Die Requisiten aus vergangenen Shows wecken Erinnerungen und steigern die Vorfreude auf die Modern Music Show im Mai: Marvin Welte (von links), Ebi Dürr, Marcel Härdter, Lea Richter und Axel Dürr. Foto: Jeanette Tröger/Picasa

Die Modern Music Show des Musikvereins Gechingen ist seit 1993 der spektakuläre Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Vereins und der ganzen Gemeinde. Die Vorbereitungen für die Neuauflage laufen nach der Corona-Pause auf Hochtouren.

 
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Wie alles angefangen und sich über die drei Jahrzehnte entwickelt hat, erzählen im Gespräch mit unserer Redaktion zwei, die seit der ersten Auflage 1993 immer mit dabei sind, Axel Dürr und Eberhard Ebi Dürr. Mit dabei sind Vereinsvorsitzender Sebastian Lutz, sein Stellvertreter Marcel Härdter und Schriftführerin Kristina Weiß. Auch Lea Richter und Marvin Welte, die vor Kurzem zusammen mit sieben weiteren Jungmusikanten aus der Jugendkapelle ins Gesamtorchester gewechselt haben, freuen sich schon riesig auf ihren ersten Auftritt bei dem Show-Event, das an zwei Abenden, in diesem Jahr am 12. und 13. Mai, die Halle wieder restlos füllen wird.

Davor nur reine Unterhaltungsmusik

Wie ist dieses für eine Blaskapelle doch außergewöhnlichen Format entstanden? „Unter unserem Dirigenten Gerhard Schmid haben wir reine Unterhaltungsmusik in Festzelten gespielt,“ erzählt Ebi Dürr, „und auch schon mal ein Weihnachtskonzert.“ Schmid verstarb 1991, sein Nachfolger wurde Anton Hirzle. „Er hat die Idee mitgebracht aus seiner vorherigen Dirigentenstelle in Unterlauchingen.“ Es war etwas Überzeugungsarbeit nötig, erzählt Dürr weiter. Einige ältere Musiker wollten die klassische Blasmusik nicht gegen Rock und Pop, Soul, Blues und Swing eintauschen. „Andererseits hat bei der ersten Auflage 1993 unser damaliger Ehrenvorsitzender Wilhelm Schneider sehr gern noch mitgespielt.“ Nach Daniel Heldmaier führt seit 2014 beim Verein Stefan Schneider den Dirigentenstab, er hat erstmals 2015 die Show mitverantwortet.

Jedes Mal ein enormer Aufwand

Der Aufwand für das Event ist jedes Mal riesig. Mittlerweile jedoch sind die MVGler routiniert und erfahren, die Abläufe eingespielt. „Am Anfang haben wir Big-Band-Noten gehabt, da mussten die Registerführer die Noten noch umschreiben,“ weiß Ebi Dürr zu berichten, herausfordernd sei das schon gewesen. Die zwei alten Hasen müssen herzhaft lachen, als sie von der ersten Bühnenbeleuchtung 1993 berichten – eine MMS beeindruckt nämlich immer auch durch die Lightshow zum Programm. „Wir haben Baustrahler an der Decke aufgehängt, die mit hitzebeständiger Farbe bestrichen waren.“ Ideen muss man halt haben. „Heute sorgen die Technik und der Aufbau – die Bühne wird nach vorne ausgeweitet – für einen Wow-Effekt, wenn das Publikum die Halle betritt,“, weiß Marcel Härdter, „das bedeutet für uns jedoch eine Woche Arbeit im Vorfeld. Es gibt Musiker, die dafür extra Urlaub nehmen.“ Und der Rückbau ist auch nicht an einem Tag erledigt. Nicht alles ging immer glatt, die Hebebühne, die einen Schlagzeuger aus dem Publikum „aufsteigen“ ließ, wollte sich beispielsweise nicht wieder nach unten bewegen und sorgte in der Show für Heiterkeit und ungewollte Unterbrechung.

Bald ein Selbstläufer

Am Anfang war aktive Werbung nötig für die MMS, die Leute konnten sich noch nichts drunter vorstellen, jeder Musiker hat deshalb seinen Bekanntenkreis informiert und animiert. Nach wenigen Shows entwickelte sich jedoch schon ein Event vor dem Event, wie Sebastian Lutz berichtet: „Schon drei Stunden vor dem Beginn des Vorverkaufs saßen Leute auf Campingstühlen vor der Halle, um Karten zu bekommen. Wir haben dann bewirtet, um es den Leuten angenehm zu machen und einmal hat eine Clownin die wartende Menge unterhalten.“ Dabei wurden auch Videos gedreht, die gleich in die Show eingebunden wurden, ebenso wie Zeitraffervideos vom Aufbau und wie die Leute zur Show in die Halle strömen.

Öffentlicher Vorverkauf

Eine Blue Man-Group mit Abflussrohr-Instrumenten, ein Rock ’n’ Roll-Tanzpaar oder zwei Balletttänzerinnen, ein Gospelchor à la Sister Act, eigene Musiker als Blues Brothers in Film und in echt die Halle stürmend, Diner for One als Comedy-Act, Feuershow, Jonglage, Karneval in Rio-Samba – das sind nur einige Beispiele für Showeinlagen der vergangenen Jahrzehnte. „Wir Musiker sind in gespannter Vorfreude auf die MMS, sie hat uns gefehlt die vergangenen zwei Jahre“, gesteht Kristina Weiß. Am Samstag, 1. April, von 10 bis 12 Uhr findet auf dem Parkplatz bei der Musikertenne in Gechingen ein öffentlicher Vorverkauf statt.