Pater Josef Hochheimer (82) ist an Ostern verstorben. Foto: Fechter

Die kleine Gemeinschaft der Afrikamissionare vom Orden der Weißen Väter muss Abschied nehmen von einem geliebten Mitbruder: Pater Josef Hochheimer (82). Er ist überraschend am Ostermontag im Marienheim in Hechingen verstorben. Dort, wo die Weißen Väter seit ihrem Wegzug aus dem Haigerlocher Missionshaus seit Anfang 2018 leben.

Haigerloch/Hechingen - Am Morgen hatte er noch die heilige Messe im Altenheim St. Josef in Haigerloch gehalten und am Nachmittag seine Cousine und seinen Bruder Heinrich besucht. Seine Mitbrüder fanden ihn am Dienstagmorgen tot in seinem Sessel sitzend. Er starb aber wohl schon gegen 22 Uhr am Ostermontag.

Pater Josef Hochheimer wurde am 22. Juli 1939 in Haigerloch als dritter Sohn des Schmiedemeister Heinrich Hochheimer und dessen Frau Franziska geboren. Im Jahr 1952 begann er seine Ausbildung bei den Weißen Vätern.

Zwei Jahre nach der Priesterweihe ging es nach Westafrika

Nach seiner Priesterweihe am 2. Juli.1966 in Frankfurt erhielt er zu seiner großen Überraschung nicht sofort eine Ernennung nach Afrika, sondern wurde zunächst nach Linz am Rhein geschickt ins Internat des Missionsordens, wo er den erkrankten Schulleiter vertreten sollte. Nach zwei Jahren bekam er endlich seine Ernennung nach Westafrika, nach Obervolta, dem heutigen Burkina Faso, und zwar in die Diözese Nouna. Sein Aufenthalt dort wurde von 1984 bis 1989 kurz unterbrochen. Er wurde der Verantwortliche der Philosophiestudenten in Trier. Zurück nach Burkina Faso kehrte er als Vizeprovinzial für die Weißen Väter in Burkina, Niger, im Tschad, und in der Elfenbeinküste.

Nach sechs Jahren ging wieder in seine alte Pfarrei "Tansilla" zurück. Als diese im Jahr 2009 dem einheimischen Klerus übergeben wurde, kam er noch für vier Jahre nach Koudougou, eine Stadt mitten in Burkina Faso. Dort machte er sich in der Studentenseelsorge nützlich als Beichtvater und geistlicher Begleiter vieler jungen Menschen.

2013 folgt die endgültige Rückkehr nach Deutschland

Sein missionarisches Leben auf afrikanischem Boden ging dann 2013 zu Ende, mit einer Ernennung nach Trier in das Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder als Hausgeistlicher und Oberer der dort wohnenden Weißen Väter und Weißen Schwestern. 2016 durfte Josef Hochheimer im Rahmen des St.-Anna-Wallfahrtsfestes sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Als er 80 Jahre alt wurde, kam Pater Josef nach Hechingen, wo er noch gerne in den umliegenden Pfarreien aushalf.

Kontakt zu den Haigerlochern immer gepflegt

Sepp, wie man ihn nannte, war Missionar mit Leib und Seele, von der Bevölkerung geliebt und von seinen Mitbrüdern sehr geschätzt. Durch die Verleihung eines Verdienstordens anerkannte auch die Regierung von Burkina seine gute Arbeit für die Bevölkerung. In Haigerloch pflegte er stets den Kontakt zu seinen Schulkameraden und Jahrgängern.

Das Seelenamt für den Verstorbenen ist am Montag, 25. April, um 14 Uhr in der Haigerlocher Annakirche. Danach wird er auf dem Haigerlocher Friedhof in der Reihe seiner verstorbenen Mitbrüder beerdigt.