Auch der Drache beeindruckte. Foto: Stadler

Vor dicht besetzten Rängen fand die gefeierte Derniere der diesjährigen Aufführungen des Nagolder Bürgertheaters im Turniergarten der Burg Hohennagold statt. 16 Aufführungen mit 2400 Besuchern wurden gezählt.

Nagold - Bildlich ist der letzte Vorhang für "Edans Feind", ein Keltenepos aus der Feder von Silvester Keller und Andreas Schäfer-Gorgs, zusammen mit Co-Regisseurin Nadia Dellagiacoma, am vergangenen Wochenende gefallen.

Nach 16 Aufführungen, lediglich eine fiel einer Unwetterwarnung zum Opfer, wurde das phantastisch inszenierte Stück mit einem beeindruckenden Bühnenbild von Marc Ehrsam auch bei der Abschlussvorstellung von allen Seiten sehr gelobt, erlebte reichlich Szenenapplaus und langanhaltenden Beifall zum Ausklang.

Mythenwelt der Kelten

Wie bei allen vorangehenden Aufführungen tauchten die Zuschauer auf der eigens für dieses Stück im Turniergarten aufgebauten Tribüne in eine Mythenwelt der Kelten ein, wie sie sich etwa 300 Jahre vor Christus abgespielt haben könnte. Das überwiegend aus Amateurdarstellern zusammengesetzte Ensemble agierte am Dernierenabend locker und mit sehr viel Spielfreude innerhalb der für die Geschichte rund um "Edans Feind" inmitten der Natur des Turniergartens gestalteten Szenerie. Inzwischen waren die Darsteller fest mit ihren Rollen verwachsen und verkörperten diese mit Überzeugung und Inbrunst, wuchsen dabei teils über sich selbst hinaus.

Die Geschichte rund um "Edans Feind", die letztlich durch Zusammenhalt und Geschlossenheit zu einem siegreichen Ende führte und den besten Freund von Edan, Darach, zum Stammesführer werden ließ, überzeugte mit spannenden, emotionsreichen und kämpferischen, aber auch lustigen Elementen.

Drache sorgt für Überraschungsmomente

Für Überraschungsmomente sorgte dabei mehrfach der vier Meter große Riesendrache, den jede Menge Nebel einhüllte und den actiongeladenen Szenen etwas Geheimnisvolles verlieh. Das Publikum war begeistert und seitens der Stadt Nagold würdige Oberbürgermeister Jürgen Großmann die erfolgreichen Aufführungen der vergangenen Wochen mit abschließenden Worten und Geschenken an die Darsteller. "Der fulminante Abschluss macht Mut für weitere Aufführungen des Nagolder Bürgertheaters", so das Stadtoberhaupt. Er lobte die herausragende Arbeit aller Akteure in den letzten zwei Jahren und blickte zurück auf die Anfänge im Jahr 2012 mit dem Ziel, lokale Geschichten an verschiedenen Stationen in der Stadt auf die Bühne zu bringen, so wie in der Vergangenheit.

Bei der 5. Auflage des diesjährigen Bühnenstücks hatte sich das Bürgertheater für einen festen Standort auf der Burg Hohennagold entschieden und damit eine absolut tolle und begeistert gefeierte Inszenierung gezeigt. Oberbürgermeister Jürgen Großmann signalisierte, dass das nächste Bürgertheater in der sechsten Auflage im Jahr 2024 dann wieder im Stadtgebiet stattfinden soll.

Extra Urlaub genommen

Im Anschluss an die letzte Vorstellung im Turniergarten, die Kulissen sollten gleich am nächsten Tag abgebaut werden, hatten die Zuschauer Gelegenheit, mit den Darstellern ins Gespräch zu kommen und den Riesendrachen aus der Nähe zu betrachten. Silvia Katz, in "Edans Feind" als Xandra auf der Bühne, erzählte, dass sie sich für ihre Rolle in dem Stück und die Aufführungen extra drei Wochen Urlaub genommen habe und es jetzt noch gar nicht richtig realisieren kann, dass die Spielzeit zu Ende ist. Sie freut sich jetzt schon auf die Fortsetzung in zwei Jahren.

Zum Ensemble zählten: Regisseur Silvester Keller, der in der letzten Aufführung die Rolle des verletzten Peter Heuser als Türwächter Grox übernommen hatte. In weiteren Rollen waren zu sehen: Timon Crienitz (Edan), Manuele Pilloni (Darach), Jochen Kawerau (Stammesführer Tadg), Emma Taha (Muime), Livia Balla (Epona), Christina Lang (Abnosa), Ralf Fuhrländer (Druide Goll), Jürgen Seick (Caiside), Annawina Merk (Kenna). Magda Schäfer (Kalatra), Anette Heuschling (Bestrada), Susanne Salvenmoser (Kräuterfrau Moira) und Teya Hart als Riesendrache.