Michael Theurer  Foto: Schmidt

Im Kampf gegen die Pandemie setzt der Südwesten strengere Regeln für Ungeimpfte durch. Kurzsichtig und ein kolossaler Irrweg sei das, findet die FDP – und fordert stattdessen mehr PCR-Tests.

Oberndorf - Die Regelung der grün-schwarzen Landesregierung, bei vollen Intensivstationen nur Geimpfte und Genesene (2G) in Restaurants, Konzerte und Sportarenen zu lassen, sei nichts anderes als ein "drohender Lockdown für Ungeimpfte", mokiert sich FDP-Landeschef Michael Theurer. Zudem sieht der Horber "erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken", wenn Ungeimpfte trotz negativer Tests draußen bleiben müssten.

Ohnehin springe der Südwesten mit seinem 2G-Modell zu kurz. Immer wieder auftretende Impfdurchbrüche sowie besonders aggressive Delta-Subvarianten zeigten, dass auch eine Impfung keinen hundertprozentigen Schutz biete – weder vor Ansteckung noch vor der ungewollten Weitergabe des Virus.

Theurer plädiert für ein 3G-plus-Modell

Theurer plädiert deshalb für ein 3G-plus-Modell. Dessen wesentlichster Bestandteil: deutlich mehr Tests – und zwar nicht der leidlich genaue Antigen-Abstrich, sondern die erheblich präzisere PCR-Variante. Zu teuer, zu langsam? Dieses Argument lässt der 54-Jährige nicht gelten: Es gebe längst PCR-Schnelltests, deren Ergebnis nach nur 40 Minuten vorliege. Der Preis sei ebenfalls rapide gefallen – auf ein bis zwei Euro pro Test.

Der Vorteil liegt für Theurer auf der Hand: Mit 3G-plus würden nicht nur ansteckende Geimpfte entdeckt; die Methode ermögliche auch Ungeimpften die Teilnahme am öffentliche Leben. Die Kosten dafür sollte weiterhin der Staat tragen, findet der Liberale. Denn jede Woche Lockdown sei mit 2,5 Milliarden Euro erheblich teurer.