Für Marie Vogt geht das Turnier weiter. Foto: Andreas Wagner

Der diesjährige AHG-Cup findet abermals auf dem Gelände des TC Bildechingen statt. Das hochklassige Tennisturnier kommt zum Start mit einem sehr jungen Aufgebot daher

Tennisfans aus der Horber Umgebung können sich freuen, denn der 31. AHG-Cup hat am Montag mit der Quali-Runde für das Hauptfeld begonnen. Der TC Bildechingen lädt die Zuschauern ein, die hochklassigen Matches auf Bildechingens Center Court und drei weiteren Tennisplätzen mitzuerleben.

 

Ein Preisgeld in Höhe von 30.000 US-Dollar

Mit einem starken – und teils extrem jungen – Aufgebot, ist das Turnier seit Montagvormittag im vollen Gange. Es bleibt spannend, immerhin geht es um ein Preisgeld von 30.000 US-Dollarn. Viele träumen davon, die ganz große Karriere zu schaffen und wollen in Bildechingen Erfahrungen sammeln und nach der Qualifikation am besten möglichst weit kommen.

Für Tessa Johanna Brockmann und Laura Böhner begann die Reise auf dem Center Court. Hier setzte sich die 19-jährigen Brockmann souverän (6:3, 6:2) gegen ihre zwei Jahre ältere Konkurrentin durch. Den Auftakt auf Court 3 gewann wiederum Eva Bennemann, die gegen Theodora Degelow (6:1, 6:0) ihr ganzes Können unter Beweis stellte.

Wundern braucht sich über Bennemanns Leistung aber niemand, denn die 17-Jährige ist gemeinsam mit der gleichaltrigen Sonja Zhenikhova (die ebenfalls beim Turnier dabei ist und eine Wildcard für das Hauptfeld erhalten hat) amtierende Siegerin im Juniorinnen-Doppel bei den French Open.

Dieses Jahr ohne Wildcards

Dabei war Bennemann eigentlich mit einer Wildcard für die Qualirunde angereist, so wie auch einige andere Spielerinnen. Weil es aber einige Teilnehmerabsagen gab, fielen die Wildcards weg und Bennemann durfte direkt in der Quali für die Hauptrunde einsteigen – selbiges gilt für Francesca Parcelli. Anders als Bennemann flog Parcelli aber in der ersten Runde gegen die Italienerin Beatrice Ricci raus. Wenn man aber in Betracht zieht, dass Parcelli erst 16 Jahre alt ist, war bereits die Teilnahme eine starke Leistung.

Nach hartem Kampf zog Liana Cammilleri den Kürzeren. Foto: Andreas Wagner

Ein weiteres Highlight war das zweite Duell auf dem Center Court. Hier siegte die 20-jährigen Marie Vogt gegen die ein Jahr ältere Liana Cammileri (6:1, 6:3). Für die Schorndorferin Vogt ist es die dritte Teilnahme in Bildechingen. Im Match haderte sie etwas mit den Bedingungen. Der feuchte Boden habe das Spiel langsam gemacht. „Ich bin es nicht mehr gewohnt, ohne Schiedsrichter und Ballwechsel zu spielen“, so Vogt. Nach und nach sei die Qualität der Bälle „inakzeptabel“ geworden. „Ich bin froh, das Spiel noch durchgebracht zu haben.“

Hohe Leistungsdichte, schlechtes Wetter

Überrascht war die 20-Jährige, die Rechtswissenschaften studiert und auf lange Sicht ihre beiden Staatsexamina schaffen will, dass sie bis Donnerstag noch nicht mal in der Qualifikation gestanden hatte, da so viele Spielerinnen mit einem höheren Ranking gemeldet hatten.

„Die Leistungsdichte hier ist sehr hoch“, sagt die Linkshänderin, die aber zugibt, dass Bildechingen nicht ihr „Lieblingsturnier“ ist. „Es ist eine sehr schöne Anlage, aber immer, wenn ich hier bin, ist schlechtes Wetter und es ist sehr windig“, sagt Vogt, für die aber die kurze Strecke zum Turnier von Vorteil ist. Von Regen und Wind blieb sie am Montagmittag aber verschont.

Lew Yan Foon gewinnt im dritten Satz

Weiter geht es für die Schorndorferin nun im Hauptfeld. Wer ihre Gegnerin sein wird, will Vogt erstmal gar nicht wissen. „Ich will mich nicht auf die Gegnerin einstellen, sondern mein Spiel machen.“ So glaubt sie, dass sie gegen jede eine Chance hat.

Eines der spannendesten Matches am Montag war das zwischen Astrid Lew Yan Foon und Vivien Sandberger. Zwei Tage nachdem Deutschland gegen Frankreich bei der Frauen-EM gewonnen hat, rächte sich die Französin mit einem Sieg über Sandberger.

Wie bereits beim Fußball, wurde auch im Tennis der Sieger erst sehr spät ermittelt: Nach einem 6:2 und 3:6 bezwang die 19-jährige Lew Yan Foon die 24-jährige Sandberger denkbar knapp mit 11:9.