„I’m a Barbie girl, in the Barbie world - Life in plastic, it’s fantastic“: Das kriegt, wer’s einmal gehört hat, kaum aus dem Kopf. Vor 25 Jahren war „Barbie Girl“ ein Nummer-eins-Hit.
Es ist einer der größten Ohrwürmer aller Zeiten: das Läster-Lied „Barbie Girl“ der dänisch-norwegischen Musikgruppe Aqua. Vor 25 Jahren, am 10. November 1997, gelangte die Plastikpuppen-Persiflage im Plastikpop-Eurodance-Sound auf Platz eins der deutschen Charts. Dort konnte sich der Hit sechs Wochen halten – bis kurz vor Weihnachten 1997. In den Offiziellen Deutschen Charts eingestiegen war das Lied am 22. September und blieb dort 27 Wochen (bis Ende März 1998). Auch in der Schweiz, in Schweden, Norwegen, Dänemark sowie im Vereinigten Königreich war das Lied ein Nummer-eins-Hit. In Österreich kam es bis auf Platz zwei, in den USA immerhin bis auf Platz sieben. Ein Hit war es auch in Frankreich, Belgien, Australien.
Es handelt sich um eine gesungene Parodie auf die Spielzeugpuppen Barbie und Ken und deren angebliches Glamour-Leben. Das One-Hit-Wonder bekam einst Ärger vom Puppenhersteller Mattel. In Gesangspart und Videoclip übernimmt Sängerin Lene Nystrøm (heute 49) die Rolle der Barbie und bezeichnet sich als „Bimbo“ (was man im Deutschen vielleicht am ehesten mit „Tussi“ übersetzen würde). Gemeint ist eine Frau, die sich sehr auf ihr Aussehen konzentriert und darauf, Männern um jeden Preis gefallen zu wollen.
Textzeilen lauten etwa: „I’m a Barbie girl in a Barbie world/Life in plastic, it’s fantastic/You can brush my hair, undress me everywhere . . .“ („Ich bin ein Barbie-Mädchen in einer Barbie-Welt./Ein Leben aus Plastik, es ist fantastisch./Du kannst mein Haar bürsten, mich überall ausziehen . . .“). Ken wird von Sänger René Dif verkörpert (heute 55), der Barbie für sich gewinnen will, sie zu einer Spritztour und einer Party einlädt („Come on Barbie, let’s go party!“).
In den USA befassten sich mehrere juristische Instanzen mit dem Lied: 2002 entschied ein Berufungsgericht in Kalifornien, dass das Lied durch die Redefreiheit geschützt sei. Barbie-Hersteller Mattel hatte der Band vorgeworfen, mit dem Song dem Image der Puppe zu schaden. Die Richter argumentierten jedoch, dass Mattel mit seiner Barbie-Puppe nicht nur ein Spielzeug, sondern ein Kultursymbol geschaffen habe, dessen Berühmtheit dazu führe, dass der Hersteller und Markeninhaber auch unerwünschte Beachtung in Kauf nehmen müsse.
Kinostart des Films „Barbie“ ist voraussichtlich im Juli 2023
Kommendes Jahr droht der Welt – nach etlichen Animationsfilmen – ein Spielfilm mit Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken. Regie führt Greta Gerwig („Frances Ha“, „Lady Bird“). Kinostart von „Barbie“ ist voraussichtlich im Juli 2023.
Das Lied „Barbie Girl“ soll in dem Film aber wohl nicht vorkommen, auch wenn es viele wohl im Kopf haben, wenn sie das Wort Barbie überhaupt hören. Sängerin Nystrøm wurde vom Branchenblatt „Variety“ mit den Worten zitiert, dass sie verstehe, dass der Song nicht verwendet werde. Das wäre zuviel gewesen - wörtlich: „cheese on cheese“ (also: „Käse auf Käse“).