„BRIGACHTAL“ Klengen Kirchdorf Überauchen, das ist die Festschrift zum 50. Jubiläum. Auf 150 Seiten gibt sie Einblick in das Leben in den vergangenen 50 Jahren in Brigachtal.
Bilder von früher, Bilder über Feste, Wirtschaft in der Gemeinde, Gemeinderat, Bilder aus der Luft, Bilder aus Ecken, die man erst einmal entdecken musste, Bilder von der Brigach und dem Kreisverkehr-Bär, zwei Hauptpersonen in der Gemeinde.
Für die bestechend schönen Aufnahmen steht Hans-Jürgen Götz mit seiner Firma „MediaProd“, seiner Kamera, seiner Drohne und seiner Dornier Do 27, seinem scharfen Blick, auch zu Fuß auf Entdeckertour in Brigachtal. Hans-Jürgen Götz arbeitete als Ingenieur lange Jahre für IBM, unter anderem drei Jahre in Florida im Entwicklungslabor, seit 1985 lebt er mit seiner Familie in Klengen, das Fotografieren war immer sein großes Hobby. Aber das Fliegen auch. Klar, dass er auch aus dem Flieger fotografierte, denn so hoch wie der Flieger ist seine Drohne nicht unterwegs. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt Götz, der schon im Alter von 15 Jahren einer Fotogruppe beigetreten war, wie er zum Fotograf für die Festschrift wurde.
Idee seit 2023
„Anfang 2023 habe man in der Gemeinde schon gewusst, das man etwas für das Jubiläum machen sollte, aber was?“, berichtet er. Ein Festgremium wurde gegründet und es wurde beschlossen, eine Festschrift zu schaffen, etwas, das man in der Hand halten und immer wieder darauf zugreifen konnte. Der Gedanke, eine digitale Festschrift zu erstellen sei schnell verworfen worden, so Götz. „Aber wir benötigen schöne, außergewöhnliche Bilder, erklärte das Gremium, und alle Augen ruhten auf mir, so lange, bis ich sagte: „Ja ich mach’s“.
Dass er dafür ein ganzes Jahr benötigen würde, machte er dem Gremium klar, schließlich wollte er alle Jahreszeiten einfangen: Fotos von Menschen im Interview, von Festen, großen und kleinen Ereignissen und mehr, eben alles, was das Leben in einer Gemeinde ausmacht, und das von 50 Jahren.
Etwas mehr als ein Jahr
Er benötigte etwas mehr als ein Jahr und erklärt, dass es eine Herausforderung war, aus jedem Ort das Interessanteste zu finden. Da sei zum Beispiel der Brunnen an der St. Martinskirche, der oft übersehen werde, aber sehr interessant sei.
40 Vereine auf vier Seiten
Vier Sammelseiten von allen 40 Vereinen nahm er sich vor, bedeutete: „Aus jedem Verein eine Person in der Kluft, Outfit, Häs und immer mit etwas in der Hand, das prägend und aussagend für den Verein ist, verschiedenes Alter sollten die Personen auch haben“, so Götz. Auf die Frage, ob sich das schwierig gestaltete, antwortete Götz: „Ja, die mussten ja Zeit haben, ich musste Zeit haben, die zwei Doppelseiten sollten auch lebhaft gestaltet werden“.
Seine Lieblingsbilder
Das Bild vom Dorffest aus der Luft war eine Plage für mich, weil sich das Wetter dauernd veränderte. Seine Lieblingsbilder sind eine Aufnahme von Überauchen im Raureif oder der Mond am Kirchturm der St. Martinskirche, auch ein Regenbogen. Das seien Momentaufnahmen, Glücksfälle, da müsse er im richtigen Moment da sein und fotografieren, sei fast nicht zu planen, betont er.
Bilder aus der Luft
Luftaufnahmen von Beckhofen bis Kirchdorf habe er sozusagen zusammensetzen müssen und zwar so, dass es keiner merkt. Es sollte wie eine einzige Aufnahme sein, berichtet er.
„Der Bär ist ein dankbares Objekt an der Fasnet und Halloween, auch am ersten Mai kann man ihn liebevoll veralbern“, schmunzelt Götz. Auf die Frage, wie er denn Fotos aus der Dornier schieße, wenn er fliege, antwortet er: „Dann fliegt Peter Lendle, er hat nicht nur die Fürstenberg-Fallschirmgruppe gegründet, springt selbst, er ist auch Pilot. Mit ihm war das Fotografieren aus der Luft leichter“, betont er.
In der Festschrift gibt es viele Interviews und Beiträge wie von Jörg-Dieter Klatt und Josef Vogt, und alte Bilder, die Götz übernommen hat. „Es war viel Arbeit, aber es hat mir auch großen Spaß gemacht“, betont der Fotograf abschließend.