Den Kreuzungsbereich am Offenburger Rée-Carré nahmen die Beamten am Dienstag besonders unter die Lupe. Foto: Armbruster

360 Beamte waren am Dienstag beim landesweiten Sicherheitstag im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg im Einsatz. Polizeipräsident Jürgen Rieger zieht ein positives Fazit.

Sie standen an Straßenecken, kontrollierten den Verkehr und sollten vor allem aber auch Präsenz im öffentlichen Raum zeigen. Im Bereich des Offenburger Polizeipräsidiums – Ortenau, Landkreis Rastatt und Baden-Baden – waren beim landesweiten Sicherheitstag rund 360 Beamte im Einsatz.

 

Bei 2100 kontrollierten Menschen, knapp 1000 überprüften Fahrzeugen sowie 1200 durch Spezialisten auf Echtheit geprüfte Dokumente, stellten die Polizisten unter dem Strich 42 Straftaten, 110 Verkehrsordnungswidrigkeiten, 176 Verwarnungen und 38 anderweitige Ordnungswidrigkeiten fest. Über das Fazit informierte das Polizeipräsidium am Mittwoch.

Polizeipräsident Jürgen Rieger zeigte sich zufrieden: „Trotz des hohen Kontrolldrucks und der daraus resultierenden Vielzahl an kontrollierten Personen und Fahrzeugen fiel die Zahl der Beanstandungen verhältnismäßig gering aus. Dies deckt sich mit der Entwicklung der polizeilichen Kriminalstatistik der vergangenen Jahre und spricht dafür, dass wir uns in einer sicheren Region mit hoher Lebensqualität befinden.“

Polizei stellt vermeintlichen Kupferdieb in Schwanau

Die konzertierte Aktion begann bereits am Dienstagmorgen. Am Grenzübergang zu Frankreich in Schwanau, direkt an der L 100, standen beispielsweise am Vormittag rund zehn Polizisten parat. Sie winkten vorbeifahrende Fahrzeuge heraus und kontrollierten die Insassen.

„Der Schwerpunkt hier sind heute verbotene Gegenstände, Messer und Waffen, die Kontrollen erfolgen aber ganzheitlich“, erklärte die Lahrer Polizeidirektorin Susanne Steudten unserer Redaktion vor Ort. „Im Moment ist das Verkehrsaufkommen nicht so stark, da wird jedes Fahrzeug rausgewunken. Sonst wird eine Auswahl getroffen.“

Bei Kontrollen am Grenzübergang Schwanau entdeckten die Polizisten einen Kofferraum voller Kupferkabel – nun wird geprüft, ob es sich um Diebesgut handelt. Foto: Merz

Ihre Kollegen – von 10 bis 13 Uhr waren dort Kräfte von den Polizeiposten Schwanau, Ettenheim und Rust sowie vom Lahrer Streifendienst im Einsatz – schauten sich die Fahrzeuge und die Papiere der Fahrer genau an. Auch einen kurzen Blick in den Kofferraum warfen sie – und wurden bei der Kontrolle eines französischen Fahrzeugs auch fündig. „Eben wurde ein Kofferraum voll mit Kupfer entdeckt“, berichtete Steudten.

Das Kupfer, das der Mann in neun Eimern und Tüten in seinem Auto transportiert hatte – die Polizisten schätzten die Menge auf bis zu 200 Kilo – werde vorerst sichergestellt. „Wir müssen prüfen, ob es sich dabei möglicherweise um einen Diebstahl handelt“, erläuterte die Polizistin. Rund 25 Fahrzeuge wurden in den ersten eineinhalb Stunden an der Stelle geprüft.

Kripo nimmt illegale Prostitution ins Visier

Im gesamten Präsidiumsbereich sehen insgesamt fünf Personen ohne Fahrerlaubnis sowie weitere acht Fahrer, die unter Alkohol- oder Betäubungsmitteleinfluss unterwegs waren, einer Anzeige entgegen. Bei Kontrollen in Offenburg und Kehl wurden vier illegale Geldspielautomaten sowie acht Kilo Wasserpfeifentabak beschlagnahmt.

Des Weiteren wurden in 16 Wirtschaften gaststättenrechtliche Verstöße, Schwarzarbeit, unerlaubter Aufenthalt sowie Verstöße gegen Lebensmittel- und Hygienevorschriften festgestellt. Die Kripo überprüfte 26 Etablissements mit dem Schwerpunkt illegaler Prostitution.

Die Beamten leiteten fünf Strafverfahren, unter anderem wegen verbotener Prostitution ein. Darüber hinaus wurden zwölf Verstöße gegen das Prostitutionsgesetz festgestellt. Neben zwei Haftbefehlen, die durch Zahlung einer Geldstrafe abgewendet wurden, waren fünf Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt 3500 Euro fällig.

24-Stunden-Einsatz

Die Kräfte des Polizeipräsidiums Offenburg wurden bei den mehrstündigen Maßnahmen zwischen Dienstag- und Mittwochmorgen durch Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz, des Polizeipräsidiums Freiburg, des Zolls, der Bundespolizei, Mitarbeitern der Landratsämter und Kommunen sowie der französischen Gendarmerie Nationale unterstützt. Das Technische Hilfswerk stand den eingesetzten Kräften an verschiedenen Orten logistisch zur Seite.