Ohne zehn Nationalspieler erringt der VfB ein mühevolles 4:3 gegen den VfB II. Hier die Bilder.
Stuttgart - Was macht ein Trainer, wenn fast seine komplette Stammformation beim Training fehlt? Er setzt ein Testspiel an. Am besten gegen die zweite Mannschaft und erspart sich so die Fahrt auf die Dörfer. So ein Testspiel ist gut für die Laune der Truppe - denn jeder Fußballer zieht jedes Spiel jedem Training vor - und es verschafft Reservisten wie Gebhart und Gentner sowie genesenen Langzeitverletzten wie Niedermeier und Bicakcic die langersehnte Spielpraxis.
Also traf am Dienstagnachmittag die erste Mannschaft des VfB in zweimal 35 Minuten auf die zweite. Wobei, erste ist natürlich relativ. Bis auf Molinaro weilte die komplette Startelf des Mainz-Spiels auf Länderspielreise. Dafür kamen mit Rani Khedira und Robin Yalcin auf der Doppelsechs im defensiven Mittelfeld gleich zwei U19-Junioren zum Einsatz bei den Profis.
Zum Spielverlauf: Spielpraxis schön und gut, doch die lange verletzten Innenverteidiger Niedermeier und Bicakcic bekamen in den ersten Minuten mehr zu tun, als es Trainer Labbadia recht gewesen sein dürfte. In der 4. Minute nutzte Pascal Breier ein Zuspiel von Soufian Benyamina zum 1:0 für den VfB II. Auch nach dem Führungstreffer setzte die zweite Mannschaft weiter auf Offensive und wurde in 12. Minute erneut belohnt. Die Ecke von Sebastian Hernter wurde zunächst geblockt. Im zweiten Anlauf fand die Flanke des Linksverteidigers aber den Kopf von Daniel Vier. 2:0. Ein Gegentreffer nach einem Eckball, das kommt einem doch irgendwie bekannt vor.
Labbadia stellt um
Blamieren wollten sich die Profis dann aber nicht. Sie bekamen in der Folge das Spiel immer mehr in den Griff und nutzten zwei Minuten nach dem 0:2 ihre erste richtige Chance. Boka hatte Hemlein mit einem Rückpass freigespielt. Der junge Mittelstürmer vollstreckte trocken ins lange Eck. In 27. Minute war wieder Hemlein im Mittelpunkt des Geschehens, beziehungsweise in der Zange der beiden VfB-II-Innenverteidiger Vier und Rüdiger. Den fälligen Elfer verwandelte Gebhart souverän zum 2:2. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte sich dann Gentner auf dem rechten Flügel durch und flankte auf den zweiten Pfosten. Dort stieg Niedermeir hoch, sein Kopfball traf nur die Innenkante der Latte, Boka staubte ab. 3:2 die erste Mannschaft hatte das Spiel gedreht.
Zur zweiten Halbzeit stellte Labbadia um, von 4-2-3-1 auf 4-4-2. Molinaro ging raus, dafür wechselte Boka auf die Linksverteidigerposition. Für Yalcin und Khedira kamen Manuel Janzer, eigentlich VfB II, und die beiden U19-Junioren Timo Cecen und Erich Berko, der Hemlein als zweiter Stürmer unterstützte.
Im zweiten Durchgang flaute das Spiel zunächst etwas ab. Dann steckte Hemlein den Ball auf Gebhart durch, der wagte ein Tänzchen und narrte Verteidiger und Torhüter. 4:2 (45. Minute). Anschließend kam die zweite Mannschaft wieder zurück ins Spiel. Benyamina hatte sich auf dem rechten Flügel gut durchgesetzt und auf Breier zurückgelegt. Der fackelte nicht lange. Es stand 4:3. Fast wäre noch der Ausgleich gefallen. Das wäre dann aber auch des Guten zuviel gewesen.
Etwas leid tun konnte einem Marc Ziegler. Die Nummer zwei des VfB durfte die kompletten 70 Minuten im Tor stehen. Viel bekam er dabei nicht auf seinen Kasten. Fast jeder Schuss war ein Treffer.
Besonders auffällig bei den Profis: Christoph Hemlein, der an drei der vier Treffer direkt beteiligt war und der sehr spielfreudige Doppeltorschütze Timo Gebhart.
Die Aufstellungen:
VfB: Ziegler – Celozzi, Bicakcic, Niedermeier, Molinaro (35. Janzer) – Gebhart, Yalcin (35. Timo Cecen), Gentner, Khedira (35. Erich Berko), Boka – Hemlein
VfB II: Wieszt (35. Vlachodimos) – Lang, Vier (50. Vecchione), Rüdiger, Hertner (50. Hegen) – Aschauer (35. Patrick Schmidt), Rapp, Müller, Karatas, Benyamina - Breier
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