Stilvolles Fahren mit Gespannen wird auf dem Mönchhof in 24-Höfe in verschiedenen Anspannungsarten präsentiert. Foto: SB-Archiv

Traditionsfahren und Tag des Schweren Warmbluts vom 21. bis 23. September auf dem Mönchhof.

Loßburg-24-Höfe - Zum dritten Internationalen Traditionsfahren mit Coaching Trophy und Tag des Schweren Warmbluts vom 21. bis 23. September laden die Interessengemeinschaft Schweres Warmblut Baden-Württemberg und der Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen auf den Mönchhof in 24-Höfe ein.

Organisiert wird das Traditionsfahren von Albrecht Mönch. Zum Auftakt gibt es am Freitag, 21. September, ab 19 Uhr eine Abendshow. Der Eintritt ist frei.

Schwere Warmblüter in verschiedenen Anspannungsarten werden am Samstag, 22. September, von 11 bis 13 Uhr vorgestellt. Anschließend werden 40 Traditionsgespanne, vom Ein- und Zweispänner über Tandems und Viererzüge bis zu Coaches, vor drei internationalen Richtern bewertet und kommentiert. Die Teilnehmer kommen aus sechs Nationen.

Mit der Kommentierung der Traditionsgespanne vor dem Mönchhof wird das Programm am Sonntag um 9 Uhr fortgesetzt. Die Gespanne gehen einzeln auf eine 20 Kilometer lange Strecke und anschließend auf einen Geschicklichkeitsparcours rund um den Mönchhof. Er ist mit zehn bis 15 der Tradition angepassten Hindernissen bestückt. Um 14.30 Uhr beginnt ein Schauprogramm mit Vorstellung verschiedener Zuchtpferde, Jagdhornbläsern, Reiten im Damensattel und Schauschleppen der Hundemeute des Schleppjagdvereins Bayern. Ganztägig werden auch Speisen in der Mönchhof-Festscheune und an einer offenen Außenverpflegungsstation angeboten.

Tradition spielte im Fahrsport schon immer eine wichtige Rolle. Diese zu bewahren ist für die Veranstalter ein wichtiges Anliegen. So soll der Stil und Glanz einer ganzen Epoche erhalten bleiben und die Fahrkunst gefördert werden.

Mit 16 km/h das schnellste Verkehrsmittel der Welt

Die für das Traditionsfahren eingesetzte Coach ist ein vierspännig gefahrener Wagen mit Dachbänken und vier Plätzen im Wageninneren, der Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts bei der Royal Mail als Kurswagen eingesetzt wurde. Die Coach war zu diesem Zeitpunkt mit 16 Stundenkilometern das schnellste Verkehrsmittel der Welt.

Um 1900 entstand in England das Fahren eines "Four-in-Hand" als Sport mit genauen Regeln und neu gegründeten Coaching-Clubs. Später wurde das Coaching dann auch in Frankreich, den Vereinigten Staaten und Deutschland übernommen. Für rund 50 Jahre trat das Coachfahren dann in den Hintergrund und wurde erst ab 1990 wieder belebt.

Beim Traditionsfahren werden Gespanne mit alten, stilvollen Wagen oder originalen Nachbauten bevorzugt. Zugleich wird eine stilvolle Kleidung von Fahrer und Beifahrer hoch eingestuft. Außerdem bewerten drei Wertungsrichter die Verfassung und Zusammenstellung der Pferde sowie das passende Geschirr.

Das Schwere Warmblut ist eine der ältesten deutschen Pferderassen und war einst in Oldenburg und Ostfriesland zu Hause. Seit über 100 Jahren nun wird es in Sachsen und Thüringen gezüchtet. Das Zentrum der Zucht liegt in Moritzburg nahe Dresden. Das dort ansässige Landgestüt beheimatet die meisten der rund 50 Hengste, die im Einsatz sind.

Schwere Warmblüter unterscheiden sich von normalen Warmblütern durch etwas mehr Masse. Die besonders ausdrucksvolle Halsung, der starke Rücken und raumgreifende, energische Bewegungen kommen ihnen als Fahrpferde entgegen und macht die Schweren Warmblüter zu idealen Kutsch- und Wagenpferden für das traditionelle Fahren.