50 Händler aus ganz Deutschland, dem Elsass und der Schweiz boten beim Antikmarkt in der Ettenheimer Altstadt altes Geschirr, Möbel und Co. zum Verkauf. Schallplattenverkäufer konnten aufgrund der hohen Temperaturen nicht teilnehmen.
Ganz schön ins Schwitzen kamen bei hochsommerlichen Temperaturen sowohl Besucher als auch die Anbieter beim Altstadt Antikmarkt in der Ettenheimer Innenstadt. 50 Händler aus ganz Deutschland, dem Elsass und der Schweiz hatten wieder allerlei Schätze mitgebracht, die sie an ihren schmucken Ständen zum Verkauf anboten.
Für echte Sammler bot der Markt ein ausgesuchtes und niveauvolles Angebot an Schmuck, Porzellan, Gläsern, Briefmarken und Münzen, Kunstwerken, Büchern und sogar wertvollen Möbeln. Aber auch zum Bummeln lud der Antikmarkt die Besucher ein.
Die Anbieter zeigten sich mit der Stimmung zufrieden. Peter Mayer, einer der Verkäufer, war extra aus dem Saarland angereist, um seine Lampen und Dekoartikel – vorwiegend aus Bronze – zu verkaufen. „Ich liebe solche Märkte und vor allem den hier in Ettenheim“, betonte Mayer, der nicht zum ersten Mal in der Barockstadt seinen Stand aufgebaut hatte.
Auch Zeichnungen und Gemälde wurden verkauft
Allerlei Antikes habe sich in seinen Garagen mittlerweile angehäuft, berichtet der leidenschaftliche Sammler. „Es ist einfach an der Zeit, dass ich meine Garagen leere“, so der 74-jährige.
Einen kürzeren Anfahrtsweg hatte Gertrud Maroth. Die rüstige Rentnerin aus Denzlingen ist seit Anfang an in Ettenheim dabei, weil es „in der barocken Innenstadt so wunderschön ist“. Vor sich auf ihrem Stand breitete sie ihren halben Hausrat aus. Da sie sich räumlich verkleinert habe, müsse sie sich jetzt von vielen Schätzen trennen, berichtete sie. Sie sei schon seit ihrer Kindheit Sammlerin schöner Dinge. So hatte sie etwa viel Porzellan dabei, darunter ein Tafelservice mit Kupferdruck und Unterlasur, das in den 60er-Jahren sehr wertvoll gewesen sei.
Wer auf dem Markt nach Möbeln Ausschau gehalten hatte, kam bei Karl-Müller Bussdorf auf seine Kosten. Viele alte französische Tische und Stühle hatte er um den Brunnen vor dem Rathaus drapiert und die Tische mit Geschirr, Muffins und Obst dekoriert. „Meine Tische gehen immer“, freute sich der Anbieter aus Badenweiler, der früher selbst ein eigenes Café mit eben jenen Möbeln geführt hatte. Durch das Arrangement machte er den Besuchern Lust auf eine Sitzecke mit Flair und Wohlfühlcharakter. Blechtöpfe und Wasserkrüge als Blumentöpfe rundeten das Bild ab.
Auch Gemälde und Zeichnungen werden verkauft
Gleich daneben hatte Claudia Koch aus Endingen Radierungen, Zeichnungen und Ölgemälde aus den vergangenen drei Jahrhunderten ausgebreitet, darunter auch handsignierte Originale des Künstlers Hans Thoma. Das Ehepaar Sobler aus Lörrach hatte alle Hände voll damit zu tun, den zahlreichen interessierten Besuchern an ihrem Stand die mitgebrachten Tischdecken, Betttücher oder Servietten aus Leinen zu präsentieren – alle Teile kamen aus dem Bestand ihrer Familie.
So gut wie jeder dürfte auf dem Ettenheimer Antikmarkt fündig geworden sein. Nur wer speziell auf der Suche nach Vinyl- oder Schellackplatten war, wurde enttäuscht. Denn alle acht Anbieter hatten in der vergangenen Woche ihre Teilnahme abgesagt, erklärte Wolfgang Koch, der gemeinsam mit der Agentur „Meyer und Koch“ die Antikmärkte in der Region organisiert. Der Grund: Die Platten nehmen Schaden bei den heißen Temperaturen. Das Vinyl der Schallplatten ist hitzeempfindlich und die Platten werden weich.
Nächster Markt in Raststatt
Der fünfte – und heißeste – Antikmarkt in Ettenheims Altstadt, organisiert vom Gewerbeverein „Unternehmen Ettenheim“, war ein Erfolg. Wer den Markt verpasst hat, hat am Samstag, 23. September, in Rastatt erneut die Chance, Antikes zu finden. Wolfgang Koch wird dort einen weiteren „Altstadt-Antikmarkt“ von 11 bis 18 Uhr veranstalten.