Die Politprominenz fuhr in Kutschen, die anderen der rund 50 Gruppen mussten laufen – und taten das mit großer Freude. So gab es viel zu sehen. Foto: Felix Biermayer

Zum 950. Stadtjubiläum ziehen über 2000 Menschen durch die Innenstadt – mit besonderem Höhepunkt.

Es war heiß, als sich der Festumzug um 13 Uhr in Bewegung setzte. Angeführt wurde er von zwei Kutschen. In der ersten saß der Calwer OB Florian Kling gemeinsam mit Landrat Helmut Riegger sowie den Bundestagsabgeordneten Saskia Esken (SPD) und Klaus Mack (CDU). In der zweiten nahmen die Stadträte Platz. Ihnen folgten rund 2000 Menschen durch die Calwer Innenstadt von der Altburger Straße bis an den Brühl. Denn es marschierten 50 Gruppen mit.

 

Viele Besucher hatten sich entlang der Strecke im Schatten positioniert. Und sie bekamen dort einen Eindruck, was die Stadt ausmacht. Denn die hat mehr zu bieten als Würdenträger in Kutschen. Da waren die zahlreichen Kinder aus den Kindergärten der Stadt. Jede Einrichtung hatte sich in einer anderen Regenbogenfarbe gekleidet, schon von weitem ein schöner Anblick.

Auch Schulen dabei

Auch die Calwer Schulen und das Kinderdorf liefen mit. Die Stammheimer Grundschule hatte sich historisch angehaucht gekleidet. Die Bohnenberger Grundschule hatte passend zum Namenspatron Sterne auf dem Shirt, die Hirsauer hatten gebastelte Schwerter in der Hand, die Seeäckerschule schwang bunte Tücher, wie auch die Wimberger. Das HHG sang und tanzte, das MvLG bot Würfelspiele, die freie evangelische Schule hob Schilder hoch. Besonders lautstark war die Perrot-Realschule. Ein Zeichen gegen Rassismus setzte die Erna-Brehm-Schule mit einem Banner. Die Kinder hatten die Landesflaggen ihrer Herkunftsländer selbst gemalt.

Von den Calwer Sportvereinen waren der VfL Stammheim, der TSV Hirsau, der Lauftreff Altburg und der FV Calw am Start. Der TSV Calw mit seinen Abteilungen war ein Highlight im Umzug. Da wurde auf einem Wagen gefochten, Zuschauer zum Basketballspielen animiert oder auf Skiern den Marktplatz hinab gefahren. Die Handballer aus Hirsau und Calw hatten mit Wasserbomben eine zum Wetter passende Idee. Während die Radler ihre Drahtesel schoben, ließen die Autofahrer des MSC auf dem Marktplatz die Reifen durchdrehen.

Viele Musikvereine aus der Nachbarschaft

Für Musik sorgten die Stadtkapelle Calw sowie die Trachtenkapellen aus Altburg, aus Stammheim und das Jugendorchester Calw. Auch die Musikvereine aus Nagold, Gündringen, Althengstett, Schömberg, Spielberg, Egenhausen, Wildberg, Neubulach, Ebhausen und Walddorf waren dabei. Dazwischen bot der OGV Altburg Apfelschorle an, THW, DRK und Feuerwehr liefen mit, ließ der Hundesportverein die echten Vierbeiner wegen der Hitze zuhause, tanzten die Funny Taps aus Liebenzell, sorgten zwei portugiesische Kulturvereine für Tanz und Musik, zeigten sich die Narren der Stadt und aus Althengstett, liefen zwei Gruppen aus der Partnerstadt Weida mit. Auch das Kommando Spezialkräfte war mit Quads und einem Kettenfahrzeug dabei. Die Fahrzeuge sorgten im Ziel am Brühl für viel Interesse.

Großes musikalisches Finale

Dort fand auch das große musikalische Finale statt. Die Musikvereine spielten gemeinsam unter Leitung von Stadtmusikdirektor Thomas Daub den Marsch „Unser Schwabenland“. „Fantastisch“, war Klings Fazit zum Umzug. Er sei begeistert vom Einfallsreichtum der Gruppen und vom Umfang des Umzuges. Lob gab es von den Teilnehmern. Die Konrektorin der Bohnenberger Grundschule, Christina Klein, hob die gute Organisation hervor. „Die Kinder hatten Spaß“, so Klein.

Der Umzug war sehr kurzweilig. Und er zeigte, dass die Stadt eben doch so einiges zu bieten hat – vor allem engagierte Menschen.