Felix Klaus, Admir Mehmedi und Karim Guede (von links) von Freiburg bejubeln das 2:0. Foto: dpa

Das nennt man einen Lauf! Der SC Freiburg schießt sich mit sieben Toren in zwei Spielen wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. Bremen muss nach dem 1:3 im Breisgau wieder nach unten schauen. Werder- Trainer Dutt hatte sich seine Heimkehr ganz anders vorgestellt.

Das nennt man einen Lauf! Der SC Freiburg schießt sich mit sieben Toren in zwei Spielen wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. Bremen muss nach dem 1:3 im Breisgau wieder nach unten schauen. Werder- Trainer Dutt hatte sich seine Heimkehr ganz anders vorgestellt.

Freiburg - Der SC Freiburg hat seinen Ex-Trainer Robin Dutt und Werder Bremen wieder in den Abstiegssumpf gezogen. Die Breisgauer feierten in der Fußball-Bundesliga fünf Tage nach dem 4:1 in Frankfurt mit dem 3:1 (1:0) gegen erschreckend schwache Hanseaten den zweiten Sieg in Serie.

Damit verbesserte sich die Mannschaft von Chefcoach Christian Streich auf den 14. Tabellenplatz. Julian Schuster in der 15. Minute, Felix Klaus (53.) und Admir Mehmedi (59.) trafen vor 24 000 größtenteils feiernden Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion. Der Bremer Ehrentreffer durch Nils Petersen (70.) kam zu spät.

Werder, das erst am Vormittag per Chartermaschine eingeflogen war, bleibt mit 29 Zählern Zwölfter, muss aber nun wieder den Blick nach unten richten. "Wir sind nur hinter dem Ball hergelaufen. Das war heute hinten nix, in der Mitte nix und vorne nix. Wir müssen das Spiel schnellstens abhaken", sagte Manager Thomas Eichin am "Sky"-Mikrofon und Dutt meinte: "Das war ein ganz schwaches Spiel von uns. Jetzt weiß jeder, dass wir bis zum letzten Spieltag kämpfen müssen." Nach fünf Spielen ohne Niederlage riss Bremens Mini-Serie zum Auftakt des 26. Spieltags. Im Breisgau hatten die Hanseaten fünf der letzten sechs Spiele gewonnen.

Freiburgs überragender Mehmedi erklärte: "Ich bin zufrieden mit den drei Punkten. Jetzt muss es weitergehen, es wird uns alles abverlangt." Für die Südbadener könnten die nächsten vier Partien gegen direkte Konkurrenten wegweisend für den Abstiegskampf sein: Freiburg spielt nacheinander in Hamburg, gegen Nürnberg, in Stuttgart und gegen Braunschweig. "Uns steht das Wasser weiter bis zum Hals", mahnte SC-Trainer Streich.

Hanseaten ohne Zuordnung und Abstimmung

Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte bot Dutt überraschend den Ex-Freiburger Cedrick Makiadi auf, der bislang nicht über die Rolle des Bankdrückers hinausgekommen war. Freiburg startete schneller in die Partie, zeigte mehr Zug nach vorne. Jonathan Schmid verstolperte bei der ersten Möglichkeit für die Gastgeber in aussichtsreicher Position. Werder agierte bis auf Aaron Hunt in der Anfangsphase zu verhalten.

Fast folgerichtig fiel die frühe Freiburger Führung: Schuster nutzte die Verwirrung in der Werder-Abwehr, die nach einem Angriff über Karim Guédé den Ball nicht weit genug wegbekamen. Mit dem Außenrist traf der Ex-Stuttgarter per Dropkick ins lange Eck.

Mit der Führung im Rücken spielte Freiburg noch entschlossener, den Hanseaten fehlten Zuordnung und Abstimmung: Fast schon bezeichnend, als Hunt nach einer knappen halben Stunde auf dem linken Flügel einen Seitenwechsel versuchte, dort aber niemand war. Wütend schimpfte der Werder-Spielmacher! Freiburg kontrollierte die Partie, ohne selbst glänzen zu müssen. Werder agierte ohne Überzeugung und Biss, eine ganz schwache erste Hälfte mit gerade einer Torchance durch Franco di Santo kurz vor dem Pausenpfiff.

Sekunden erst waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als SC-Schlussmann Oliver Baumann eine hohe Flanke von Zlatko Junuzovic um den Pfosten lenken musste. Das war es dann aber wieder mit Bremer Torgefahr. Auf der Gegenseite setzte sich Admir Mehmedi sehenswert auf der linken Außenbahn durch, passte zurück auf den frei stehenden Klaus, der problemlos zum 2:0 traf. Wenige Minuten später revanchierte sich Klaus; sein abgeblockter Schuss kam zu Mehmedi, der für die Entscheidung sorgte. Als Klaus im Strafraum zu Fall kam, zeigte Schiedsrichter Michael Weiner Gelb statt einen vertretbaren Foulelfmeter zu pfeifen.

Einen Patzer von Jung-Nationalspieler Matthias Ginter nutzte der für Makiadi eingewechselte Petersen zum Anschlusstreffer - es war sein erstes Tor seit Dezember. Mehmedi (80.) und Pavel Krmas (88.) hätten sogar für einen höheren Freiburger Sieg sorgen können.