Samuel Böttinger glücklich im Ziel. Foto: Silas Stein/Challenge Davos

Triathlon: Neuhengstetter wird bei Challenge Davos Dritter / Schwimmen entfällt

Mit einem weiteren Achtungserfolg konnte Samuel Böttinger seine aufsteigende Form in seiner ersten Profi-Saison bestätigen. Bei der Challenge Davos erreichte er mit einer Zeit von 3:37:24 Stunden über die Mitteldistanz den dritten Platz. Es ist für den Neuhengstetter in seiner Debüt-Saison als Profi der erste Podestplatz. Außerdem war er damit bester Deutscher. Geschlagen geben musste er sich nur den Spaniern Roberto Sanchez auf Platz eins (3:33:47) und Albert Moreno Molins (3:35:10).

Aus dem geplanten Triathlon wurde kurz vor dem Start jedoch ein Duathlon. Die Organisatoren sagten das Schwimmen im Davoser See ab. Bei kaltem Regen lag die Wassertemperatur nur noch bei 15 Grad. Außerhalb zeigte das Thermometer sogar nur noch sechs Grad an. Anstatt im See zu schwimmen, mussten die Athleten ihn im Laufschritt umrunden.

Einfacher wurde das Rennen trotzdem nicht. Denn die Witterung machte den Athleten zu schaffen. Nach der ersten Laufrunde über vier Kilometer ging es auf die Radstrecke. Auf 54 Kilometern musste hier zwei Mal der Flüelapass überwunden werden. Knapp 1800 Höhenmeter kamen so zusammen. Der höchste Punkt am Pass befindet sich auf 2383 Metern. Und dort wurde aus dem im Tal fallenden Regen dann Schnee.

Windjacke und Handschuhe waren deshalb dort für die Sportler Pflicht. "Die Kälte war abartig", meinte Böttinger. Finger und Zehen habe er nach kurzer Zeit auf dem Rad kaum noch gespürt. "Die Abfahrt war kriminell", beschrieb er die Bedingungen. Nebel und Regen hätten die Sicht stark eingeschränkt.

Ihm sei zu gute gekommen, dass er die Radstrecke schon einmal mit dem Auto abgefahren sei. Deshalb habe er um die kritischen Stellen gewusst. "Ich konnte dann ein gewisses Risiko gehen", erzählte er. 86 Kilometer pro Stunde sei bergab seine Spitzengeschwindigkeit gewesen. Er konnte hier abermals seine technischen Qualitäten auf dem Rad ausspielen und absolvierte die Strecke in 2:01:21 Stunden.

So kam er als Dritter in die Wechselzone. Beim abschließenden Lauf über 21 Kilometer wurde er dann noch von Moreno Molins überholt. Er selbst konnte aber kurz vor dem Ziel noch den Heidelberger David Breinlinger einsammeln. Knappe 15 Sekunden vor diesem kam Böttinger schließlich an.

"Im Ziel war ich einfach mega happy und stolz", erzählte er. Denn mit einer so guten Platzierung habe er eine Woche nach seiner Teilnahme beim Allgäu-Triathlon nicht gerechnet. Er habe sich aber körperlich trotz der Witterung während des ganzen Rennens gut gefühlt. Auch die Höhe habe er gut verkraftet. Und das erste Profi-Podium habe für die Strapazen entschädigt – Champagner-Dusche inklusive. Dazu kam noch ein sattes Preisgeld von 1400 Euro.

Nach einer kurzen Regenerationsphase steige er wieder voll ins Training ein. Denn mit seinem Trainer Sebastian Hess habe er entschieden, im Oktober nochmals einen Wettkampf über die Mitteldistanz zu bestreiten. Er habe die Challenge Budva in Montenegro Anfang Oktober ins Auge gefasst. Die Strecke sei vom Profil her ähnlich wie im Allgäu. Sein Trainer erwartet auf jeden Fall viel von ihm. "Der hat gesagt, nach dem vierten Platz im Allgäu und dem dritten in Davos ist ja klar was jetzt kommen muss", scherzte Böttinger.