Bestens besucht ist das 5. Schonacher Jugendhearing in "Triberg’s Event Kino". Foto: Kommert

Erstaunt über die Teilnehmerzahl am fünften Schonacher Jugendhearing zeigte sich Bürgermeister Jörg Frey. Ganz schön viele Jungen und Mädchen waren dem Aufruf "Mach mit und beweg was" zu dem von Pauline Dold, Auszubildende im Schonacher Rathaus, organisierten Event gekommen.

Schonach/Triberg - Vielleicht nicht ganz unschuldig an der so hohen Resonanz waren Ort und Programm: In "Triberg’s Event Kino" (TEK) wurde zunächst der Film "Hotel Transsilvanien 4" gezeigt, danach folgte das Hearing. Dazu gab es selbstredend Popcorn bis zum Abwinken und auch ein Kaltgetränk. "Hat euch der Film gefallen und lief das gut hier in ›Triberg’s Event Kino‹? Soll das Hearing nächstes Mal wieder hier laufen?", lauteten die Abschlussfragen von Frey, auf die begeisterte Zustimmung von den Jugendlichen signalisiert wurde.

Kinder wünschen sich Eisdiele und Skatepark

Dann aber ging es zur Sache – viele konkrete Fragen, so manches Lob, aber auch schwer erfüllbare Wünsche waren es, die an den Bürgermeister herangetragen wurden: Eine Eisdiele wünscht sich ein Junge, andere mehr Öffnungszeiten bei Moosis Lesecafé. "Das muss ich mal mit Bernd Kaltenbach besprechen", lautete dazu der Ansatz einer Lösungsmöglichkeit seitens des Bürgermeisters.

Auch ein Skatepark scheint eher schwer erreichbar zu sein – man hatte sich schon die ersten Gedanken dazu gemacht, aber die Geräte seien teuer und bräuchten entsprechend viel Platz, wusste Frey. Ein Standort an der Schule würde zu viel Lärm verursachen und der ehemalige Tennisplatz, den einige ins Spiel brachten, sei Privatgelände. Den Wunsch, auf dem Sportplatz kicken zu gehen, gebe er gerne weiter an den Eigentümer, den FC Teutonia 09 – "vielleicht bekommen die ja dadurch ein wenig Nachwuchs", erklärte der Bürgermeister hoffnungsvoll.

Frey befragt Kinder zum Thema Freizeitangebote

Er selbst hatte auch einige Dinge mitgebracht. So sprach er über die Bundestagswahl, über das Thema Umwelt und die Finanzierbarkeit. Er versprach auch, dass der Jugendraum im Pfarrzentrum bald wieder geöffnet werden soll.

Dann hatte der Bürgermeister noch ein weiteres, wichtiges Thema parat: "Der Skilift Winterberg ist in die Jahre gekommen. Ein neuer Lift würde zwischen 300 000 und 400 000 Euro kosten. Die Frage wäre, ob wir überhaupt einen Lift brauchen?" Dass der Lift verschwinden soll, sahen die meisten der Kinder und Jugendlichen eher sehr skeptisch – was Frey nun mitnehmen kann in die Haushaltsberatungen des Gemeinderats.

Eine der Anregungen ging auch in Richtung Hochseilgarten, der in Triberg bekanntlich ja nicht mehr in Betrieb ist: Es wäre doch super, diesen nach Schonach zu holen, zumal der Betreiber ein Schonacher sei und hier auch wohne. "Wir sind in Verhandlungen, allerdings hat der Betreiber mehrere Optionen – und die Entscheidung liegt letztlich bei ihm", machte Frey den jungen Leuten klar.

Die Frage nach einem Hallenbad musste Frey ganz entschieden verneinen – zu teuer in Bau und Unterhalt. Auch eine große Rutsche fürs Freibad wird es aus Kosten- und Sicherheitsgründen eher nicht geben.

Luftfilter für die Schule seien zwar vielleicht möglich, bemerkte Frey, die Kommune habe sich aber für die "Ampel" mit Lüftung entschieden – alle 20 Minuten werde stoßgelüftet, wenn die Ampel dies anzeigt.

Es kamen auch mehrere Anregungen in Sachen Bolzplatz. Die Netze in Richtung Wald sollten erhöht werden – darum kümmere man sich, versprach der Rathauschef, ebenso soll ein kaputtes Netz am Basketballkorb ersetzt werden.

Ein dickes Lob gab es für den Kurpark – allerdings wollen viele neue Hängematten. "Leider gibt es viele Idioten (diesen Begriff habe er bewusst gewählt), die alles zerstören müssen", ärgerte sich Frey. Im Nächsten Sommer gebe es neue Hängematten, versprach er.

Problem gebe es zudem mit Zigarettenkippen, die im Kurpark rumgeschmissen würden – Schilder aufstellen würde nichts bringen, so der Bürgermeister.

Eine Verleihstation für Spielzeug im Kurpark, wie sie angeregt wurde, werde es nicht geben, das würde zusätzliches Personal erfordern.

Kinder sprechen sich gegen Raser aus

Und nicht zuletzt sprachen sich einige Kinder gegen Raser aus – vor allem im Untertal sei das ein Problem. Da müsse man doch mal Geschwindigkeiten messen. Leider dürfe das die Gemeinde nicht selbst machen, das dürfe nur die übergeordnete Polizeibehörde, auch der Einsatz eines mobilen wie eines festen Blitzers werde von da angeordnet. Er könne nur immer wieder den Einsatz beantragen, was er regelmäßig tue, versicherte der Bürgermeiser. Die Polizeibehörde habe allerdings 20 Gemeinden zu bedienen, gab Frey zu bedenken.

Mit auf den Weg gab der Schonacher Bürgermeister den jungen Leuten, ihren Müll auch aus dem Kino mitzunehmen, was sie auch taten, dennoch musste der Saal anschließend gereinigt werden, vor allem wegen der Popcorn-Reste.