Lange Tradition: Zunftmeister Martin Beuter (links)und Kerzenmeister Berthold Schwarz bei der Segnung der Schäferjahrtagskerze durch Pfarrer Dieter Mayer. Foto: SB/Thomas Kost

Die Schäferzunft Trillfingen feierte am Montag ihren 246. Jahrtag. Wie es nach der Zurruhesetzung von Pfarrer Dieter Mayer mit dieser Tradition weitergeht, ist allerdings noch zu klären.

Die Schar, welche das Seel- und Lobamt zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder der Schäferzunft besucht, wird zwar jedes Jahr kleiner, am Montag bekam sie aber einen besondere Messe geboten.

Denn es war der letzte Jahrtagsgottesdienst, den Pfarrer Dieter Mayer zelebrierte. Er wird nächsten Sonntag nach 32-jährigen Wirken in der Pfarrgemeinde Trillfingen und in der Seelsorgeeinheit Eyachtal – Haigerloch St. Anna verabschiedet.

Gottesdienste mit einer besonderen Note

„ Die Gottesdienste mit ihm waren immer etwas Besonderes“, meinte Zunftmeister Martin Beuter. Mayer habe sie drei Jahrzehnte lang begleitet und sie mit einer eigenen Note aufgefrischt.“ Beuter würde sich deshalb freuen, wenn der Pfarrer auch in seinem Ruhestand den künftigen Jahrtagsgottesdiensten einen Besuch abstatten würde. Die Gottesdienstbesucher sparten auch nicht mit Beifall und anerkannten so Dieter Mayers langjähriges Engagement für die Schäferzunft.

Ansonsten folgte das Seel- und Lobamt dem traditionellen Ablauf des Schäferjahrtages. Eingebettet in den Gottesdienst war das im September 1978 von Karl Müller komponierte Wendelinslied, dessen Text vom Haigerlocher Heinz E. Hennige stammt. Danach wurde die von Kerzenmeister Berthold Schwarz gehaltene Jahrtagskerze (gestiftet von Günther Gaus, verziert von Heidi Wimmer) gesegnet, an ihren Platz auf dem Seitenaltar getragen und dort entzündet. Am Schluss der Messe sprach man das Gebet zu Gott und dem Heiligen Wendelin, der als Schutzpatron der Schäfer, der Bauern und des Viehs gilt.

Sinn der Tradition ist aktueller denn je

Pfarrer Mayer verwies in seinen Predigtworten, wie aktuell eigentlich der jahrhundertealte Brauch des Schäferjahrtages ist. Das Gebet um göttlichen Schutz von Tieren und Pflanzen, lasse die Menschen letztendlich ihre Verantwortung für die Natur erkennen – ein Thema das in Zeiten des Klimawandels präsenter denn je ist.

Weil man wegen zu weniger Anmeldungen auf die Rechnungsabhör samt Gabelfrühstück – beides schließt sich der Messe eigentlich an – verzichtet hatte, hielt Martin Beuter seinen Bericht bei der abendlichen Zusammenkunft der Schäferzunft im Trillfinger Vereinsheim (wir berichten noch).

Wie geht’s weiter?

Gewisse Fragezeichen stehen für Beuter hinter den künftigen Abläufen der Schäferjahrtage. Wie man sie feiern könne, hänge eine Stück weit von Pfarrer Michael Storost ab, der als einziger hauptamtlicher Geistlicher in der Seelsorgeeinheit verbleiben wird.

Auch wenn es entgegen der 246-jährigen Tradition des Schäferjahrtags steht, könnte sich Martin Beuter vorstellen, das Seel- und Lobamt auf den Sonntag zu verlegen und die Rechnungsabhör und das Gabelfrühstück daran anzuschließen. Er kündigte an, diese Möglichkeiten mit Pfarrer Storost auszuloten.

Auch 2024 eine Benefizveranstaltung

Das Benefizkonzert im April als Beitrag zur Renovierung der Wendelinskapelle bezeichnete der Zunftmeister als großen Erfolg. Deshalb solle es im kommenden Frühjahr erneut ein Benefizkonzert geben. Er wollte dazu aber nicht allzu viel verraten: „Kerzenmeister Berthold Schwarz hat eine Idee. Lassen wir uns überraschen!“ Ansonsten sei die Spendenbereitschaft für den Förderverein enorm hoch. „Einen fünfstelligen Betrag haben wir mittlerweile zusammen“, so Beuter.