Blick in die Ausstellung im Kur- und Kongresszentrum. Foto: Stadler

Der 142. Kongress des Zentralverbands der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN) setzt sich mit dem Thema Virusinfektionen auseinander. 450 Teilnehmer kamen zu dieser Fortbildung nach Freudenstadt.

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Freudenstadt - Leitthemen des Kongresses im Kurhaus waren in diesem Frühjahr "Naturheilverfahren und Komplementärmedizin in der Corona-Krise". Geschäftsführerin Contanze Nolting freute sich über höhere Teilnehmerzahlen als im vergangenen Herbst, bedauerte jedoch gleichzeitig die geringere Anzahl von Ausstellern und den krankheitsbedingten Ausfall von Dozenten.

Viele Weiterbildungen

Die Kongresswoche vom 23. bis 27. März bot für die Mediziner neben Weiter- und Fortbildungen in Naturheilverfahren, Homöopathie, Akupunktur und mehr eine Reihe von Vorträgen zum Thema Long-Covid sowie phytotherapeutische Strategien unter dem Gesichtspunkt einer Virusinfektion. Zahlreiche Störungen wie Müdigkeit oder ein Mangel an Konzentration, die im Long-Covid-Stadium auftreten, standen im Fokus.

Die Veranstaltung fand teils in hybrider Form statt. Dabei sei den Ärzten der persönliche Erfahrungsaustausch und die Nähe zu den Kollegen durch die Präsenzveranstaltungen jedoch sehr wichtig, so die Geschäftsführerin Nolting. Gleichzeitig sprach sie über verhaltene Anmeldezahlen bei den Ausstellern, da zum Anmeldezeitpunkt noch unklar war, in welcher Form der 142. Kongress stattfinden kann. Gekommen waren 22 Aussteller, die im Kurhaus zu persönlichen Beratungsgesprächen durch Experten ebenso einluden wie zum Testen neuer Geräte und Untersuchungsmöglichkeiten. Eine Ausstellung von Fachbüchern gab es diesmal nicht. Der Betreuer der Bücherpassage fiel wegen Erkrankung aus.

Ärzte genießen Region

Die Teilnehmer des Kongresses übernachteten wieder in örtlichen Hotels und Pensionen. Nach den Beobachtungen von Geschäftsführerin Nolting nehmen sich gerade jüngere Ärzte wieder mehr Zeit für die umfangreichen Fort- und Weiterbildungsangebote. Und sie blieben oft länger, reisten schon vor Kongressbeginn an und verbänden die Tagung mit einen Urlaub in der Natur. Mit Radtouren, Wanderungen und Entspannung genössen sie dabei eine Auszeit von der Belastung in der aktuellen Zeit. Allerdings nahmen am Kongress wenige Ärzte aus der direkten Umgebung teil, bedauerten die Organisatoren.

Stange im Amt bestätigt

Für Rainer Stange, der als Präsident des ZAEN wiedergewählt wurde, war es aufgrund der sehr hartnäckigen epidemiologischen Entwicklungen und der Vielzahl der seitdem gemachten Erfahrungen und Studien wichtig, diesem Thema den kompletten Samstag zu widmen. Bislang, so Stange, gab es zwar Veröffentlichungen zu Naturheilverfahren und Komplementärmedizin aber kaum Veranstaltungen hierzu. Und dieses Mal konnte der seit 1951 im Heilklima von Freudenstadt ausgetragene Kongress auch in seiner Frühjahrsauflage nach der letztjährigen Online-Veranstaltung wieder in Präsenz stattfinden.

Auch dem gastgebenden Oberbürgermeister von Freudenstadt, Julian Osswald, ist die Auseinandersetzung mit Naturheilverfahren, wie Kneipptherapien, Heilfasten, Akupunktur und Manueller Medizin, die immer stärker nachgefragt werden, im Rahmen der gesundheitlichen Prävention und Behandlungsmöglichkeiten, wichtig. Er sieht deren nachhaltige Wirkung und den wertvollen Beitrag, auch bei chronischen Erkrankungen, war in den Grußworten zum Kongressprogramm zu lesen.

Am Samstag hielt unter anderem der aus dem bayerischen Kleinrinderfeld stammende Apotheker Bruno Frank einen Vortrag zum Thema "Pathogenität respiratorischer Viren einschließlich Sars-CoV 2". Er referierte über den Zusammenhang von Vitamin-D-Mangel mit Virusinfektionen und über virenhemmende Phytotherapeutika bei Long-Covid.

Tagung im September

Der nächste ZAEN-Kongress ist für den 21. bis 25. September geplant.