Der Europa-Park in der Wintersaison. Foto: Europa-Park

Rust - Die neue Corona-Verordnung des Landes sieht auch Verschärfungen für Freizeitparks vor: Statt 2G gilt auch dort nun die 2G-Plus-Regel. Spaß gibt es also nur für Geimpfte und Genesene mit aktuellem Schnelltest. Indes: Von der Besucherobergrenze für Veranstaltungen – maximal 750 – sind die Parks nicht betroffen. Der Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) setzt sich selbst ein Limit.

Deutschlands größter Freizeitpark feierte in diesem Jahr eine Premiere. Erstmals in seiner Geschichte gab es keine Pause zwischen der Halloween- und der Wintersaison. Seit November und noch bis zum 9. Januar zeigt sich das 95 Hektar große Gelände noch von seiner weihnachtlichen Seite – Adrenalinschübe in den Achterbahnen inklusive. Der Park will auf diese Weise coronabedingte Umsatzeinbußen zumindest etwas wettmachen.

Bis zu 50.000 Menschen täglich strömen in Nicht-Pandemiezeiten durch die Drehtore in Rust. Diesen Sommer begnügte sich der Park mit rund der Hälfte. Der Gesetzgeber hatte zwar ein strenges Hygienekonzept verlangt, aber kein Gästelimit. Auch jetzt nicht, in der seit heute nochmals verschärften Alarmstufe II. »Freizeitparks sind keine Veranstaltungen. Sie fallen unter die Kategorie Freizeiteinrichtung. Deshalb gilt für sie keine Besucherobergrenze«, sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums am Freitag gegenüber unserer Zeitung.

So bleibt es bei der Selbstbeschränkung des Europa-Parks. »Im Winter, also seit November, liegt unsere selbst auferlegte Obergrenze bei etwa einem Drittel der Grenze im Sommer, bei ungefähr 8.000 bis 10.000 Menschen«, erklärt Sprecherin Diana Reichle. »Wir beobachten die Situation sehr genau und reagieren entsprechend.« Parkinterne Veranstaltungen habe man noch keine abgesagt.

Angst vor den weiteren Einschränkungen muss der Europa-Park wohl nicht haben. Wer sich einen Tag oder ein Wochenende in einem Freizeitressort gönnt, lässt sich den Spaß nicht von dem Testprozedere verderben. Die Vorstufe, also 2G, hatte jedenfalls kaum negative Folgen auf den Gästestrom. Reservierungen, so Reichle, seien »nur in Einzelfällen nicht getätigt« worden. »Wie sich die neuen Regelungen auf die Besucherresonanz auswirken, werden die nächsten Tage zeigen«, heißt es aus der Pressestelle.

2020 hatte Corona dem Park ein Minus von 300 Millionen Euro beschert, im August ging die Geschäftsführung für dieses Jahr von einem 100-Millionen-Loch in der Kasse aus. Und nun, kurz vor Jahresende? Das hänge »auch maßgeblich von den kommenden Wochen ab«.