Mit Hilfe eines Krans und einer Seilwinde wird die abgesackte Zugmaschine des Lastwagens wieder auf die B 27 gehoben. Foto: Lutz

Vor Blumberg herrschte am Donnerstagmorgen Umleitungsverkehr. Die B 27 war zwischen der Einmündung der Landesstraße aus Richtung Ried­öschingen und Geisingen sowie dem Kreisel an der Blumberger Stadteinfahrt stundenlang gesperrt, weil in diesem Abschnitt ein Lastwagen mit Anhänger umzukippen drohte.

Blumberg - Es war gegen 9.15 Uhr, als der Fahrer des Lastzugs mit Esslinger Kennzeichen einem Rettungswagen, der mit Baulicht und Martinshorn zu einem Einsatz unterwegs war und den Lastwagen vor ihm bei Gegenverkehr überholen wollte, auswich. Dabei kam der Lastwagen-Fahrer auf die schmale unbefestigte Bankette an einer Böschung, fuhr sich tief in den nassen Untergrund und drohte umzukippen.

Der 40-Tonner hatte nach Angaben des Fahrers Dämmung für den Dachbau geladen und war auf dem Weg nach Murg. Der von hinten kommende Rettungswagen soll nach Angaben des Lastwagen-Fahrers sein Martinshorn relativ spät eingeschaltet haben, "sonst hätte ich früher reagieren können", so der Fahrer.

Gefahr sofort erkannt

Die Blumberger Feuerwehr rückte mit vier Fahrzeugen und 14 Mann aus. Einsatzleiter Michael Vetter, zugleich stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung Blumberg Stadt, erkannte die Gefahr sofort und alarmierte die Kameraden aus Hüfingen nach, die mit sechs Mann um Abteilungskommandant Jan-Philipp Bäurer und zwei Fahrzeugen anrückten.

Die Hüfinger Wehr erhielt voriges Jahr einen Rüstwagen RW 2 mit dem Abstützsystem Paratech, erklärte Abteilungskommandant Jan-Philipp Bäurer. Mit drei Metallstützen und Hilfe der Blumberger Kameraden stabilisierten sie den Lastwagen. Von der anderen Seite auf der Bundesstraße hatte die Blumberger Feuerwehr den Lastwagen zunächst über ein eigenes Fahrzeug mit einem Greifzug gesichert.

Um den 40-Tonner wieder auf die Straße zu hieven, rückte die Firma Moll aus Stockach mit zwei Fahrzeugen an. Zugmaschine und Anhänger wurden entkoppelt. Aufmerksam beobachteten dann die Feuerwehrleute, wie ein Kran die Zugmaschine nach oben hievte und eine Seilwinde sie auf die Fahrbahn zog. Nach 15 Uhr war dieser Part erledigt und der Lastwagenfahrer konnte wieder weiterfahren.

Ein Teil der Kameraden sicherte unterdes den Fuß- und Radweg. Obwohl er gesperrt war, erschienen immer wieder Fußgänger, vor allem ältere, und nahmen dann situationsgedrungen den Weg durch das angrenzende Feld. Es waren Szenen wie in einem Film. Wie ein älterer Herr mit Sonnenhut und rot leuchtender Hundeleine samt seinem Tier durch das grüne Feld ging, das hätte durchaus ein Motiv für den bekannten Maler Carl Spitzweg sein können.

Von Vorteil war bei diesem Einsatz der gute Kontakt, den die Blumberger Feuerwehr zu ihren Kameraden in Hüfingen pflegt. "Normalerweise proben wir einmal im Jahr gemeinsam", sagte Einsatzleiter Michael Vetter. Coronabedingt habe dieser Einsatz voriges Jahr nicht stattfinden können.

Fünf Einsätze in vier Tagen

Für die Blumberger Feuerwehr ist dies nach Aussagen des Kommandanten Stefan Band bereits der fünfte Einsatz in vier Tagen.

Der Verkehr wurde örtlich umgeleitet, am Blumberger Kreisel zunächst durch zwei Kameraden der Feuerwehr. Dann richtete die Straßenmeisterei eine offizielle Umleitung über Riedöschingen ein, viele Autos fuhren auch über den Sauweg in die Stadt. Und viele Autofahrer nutzten auch den Steppacherweg zwischen Blumberg und Riedöschingen.

Die Blumberger Feuerwehr war mit 14 Mann und vier Fahrzeugen im Einsatz. Einsatzleiter war Michael Vetter, einer der beiden stellvertretenden Abteilungskommandanten. Vor Ort waren auch Kommandant Stefan Band sowie sechs Kameraden der Hüfingens um Abteilungskommandant Jan-Philipp Bäurer, die das neue Abstütz-System Paratech zum Einsatz brachten, um die Zugmaschine zu sichern.