Die Berlinerin hat ein Mammutunternehmen gestartet, das sie am Freitagvormittag nach Lahr führte.
Die 37-jährige Berlinerin hat ein im Grunde wahnwitziges Unternehmen gestartet: Sie will an 495 Tagen hintereinander jeweils einen Marathon absolvieren, ohne Erholungstag, und dabei durch jede einzelne der 2059 deutschen Kommunen mit Stadtrecht laufen. 152 Marathons hatte sie bereits hinter sich, als sie am Freitagvormittag nach Lahr kam. Am Storchenturm war ein kurzer Stopp für eine Verpflegungspause vorgesehen.
Ein paar Minuten nach 10 Uhr lief Hübner vom Rathausplatz kommend zum Lahrer Wahrzeichen, wo sie bereits erwartet wurde. Von Harry Ott, Leiter der städtischen Abteilung Bildung und Sport, Sportkoordinator Max Walter und Guido Schöneboom. Der Dezernent überreichte Hübner ein T-Shirt der Sportstadt Lahr und erzählte ihr, dass man gerade die Chrysanthema habe, worauf die Extremläuferin erfreut reagierte: Lahr sei die erste Kommune in Baden-Württemberg, in der sie von einem Bürgermeister empfangen werde. Tatsächlich hatte vor Ort auch Markus Ibert auf sie gewartet, aber der OB hatte kurz vor ihrer (leicht verspäteten) Ankunft wegen eines dringenden Termins weggemusst.
Es wurden Erinnerungsfotos vor dem Storchenturm geknipst, Hübner nahm mit dem Handy ein kurzes Video für ihre Follower in den sozialen Medien auf, danach stärkte sie sich mit einem Elektrolytgetränk und einem Energiegel. Und sie beantwortete dem Autor dieses Artikels seine einzige Frage an sie, nämlich wie es ihr geht mit 152 Marathons in den Beinen. „Ganz gut, bis auf ein paar Wehwehchen, die nicht in die Öffentlichkeit gehören“, erwiderte sie.
Hübner wurde vor Ort von ihrem Lebenspartner Sven Dünnwald versorgt, der ihr nach dem Start der Tagesetappe morgens in Mahlberg mit dem Auto vorausgefahren war. Ehe sie am Storchenturm ankam, erzählte er, dass Hübner die körperlichen Strapazen mit mentaler Stärke bewältige. Sie sei bisher nicht krank geworden. Mit am anstrengendsten für sie sei es, bei den einzelnen Etappen die immer gleichen Fragen beantworten zu müssen, etwa, wie sie auf die Idee zu diesem Mammutunternehmen gekommen sei.
Im Übrige freue man sich über das gute Wetter in Lahr. In der Vorwoche habe es bei einer Etappe im Schwarzwald Orkanböen gegeben; das sei kein Spaß gewesen.
Begleitet wurde Hübner von 19 Läufern aus dem Lahrer Raum, von denen sechs die komplette Marathondistanz von 42,195 Kilometern bis zum Tagesziel Kehl an ihrer Seite bleiben wollten, wie am Storchenturm zu hören war. Nach wenigen Minuten Pause lief die Gruppe die Marktstraße hoch und weiter in Richtung Friesenheim.