Kölns Slawomir Peszko (links) und Torschütze Yuya Osako jubeln nach dem Treffer zum 3:1. Foto: dpa

Ausgelassen hat der 1. FC Köln nach seiner Torshow beim 4:2 gegen die Eintracht gefeiert. Deyverson, Risse, Osako und Ujah sorgten für die Karnevalsstimmung in der Fastenzeit.

Köln - Deyverson zeigte den Fans sein Herz und Anthony Ujah nahm es im übermütigen Jubel sogar mit Geißbock Hennes auf: Der 1. FC Köln feiert ausgelassen vier Tore in der Fastenzeit und hat nach dem 600. Sieg in der Fußball-Bundesliga wieder etwas Luft zu den Abstiegsrängen.

Beim umjubelten 4:2 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt gelang den Rheinländern erst der zweite Heimsieg der Saison nach dem 2:1 gegen Borussia Dortmund am 18. Oktober.

Neuzugang Deyverson mit seinem ersten Bundesliga-Treffer in der 28. Minute, Marcel Risse (72.), Yuya Osako (79.) und Anthony Ujah (82.) sorgten für Karnevalsstimmung im mit 50 000 Zuschauern ausverkauften Kölner Stadion. Es waren erst die FC-Tore sechs bis neun im zwölften Heimspiel. "Ich glaube wir sind ein bisschen der Gewinner des Spieltags", sagte Risse und Torwart Timo Horn meinte: "So ein Spiel haben wir gebraucht. Das war ein Sechs-Punkte-Spiel."

Eintracht-Goalgetter Alexander Meier traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich (58.) und per Foulelfmeter (90.+3) zum Endstand. Er liegt mit 18. Saisontreffern in der Torjägerliste nun wieder vor Arjen Robben. "Das ist mir egal. Wir müssen das Spiel gewinnen", sagte Maier. Kölns Kevin Wimmer hatte zuvor nach Foul gegen Haris Seferovic als letzter Mann an der Strafraumgrenze die Rote Karte gesehen.

In Tabelle auf Platz elf

In der Tabelle verbesserte sich Köln nach zuvor sechs sieglosen Pflichtspielen mit 28 Punkten auf Platz elf. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt nun sechs Zähler. Frankfurt muss seit fast 21 Jahren auf einen Pflichtspielsieg in Köln warten und ist mit 31 Punkten Neunter. Das Team von Trainer Thomas Schaaf ist nun schon seit Ende November (3:1 in Mönchengladbach) auswärts sieglos. "Wir haben heute wieder die Möglichkeit gehabt, einen Schritt nach vorne zu machen. So weit sind wir aber noch nicht", sagte Schaaf.

In einer lange niveauarmen Partie hatten die Gäste erst zu Beginn der zweiten Halbzeit ihre erste Torchance. Die Eintracht agierte in der Offensive zu lang zu mutlos. Nach dem Ausgleich wackelten die Rheinländer, dann aber traf Risse überraschend und die Frankfurter brachten nichts mehr zustande.

Köln spielte mit Trauerflor für seinen gestorbenen früheren Profi Roland Gerber. Und in der ersten Halbzeit war das Spiel entsprechend: Von frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein ließen sich beide Teams nicht inspirieren. Die Eintracht war nach vorne zwar bemühter, aber ohne Möglichkeiten herausspielen zu können. Der FC findet - wie fast immer - nur in der guten Defensive statt.

Fast aus dem Nichts fiel dann die Kölner Führung. Nach weitem Abschlag von Timo Horn ging Anthony Ujah vor dem Strafraum recht rustikal gegen Carlos Zambrano zur Sache. So landete der Ball bei Deyverson, der den Ball über den herausstürzenden Kevin Trapp ins leere Tor lupfte und mit seinen Händen ein Herz formte. Mit Ujahs Aktion zuvor hätte durchaus auch abgepfiffen werden können.

Der Nigerianer hatte kurz vor dem Pausenpfiff dann die ganz große Chance zum 2:0. Ujah tauchte alleine vor Trapp auf - und schob ihm den Ball in die Hände. Die Kölner Halbzeitführung ging in Ordnung, in einem zerfahrenem Spiel fand Frankfurt offensiv gar nicht statt.

Das änderte sich: Meier stellte nach einer knappen Stunde seine Torqualitäten unter Beweis und traf im zweiten Anlauf aus kurzer Distanz. Danach schien alles auf einen Frankfurter Auswärtssieg hinauszulaufen. Köln wankte bedenklich. Dann aber zog der wie immer engagierte Risse aus der Distanz einfach mal ab und traf. Joker Osako und Ujah legten nach. Frankfurt fiel auseinander, der Rest war Kölner Feiern.