Köln hat mit dem 3:2 gegen Hoffenheim drei wichtige Punkte gegen den Abstieg gesammelt. Foto: dpa

Der 1. FC Köln bleibt in diesem Jahr im eigenen Stadion unbesiegt - und die Auswärtsschwäche von 1899 Hoffenheim setzt sich fort. Durch den 3:2-Erfolg gelang den Kölnern ein wichtiger Schritt

Köln - Der 1. FC Köln siegt sich langsam zum Klassenverbleib, 1899 Hoffenheim muss mehr denn je um die Europa-League-Teilnahme bangen. Vor den Augen von Lukas Podolski feierte der Aufsteiger am Sonntag einen 3:2 (1:0)-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim und kletterte mit 33 Punkten auf den elften Platz in der Fußball-Bundesliga.

Einen Tag nach dem 49. Geburtstag von Trainer Peter Stöger erzielten Matthias Lehmann (20. Minute/Foulelfmeter), Anthony Ujah (54.) und Jung-Nationalspieler Jonas Hector (78.) die Treffer für die stark aufspielenden Kölner. Eugen Polanski (70./Foulelfmeter) und Anthony Modeste (88.) konnten für Hoffenheim jeweils nur auf 2:1 und 3:2 verkürzen. Vor dem Polanski-Treffer sah der Kölner Pawel Olkowski wegen einer Notbremse die Rote Karte. In Unterzahl gelang den Kölnern dank eines sehenswerten Alleingangs von Hector und großer Kampfkraft in der Schlussphase noch der hochverdiente Sieg gegen Hoffenheim.

„Wir haben gegen extrem starke Hoffenheimer ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke im TV-Sender Sky. „Die Mannschaft hat eine große Qualität an den Tag gelegt.“ Kapitän Lehmann ergänzte: „Es war ein Spektakel. Gott sei Dank mit dem besseren Ende für uns.“

Bei frühlingshaften Temperaturen entwickelte sich vom Anpfiff weg ein lebhaftes Spiel mit gefährlichen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Nach 42 Sekunden landete ein Drehschuss von Roberto Firmino an der Latte des Kölner Tores. Nur zwei Minuten später verfehlte FC-Angreifer Yuya Osako knapp das Tor der Gäste. Der Japaner war wie sein Landsmann Kazuki Nagasawa neu ins Kölner Team gerückt - und war auch wenig später an der verdienten Führung beteiligt.

Nach einem eher planlosen Befreiungsschlag von Marcel Risse bekam Hoffenheims Abwehrspieler Ermin Bicakcic den Ball nicht unter Kontrolle und brachte Osako im Strafraum zu Fall.

Die Kölner Fans stimmten "Kölle alaaf" an

Schiedsrichter Peter Sippel (München) entschied sofort auf Elfmeter, den Kölns Kapitän Lehmann verwandelte. Im Stadion blieb auf der Südtribüne wegen eines Teilausschlusses von Fans ein kompletter Block frei - die anwesenden Zuschauer allerdings wurden bestens unterhalten.

Kölns Keeper Timo Horn rettete gegen Kevin Volland (11.) und Firmino (22.). Insgesamt waren die Kölner das etwas bessere von zwei engagierten Teams und hätten zur Pause höher führen können. Anthony Ujah scheiterte am Pfosten (39.). Das Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Die Kölner präsentierten sich erstaunlich offensivfreudig und deutlich aggressiver, die Hoffenheimer enttäuschten insgesamt und kamen zu selten gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Neun Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Ujah auf 2:0 und sorgte nicht nur bei Tribünengast Podolski für Festtagsstimmung.

Die Kölner Fans stimmten „Kölle alaaf“ an und initiierten die Welle auf den Rängen. Hoffenheims Trainer Markus Gisdol reagierte und brachte die Angreifer Modeste und Adam Szalai für Jin-Su Kim und Sven Schipplock (62.). Ein Distanzschuss von Volland ging knapp drüber (63.), dann nutzte Polanski die Chance vom Elfmeterpunkt.

Die bis dato so gut organisierten und disziplinierten Kölner gerieten nun etwas in Schwierigkeiten - bis Hector auf einmal zu einem spektakulären Sololauf ansetzte. Ohne Anspielstation marschierte der 24 Jahre alte Verteidiger einfach los in Richtung Hoffenheimer Tor. Seinen Schuss fälschte Bicakcic noch unhaltbar für Oliver Baumann ab. Modeste gelang zwar noch das 3:2, den Sieg aber verteidigte der FC.