten sich ebenfalls vor. Das Kommando Spezialkräfte hatte aus der benachbarten Kaserne einige Fahrzeuge mitgebracht. Und natürlich durfte das Ehrenamt nicht fehlen. Freiwillige Feuerwehren, der DRK Kreisverband, der THW Kreisverband und die DLRG hatten alle ihre Einsatzfahrzeuge dabei.
Am Stand des Kreismedienzentrums konnten die Besucher sogar ein Foto mit Landrat Helmut Riegger machen. Dazu mussten sie sich vor einen Greenscreen stellen. Riegger wurde in der Nachbearbeitung dann eingefügt. Aber natürlich war er auch selbst ganz real vor Ort. Schließlich war es sein Amt, was sich hier den Bürgern vorstellte. Sogar der Neubau - inklusive beeindruckendem Ausblick ins Nagoldtal - stand den Besuchern offen.
Blasmusik im Festzelt
Nachdem der Spielmannszug der Stammheimer Feuerwehr den Erlebnistag eröffnet hatte, ergriff Landrat Helmut Riegger im Festzelt das Mikrofon. Er begrüßte die Gäste aus den Partnerlandkreisen. Man stehe zur europäischen Zusammenarbeit. „Schön hier“, meinte er mit Bezug auf den Slogan des Landkreises. Der stehe heute gut da und sei ein „attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort“ mit „toller Natur“. Mit Glasfaserausbau, Hesse-Bahn und Krankenhäusern investiere man in zukunftsfähige Infrastruktur. Das Landratsamt sei „mehr als eine Zulassungsstelle“, so Riegger. Deshalb habe man sich ganz bewusst für ein „Bürgerfest“ entschieden, um genau das zu zeigen.
Rieggers Stellvertreter im Kreistag, der Nagolder OB Jürgen Großmann, sprach von einem „Glanztag und Freudentag“. Man blicke auf „fünf erfolgreiche Jahrzehnte“. Das Landratsamt wachse, aber nur weil auch die Aufgaben wüchsen. Der Landkreis werde von den Bürgern, Vereinen und vom Ehrenamt getragen. „Es ist ihr Tag. Sie sind die Gesichter des Landkreisen“, richtet er sich an die Menschen im Festzelt.
Gäste aus dem Partnerlandkreis Gliwice
Dort gab es den ganzen Tag Programm. Auf eine Karatevorführung folgten noch viele Kapellen, Orchester und Tanzgruppen - darunter auch das Jugendblasorchester der deutschen Minderheit aus dem polnischen Partnerlandkreis Gliwice. Dessen Landrat Adam Wojtowicz betonte die gute Zusammenarbeit und lud alle Calwer ein, seinen Landkreis zu besuchen. Aus dem Landkreis Mittelsachsen war Lothar Beier gekommen. Er bedankte sich für die Unterstützung nach der Wende und der Flut. Man arbeite immer auf Augenhöhe zusammen.
Bei den Besuchern fand das Programm anklang. Trotz Muttertag kamen viele, vor allem junge Familien. Eine Arbeitsgruppe von etwa 20 Mitarbeitern habe sich seit November mit diesem Tag beschäftigt, erklärte Janina Müssle vom Landratsamt. Es sei schön, dass so viele Abteilungen, Vereine und Gruppen sich bereit erklärt hätten, einen Stand zu machen.