Die Jubiläumschronik erzählt bewegende, kuriose und historische Geschichten aus 50 Jahren Königsfeld. Über 70 Ehrenamtliche haben daran mitgewirkt. Die Chronik ist ab sofort erhältlich.
Offiziell vorgestellt wurde im Haus des Gastes die Jubiläumschronik der Gesamtgemeinde. Über 70 Ehrenamtliche und einige Fachautoren brachten darin vielerlei Texte zu Papier.
Die Präsentation des Werkes mit dem Titel „Vielfalt in der Einheit“ sei ein Moment innezuhalten, um die Zeit Revue passieren zu lassen und die gemeinsame ehrenamtliche Arbeit zu würdigen, so Bürgermeister Fritz Link.
Das Werk zeige die Geschichte Königsfelds und seiner Ortsteile in den vergangenen 50 Jahren mit Ecken, Kanten und charakteristischen Details, umfasse Meilensteine historischer Entwicklungen, aber auch kleine Anekdoten, die das Leben in der Gemeinde so lebenswert machten.
Von einst geplanten 180 Seiten wuchs das Buch auf 347 an. Der erste Teil beschäftigt sich mit den Verfahrensschritten zur Bildung der Gesamtgemeinde, Entwicklungen in der Daseinsfürsorge oder kulturellen Errungenschaften. Einen großen Teil nehmen Portraits zur Entwicklung der Teilorte ein. Dabei seien besonders die Geschichten interessant, die von Originalen und bemerkenswerten Menschen und kleinen, aber bedeutsamen Momenten erzählten, so Link. Im letzten Teil sind erstmals die Vereinigungsvereinbarungen im Original abgedruckt, zudem auch eine vollständige chronologische Übersicht aller Gemeinde- und Ortschaftsräte.
Einblicke in die Chronik
Mehrere Autoren gaben Einblicke in die Chronik. So las Bernd Möller eine Passage vor, in der es um die Beerdigung des „gewaltsam aus dem Leben gerissenen“ Buchenbergs ging, die Sargträger 1974 mit einem Trauermarsch begingen. Einwohner des Kernorts begrüßten diese mit Wurst, Wecken, Schnaps und Likör, was die Totenfeier zur Hochzeit machte.
Dorothea Weißer-Zimmermann verlas einen Text über Hanne Marquardt, die Burgberg mit ihrer Fußreflexzonentherapie international bekannt machte. Die Bezeichnung „Hex vom Weiberzahn“ sei zunehmend respektvoll gemeint gewesen, Marquardt habe zeitweise über 1000 Kursteilnehmer begrüßt, ihr Standardwerk zur Therapie sei in 17 Sprachen übersetzt. Sie habe zudem in Armenien eine Lehrstätte und ein Hilfsprojekt gegründet und ist Anfang April 2025 verstorben.
Ansiedlung der Albert-Schweitzer-Klinik
Recht kurios waren die Ausführungen von Jörg Polkowski zu Erdmannsweiler, dessen überwiegend evangelische Bevölkerung im Jahr 1900 für die Wasserversorgung extra eine Leitung zu einer weiter weg liegenden Quelle baute, da man kein katholisches Wasser aus Neuhausen wollte.
Link berichtete für den Kernort vom „glücklichen Zusammentreffen“ eines Klinikunternehmers mit dem damaligen Bürgermeister Horst Ziegler, die zur Ansiedlung der Albert-Schweitzer-Klinik führte.
Manchmal gruselig, manchmal lustig wurde es bei Karlheinz Hoffmanns Berichten zu Neuhausen über die zeitweise vermisste Glocke der Friedhofskapelle, merkwürdige Geräusche im Pfarrhaus oder einem auf einer Ofenbank vergessenen Säugling, der wohlbehalten zur Mutter zurückkam.
Jubiläumschronik ab sofort verfügbar
Eva Scheiflinger berichtete für Weiler von Erwin Rapp, der 44 Jahre lang als Kirchturmuhraufzieher wirkte und die 82 Jahre alte Uhr nach deren Stilllegung wieder in Schuss brachte, damit sie im Rathaus ausgestellt werden konnte.
Die Jubiläumschronik steht ab sofort in den Ortsverwaltungen und im Bürgerservice im Curavital für 35 Euro zum Verkauf und wird auch beim Jubiläumswochenende am 28. und 29. Juni an Ständen erhältlich sein.