In dieser Szene sind die Ruster am Ball (in Blau), insgesamt jedoch war der FV Langenwinkel im Derby am Sonntag spielbestimmend. Foto: Künstle

Mit einem verdienten 3:1-Heimerfolg hat der FV Langenwinkel den Aufsteiger aus Rust besiegt. Die Gastgeber hatten dabei mehr vom Spiel, ließen aber einige Möglichkeiten ungenutzt.

Landesliga: FV Langenwinkel – SV Rust 3:1 (1:0). Im Derby der zuletzt gebeutelten Landesligisten behauptete sich gestern der über die meiste Zeit überlegene FVL gegen Aufsteiger Rust. Die ersten 45 Minuten sahen die Hausherren drückend überlegen, allein sechs klare Möglichkeiten wurden zur Pause vermerkt. Über die linke Seite schob Melvin Aby immer wieder an, auch in Sachen Zweikampfverhalten waren die Gastgeber tonangebend. "Die Mannschaft hat es vom Start weg gut gemacht, war nach vorne orientiert, ohne klare Gelegenheiten des Gegners zuzulassen. Was zunächst fehlte, war die Führung", war Trainer Klaus Stefan nicht gänzlich zufrieden.

FVL vergibt in Hälfte eins zu viele Chancen

Gegenüber Christian Saban bemängelte das Auftreten einiger Akteure: "Der Gegner wollte und musste etwas zeigen. Vor allem in Sachen Zweikampfverhalten war das ganz deutlich der Fall, das hat mir bei einigen meiner Spieler gefehlt." Mike Gbajie traf nach schöner Einzelleistung nur die Latte (15.), hätte weitere Male (5., 22.) bereits treffen können. Es dauerte bis zur 25. Minute, als Aby über links wieder anschob, Alexandru Ghita das Anspiel des Franzosen prallen ließ und der Linksverteidiger flach mit dem Außenrist zum 1:0 vollendete.

Weitere Möglichkeiten durch Petru Postoronca (34.) und Aby (40.) schlossen sich an, wurden allerdings von Rusts Bestem, Ersatztorhüter Kevin Maier, komplett vereitelt. "Es bleibt aktuell unser großes Problem: Chancen werden heraus gespielt, wir benötigen aber zu viele Versuche für ein Tor. Rust hätte sich über gut drei Gegentreffer zur Pause nicht beschweren können", monierte Stefan.

Und dieser Chancenwucher rächte sich prompt, als die Gäste durch Rasim Kastratis völlig verunglückten Flankenversuch, der sich ins FVL-Tor senkte, mit dem 1:1 aus dem Nichts wieder da waren (47.). "Da war auch Glück dabei, keine Frage. Aber das brauchst du in gewissen Situationen", merkte Saban an. Nun entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der sich Langenwinkel wieder die Kontrolle zurückkämpfen musste. Das dauerte, bis Ghitas lange Flanke, von Gbajies Kopf verlängert, am Pfosten landete (65.). Zwei Minuten später zog Gbajie von links in die Mitte, überwand Maier mit einem butterweichen Flachschuss aus 16 Metern zum 2:1 (67.).

"Wichtig war in dieser Phase für uns auf der Trainerbank, ruhig zu bleiben, um keine unnötige Hektik rein zu tragen", skizzierte Stefan. Seinem Gegenüber kam zu wenig von seinem Team: "Nach dem Ausgleich war der Wille klar erkennbar, das Spiel zu drehen. Nur sind wir dann wieder zu schnell zurück in alte Muster verfallen."

SV Rust wird am Ende nicht mehr gefährlich

In der Folge nahmen die Nickligkeiten etwas zu, Rust versuchte, den Rückstand nochmals umzubiegen. Doch der Aufsteiger blieb in den direkten Duellen zumeist zweiter Sieger, während die FVL-Defensive überzeugend alles weg verteidigte. Die endgültige Entscheidung besorgte neuerlich Gbajie, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine Ecke Harim Makayas per Kopf zum 3:1 versenkte. "Der Sieg geht in Ordnung, allerdings haben wir uns wieder einmal das Leben zwischendurch schwer gemacht. Die Aufgaben werden nicht einfacher, wir müssen versuchen, Anschluss ans Mittelfeld zu halten", schloss Klaus Stefan.FVL: Sokolov; Aby (84. Boris), Medic, Olarescu, Rocoplan, Postoronca (73. Makaya), Stefan (53. Kraut), Uca, Ghita, Maalmi (60. Fall), Gbajie.SVR: Maier; Osmanovic, Burger, Son, Kaufmann (46. Pöppinghaus), Paris (46. Özkan), Sehrer, Cantürk (69. Szkibick), Schlotgauer – Kastrati, Bologna. Zuschauer: 150.Tore: 1:0 Aby (25.), 1:1 Kastrati (47.), 2:1 Gbajie (67.), 3:1 Gbajie (90./+2.).