Großen Andrang hat es bei dem Wasserbecken der Seelöwen gegeben. Foto: Lg/Willikonsky

Große und kleine Besucher haben hinter die Kulissen des zoologisch-botanischen Gartens geblickt.

Stuttgart - Marie ist sich nun sicher: „Ich werde was mit Tieren machen“, sagt die Zehnjährige. Wie das geht, konnte sie ausprobieren: Beim 24. Wilhelma-Tag absolvierte sie einen Eignungstest für Tierpflegerinnen und –pfleger. Sie sah zudem, wo die Tierärzte ihre vierbeinigen oder schuppigen Patienten behandeln oder wie es im Fruchtbunker der Futterküche zugeht. Allein 20 Fütterungen standen auf dem Programm. Die Gelegenheit einmal zu erkunden, wie ein großer Zoo betrieben wird, nahmen unzählige Besucher jeden Alters wahr. Darunter waren freilich viele Familien mit kleinen und größeren Kindern, die mit Leiterwägen und Picknickkörben unterwegs waren, auf dem Rasen ihre Decken ausbreiteten oder es sich rund um den Seerosenteich gut gehen ließen.

Allein 20 Führungen standen auf dem Programm

Fast 11 000 Tiere von 1200 Arten sind in der Wilhelma zu finden sowie mehr als 7000 Pflanzenarten – und die Gärtner und Pfleger hatten an diesem Aktionstag allerlei zu tun, um die Fragen der Besucher zu beantworten. Wie Stefan Deibert, der nach der fröhlichen Fütterung der Seelöwen geduldig neugierigen Eltern mit ihren Kindern mitteilte, dass ein Seelöwenbaby bei der Geburt etwa zwei Kilo wiegt oder es gar nicht so leicht zu bemerken ist, wenn eine Seelöwin trächtig ist. „Sie haben eine dicke Fettschicht, wir fühlen dann auch mal ab. Aber wir haben nur zwei, die jung genug sind, Babys zu bekommen, Lucy und Mercedes.“ Deren Tochter Samantha, die am 25. Juni auf die Welt kam, war der Liebling der Kinder und Erwachsenen, die sich um das Wasserbecken drängten. Die eine oder andere Schlange gab es vor und im Menschenaffenhaus, vor dem Elefanten- und Löwengehege, aber auch dem Aquarium. Bei letzterem gab es zu jeder vollen Stunde eine Führung in Bereiche, die man sonst nicht zu sehen bekommt.

Die Kleinsten begeistert meistens der Schaubauernhof

Für den siebenjährigen Johannes indes war der Schaubauernhof das Größte. Nicht nur weil es dort Ferkel zu sehen gab oder allerlei andere Nutztiere wie Kühe. Mit Begeisterung übte er am Kunsteuter das Melken. „Nicht ganz einfach, du musst ziehen und dann drücken gleichzeitig“, sagte er, während der 21 Monate alte Noah interessiert zuschaute. Dessen Vater betonte: „Bei so einem Wilhelma-Tag lernen die Kinder nicht nur etwas über die Natur und die Tiere allgemein.“ Es werde eben auch ein Bewusstsein dafür geweckt, dass die Welt schützenswert ist und es in der Wildnis Tiere und Pflanzen gebe, die vom Aussterben bedroht seien.