Regionalvorsitzender Volker Stiefel überreichte Diözesansekretärin Antonia Bäumler einen Scheck über 4500 Euro für ein Hilfsprojekt in Lateinamerika. Foto: Lehmann

Die Regionalversammlung der Kolpingfamilie Ortenau fand in diesem Jahr im katholischen Gemeindezentrum in Ettenheim statt. Höhepunkt der Tagesordnung: mehrere Spendenübergaben.

Rund 40 Frauen und Männer – Vertreter der Kolpingfamilien aus dem gesamten Ortenaukreis waren zu Gast in Ettenheim. Die Stimmung unter den Mitgliedern war ausgelassen und fröhlich. Was sicherlich nicht zuletzt an einer stattlichen Spende im vierstelligen Bereich gelegen haben mag. Für das Ausrichten der Regionalversammlung erhält die Kolpingfamilie nämlich einen Betrag vom Regionalvorstand, der an soziale Zwecke gespendet werden darf.

 

So überreichte Regionalvorstand Volker Stiefel einen Scheck über 4500 Euro an ein Projekt, dass die ländliche Entwicklung in lateinamerikanischen Staaten unterstützt. „Mit dem Geld wird Kleinvieh wie Schweine, Hühner, Ziegen oder Schafe erworben und an Familien abgegeben“, erklärte er.

Die Tiere sollen ein zusätzliches Einkommen erzielen. „Der Lebensunterhalt ist in anderen Regionen der Welt nicht selbstverständlich“, betonte Antonia Bäumler Diözesansekretärin des Kolpingwerks Freiburg.

Läuft alles gut, helfen die Bauern später anderen

Zudem gebe man im Rahmen des Projektes Schulungen in Anbau und Bewässerung, Tierhaltung, Dünger-Herstellung oder in der Weiterverarbeitung der Produkte. Verfüge eine Familie dann irgendwann über eine Herde, würden auch schon einmal Tiere an andere Bedürftige abgegeben. „Nicht die Worte, die Tat ziert den Mann“, schloss Bäumler mit einem Zitat von Kolping.

Neben der Spende für Lateinamerika erhielt die Ettenheimer Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs „Einfach Wir“ 250 Euro. Die Freude über die Spende war bei Simone Exner-Stoelcker, Gründerin der Gruppe, riesig. „Mit dem gespendeten Geld wollen wir neue Bücher anschaffen, die den Betroffenen zur Verfügung gestellt werden“, erklärte sie. Die Gruppe möchte Frauen mit oder nach Krebserkrankung eine Hilfe dabei sein, mit den Herausforderungen von Familie und Beruf zurechtzukommen. „Wir unterstützen bei Telefonaten, Krankenbesuchen oder der ersten Chemotherapie“, so Exner-Stoelcker. Ebenso werden gemeinsame Essen oder Ausflüge für die Familien der Betroffenen organisiert.

Auch andere Projekte werden berücksichtigt

Weitere 250 Euro wurden an diesem Abend an das Adra-Hilfsprojekt „Kinder helfen Kinder“ gespendet. Claudia Zängle war als Verantwortliche für die Aktion da, bei der jährlich Weihnachtspakete für bedürftige Kinder in Südosteuropa gepackt und verschickt werden. „Wir sammeln nicht nur neue, sondern auch gebrauchte Dinge“, erklärt die Mitorganisatorin des Projektes. Wärmespender wie Mützen, Schreibwaren, Puzzle und Memos, kleine Spielzeuge, Hygieneartikel und Süßigkeiten sowie Teddys: Das alles kommt im Rahmen des Spendenprojekts in die Kartons. Im vergangenen Jahr wurden 26 623 solcher Geschenkkartons deutschlandweit im Rahmen der Aktion gepackt.

Die Tagesordnung sah außerdem die Tätigkeitsberichte des Vorsitzenden und des Kassierers vor. Die Kolpingfamilie führt in der Region Ortenau seit vielen Jahren eine jährliche Altkleidersammlung durch. Die gesammelte Kleidung sortiert ein hier ansässiger Recyclingbetrieb und macht sie entsprechend nutzbar. Die jeweilige Kolpingfamilie finanziert damit ihre Arbeit. Zudem werden Hilfsprojekte in der Ortenau und in Entwicklungsländern unterstützt. Daneben betreuen Kolpingfamilien auch Altkleidercontainer in der Ortenau. Die nächste Altkleidersammlung findet am 9. März 2024 statt.

Der Regionalvorstand der Kolpingfamilie in der Ortenau mit dem neu gewählten Kassierer Adrian Stiefel (Vierter von links). Foto: Lehmann

Bei den Vorstandswahlen wurde Sebastian Zängle einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, seine Frau Claudia Zängle wurde einstimmig zur Beisitzerin bestimmt. Kassierer ist nun Adrian Stiefel. Sein Vorgänger Markus Müller verbleibt dem Verein als Beisitzer erhalten.