DEG-Stürmer Ken André Olimb (links) ließ dem Schwenninger Goalie Patrik Cerveny beim 2:0 keine Chance. Foto: Eibner

Das Wiedersehen mit der Düsseldorfer EG hatten sich die Wild Wings am Donnerstagabend anders vorgestellt. Drei Tage nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung in Schwenningen musste sich der DEL-Süd-Vierte beim Nord-Fünften mit 2:5 geschlagen geben.

Schon vor dem ersten Bully hatten die Wild Wings einen Rückschlag hinnehmen müssen. Torwart Joacim Eriksson war auf dem Weg nach Schweden, um seiner schwer erkrankten Mutter beizustehen. "Ich weiß die Unterstützung unserer Mannschaft und dem Klub sehr zu schätzen. Es bedeutet mir viel, dass sie alle Verständnis für meine aktuelle Situation haben", wird der Goalie in einer Mitteilung der Wild Wings zitiert. Wann der Keeper den Schwenningern wieder zur Verfügung steht, sei "vollkommen nebensächlich".

Für den Profikader waren im Vorfeld mit Justin Spiewok und Levi Schlenker, der in Düsseldorf als Backup von Patrik Cerveny agierte, zudem zwei U20-Torhüter gemeldet worden. Weiter wird der bereits lizenzierte Luis Benzing aus Freiburg zurück an der Neckar kehren. Er soll nach überstandener Quarantäne ab Montag zur Verfügung stehen.

Dass die Wild Wings im ISS Dome in Gedanken bei ihrem Torwart waren, zeigte das Trikot von Joacim Eriksson, das an der Bank angebracht war. Vertreter Cerveny wehrte in den ersten 102 Sekunden fünf DEG-Schüsse ab, doch gegen den sechsten Versuch war der 24-Jährige chancenlos. Ausgerechnet der Ex-Schwenninger Matt Carey hatte getroffen. Düsseldorf machte gegen zu passive Neckarstädter weiter Druck. Als die DEG auch noch einen Weg fand, um ihr erstes Powerplay gegen die zweitbeste Unterzahlmannschaft der gesamten Deutschen Eishockey Liga durch Ken André Olimb (9.) zum 2:0 zu nutzen, ärgerte sich Coach Niklas Sundblad hinter der Bande. Dieser notierte bis zum Ende des ersten Drittels 19 Torschüsse der überlegenen DEG. Auf gerade einmal sechs Versuche hatten es seine Wild Wings gebracht.

Doch der siebte passte perfekt. Troy Bourke (22.) hatte die erste Überzahlmöglichkeit der Wild Wings verwertet. Da sich der zuletzt so starke Dylan Yeo aber einen kapitalen Fehlpass leistete, war die Aufholjagd der im Mittelabschnitt verbesserten Schwenninger jäh beendet. Alexander Ehl (25.) hatte Dankeschön gesagt. Als Bourke unnötig in der Kühlbox saß, erhöhte Carey (31.) auf 4:1. Tyson Spink (36.) sorgte für neue Hoffnung, aber die DEG hatte – genauer Maximilian Kammerer (37.) – wieder eine schnelle Antwort parat. "Das ist einfach nicht gut genug. Wir lassen unseren Torwart im Stich", fand Verteidiger Christopher Fischer bei Magenta Sport deutliche Worte.

Die Schwenninger versuchten im letzten Drittel noch einmal alles. Immer wieder tauchten Andreas Thuresson und Co. gefährlich vor DEG-Keeper Hendrik Hane auf. Dessen Vorderleute machten es aber insgesamt geschickt, verwalteten den Vorsprung nicht nur. Am Ende ging der 5:2-Heimsieg der Düsseldorfer in Ordnung. "Wir haben zu viele Fehler gemacht", bilanzierte Spielführer Travis Turnbull.

Schon am Sonntag (17 Uhr) können es die Wild Wings besser machen. Dann gastieren die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven in der Helios-Arena.