Beim Wandern gilt es, stets den Überblick über sich und seine Umgebung zu behalten. Foto: pixabay

Lange Touren in unwegsamem Gelände bergen Gefahren und Herausforderungen. DAV gibt Tipps.

Region - Das Verschwinden einer 26-jährigen Frau bei einer Wandertour im Schwarzwald wirft viele Fragen auf. Wie sicher ist der Schwarzwald als Wandergebiet? Welchen Gefahren können sich auch erfahrene Wandern nicht entziehen? schwarzwaelder-bote.de hat sich beim Deutschen Alpenverein (DAV) nach den wichtigsten Tipps für das Wandern im Wald erkundigt.

Im Allgemeinen sei nichts falsch daran, alleine auf Wanderschaft zu gehen um die Ruhe in der Natur zu genießen, so Thomas Bucher, Sprecher des DAV. Vorsichtiger müsse man ohne Begleitung aber schon sein, und unabhängig davon sei es stets unerlässlich, das Handy dabei zu haben, um sich im Zweifelsfall orientieren zu können oder im Notfall Hilfe anfordern zu können.

Das Gelände richtig einschätzen

"Sich verlaufen, ausrutschen und sich den Fuß brechen - das geht leider überall", weiß Bucher.

Gute und vor allem realistische Planung ist das A und O. Gerade junge und unerfahrene Wanderer übernehmen sich oft bei ihren Wanderzielen. Sei es das Bezwingen einer besonders langen Strecke, das Marschieren in einer besonders kurzen Zeit oder das schlichte Unterschätzen der Steigungsverhältnisse. "Für Neulinge ist es sicherlich das Klügste, sich erst einmal defensiv an die Sache heranzutasten und behutsam die eigenen Leistungsgrenzen auszuloten."

Das Wetter stets im Blick behalten

Zur guten Planung gehört auch ein Überblick über die anstehenden Wetterverhältnisse insbesondere bei längeren Wanderungen. Unvorhergesehene Regenschauer stellen nicht nur ein Gesundheitsrisiko dar, sondern können auch Einfluss auf die Beschaffenheit des Bodens nehmen. Auf Regen durchweichtem Boden greift die Sole weniger und einzelne Wege können schwer passierbar werden. Bei starkem Wind sei zudem auf herabfallende Äste zu achten.

"Gerade jetzt, wo es Herbst wird, wird es auch immer früher dunkel. Auch das sollte man stets im Hinterkopf behalten, wenn man auf längere Wandertouren geht", rät Bucher. Dudurch könne es auch sehr schnell kalt werden, was besonders in schattigen Waldgebieten zu fröstelnden Temperaturen führen kann. Im späteren Jahresverlauf und entsprechenden Höhenlagen können Nebel und Schnee dazu beitragen, dass die Orientierung erschwert wird. 

Auch erfahrene Wanderer müssen vorsichtig sein

"Die größte menschlich bedingte Gefahr geht von schlechter körperlicher Verfassung aus", heißt es in einer Broschüre des DAV. Herz- oder Kreislaufversagen könnten demnach die Folge sein, wenn untrainierte Wanderer sich beispielsweise während einer Urlaubswanderung verausgaben. Daher empfehle es sich, Wanderungen nur dann anzutreten, wenn man sich in der entsprechenden körperlichen Verfassung weiß. Zur guten Vorbereitung kann daher ein entsprechendes Training oder das Konsultieren eines Wanderführers gehören.

"Der Schwarzwald ist als Wandergebiet nicht mehr oder weniger gefährlich als andere Mittelgebirge. Da wir hier zudem kaum mit alpinen Gefahren wie Lawinen zu rechnen haben, ist es vergleichsweise sicher", sagt Bucher. "Eine Gefahr entstünde, wenn überhaupt, im Verhalten des Einzelnen."