Die Fläche rechts des Verbindungswegs zur Kirche wird das künftige gärtnergepflegte Grabfeld sein. Foto: Bohnert-Seidel

Ab 2025 wird es in Oberweier ein gärtnergepflegtes Grabfeld geben. Dafür hat sich der Ortschaftsrat ausgesprochen und die Umsetzung konkretisiert. 47 neue Grabstätten wird es geben. Noch stehen 16 Felder für Urnenbestattungen zur Verfügung.

Bereits im vergangenen Jahr hat der Ortschaftsrat über die Planung der alternativen Bestattungsform in Form eines gärtnergepflegten Grabfeldes beraten und im Rahmen der Haushaltsberatung auch beschlossen. Nun wurde das Vorhaben konkreter geplant. Insbesondere war der Wunsch des Rats ausschließlich Urnenbestattungen, gepflasterten Wege, Beschattung durch Bäume und eine geeignete Sitzgelegenheit. Ab 2025 soll die neue Bestattungsform gestaltet werden.

Der Ortschaftsrat einigte sich auf die von Gärtnermeister Kai Bräutigam vorgestellte Bepflanzung, die unter anderem auch drei verschiedene Baumarten in die Gestaltung einbezieht. Außerdem war der Rat für eine einheitliche Steinart, die die Namen der Verstorbenen in einheitlichem Schriftzug tragen soll. Ein blühender Pflanzring, der sich jeweils zu Ostern, Pfingsten und Allerheiligen mit neuen Pflanzen zeigen wird, soll ein immergrünes Feld, das mit unterschiedlichen Bodendeckerarten bestückt wird, farbenfroh umfassen.

Vorbereitende Maßnahmen kosten 20 000 Euro

Der Rat stellte sich hinter die von Julius Haas (CDU) vorgeschlagenen drei Baumarten Ginkgo, Amber und Silberlinde. Es sind Baumarten, die auch künftig der Hitze trotzen dürften. Schatten sei auf dem gärtnergepflegten Grabfeld gewünscht und um das Herbstlauf wird sich die Gärtnerei Bräutigam kümmern.

Der Rat wünscht sich auf der neuen Fläche eine Pflasterung, um sowohl die Urnenbestattungen am Baum als auch die Urnenbestattungen drumherum barrierefrei zu erreichen. Damit soll vor allem auch Rücksicht auf die ältere Bevölkerung genommen werden. Auf eine Pflasterung will der Rat vorerst auf östlicher Seite des Friedhofs verzichten, weil es sich dort zum einen um ein Teilstück handelt und nicht in die Konzeption gärtnergepflegtes Grabfeld eingebunden ist. Mögliche Vorkäufe oder Reservierungen, wie sie Peter Pilgram (CDU) für die Urnenbaumbestattung vorgeschlagen hat, weil am Baum nur Einzelbelegung möglich ist, sieht die Konzeption bislang nicht vor. Diese Entscheidung liege ohnehin beim Gemeinderat.

In einer früheren Sitzung hatte sich der Ortschaftsrat gegen eine Sargbestattung auf dem gärtnergepflegten Grabfeld ausgesprochen. Daran wollte er auch weiter nicht rütteln. Schließlich stünden für Erdbestattungen weitere Gräber zur Verfügung. Lediglich, was die Urnenbestattungen anbelange, sind nur noch 16 freie Plätze vorhanden. Binnen eines Jahres rechnet Ortsvorsteher Andreas Bix mit einer Belegung. Umso dringender erscheine jetzt die neue Anlage, die außerdem einen erklärten Wunsch aus der Bevölkerung nach dieser neuen Bestattungsform aufgreife.

Für die Pflege wird das Unternehmen über die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner beauftragt. Diese Genossenschaft stehe auch künftig für die Grabpflege in der Verantwortung sollte sich die Gärtnerei Bräutigam jemals zurückziehen. Außerdem werde die Gärtnerei drei Mal im Jahr stichpunktartig kontrolliert. Die Kosten für die Gemeinde liegen für die vorbereitenden Maßnahmen (Wasseranschluss und Wegebau) bei knapp 20 000 Euro und sind im Haushalt der Gemeinde 2025 vorgesehen.

Belegungsabschnitte

Erster Belegungsabschnitt:sieben Urnengrabstätten, zwölf Urnenbeisetzungen direkt am Baum, sowie weitere vier Urnenbaumbestattungen sobald die Nutzungszeit des noch bestehenden Grabes abgelaufen ist Zweiter Belegungsabschnitt: 13 Urnenbestattungen Dritter Belegungsabschnitt: elf Urnenbestattungen