Die 45 Musiker der "Driewili Stampfer" meldeten sich nach der Pandemie-Pause beim Guggefescht lautstark zurück. Foto: Bohnert-Seidel

Riesenstimmung, schräge Musik und eine prall gefüllte Sternenberghalle: Nach zwei Jahren Pandemie-Pause waren die Narren beim 23. Guggefescht der "Driewili Stampfer" in Friesenheim außer Rand und Band – und feierten ausgelassen.

Friesenheim - Es war, als knüpften die Guggefescht-Gäste genau dort an, wo 2020 pandemiebedingt eine Vollbremsung eingelegt werden musste. Endlich konnten sie fasentmäßig wieder richtig loslegen, für das Fest mit Hingabe ein Kostüm nähen und basteln und im "Freundeskreis Driewili Stampfer" unterwegs sein.

Noch lauter und besser als zuvor sowie unverkennbar klangreich meldeten sich 45 leidenschaftliche Musiker der "Driewili Stampfer" am Samstag zurück. Von ihrem Frontmann Bernhard Hertweck ließen sie sich auf einen musikalisch hochklassigen Kurs bringen. Auch Karsten Müller, Vorsitzender der "Driewili Stampfer" und Moderator des Abends, gab auf der Bühne, am Mikrofon gewohnt lautstark alles.

Publikum macht Platz für den Einmarsch der "Driewili Stampfer"

Kurz nach 20 Uhr gab Müller der Partyband Wälderwahn das Signal: "Jetzt kommen wir auf die Bühne". Kaum war der erste Paukenschlag zu hören, machten die Gäste in der Halle den "Driewili Stampfern" Platz, sodass diese ungehindert vom Foyer bis zur Bühne gelangen konnten. Dabei wurden Handys gezückt und Arme im Takt nach oben gereckt. Kurzum: Die Menge tobte und tanzte. Unter den Gästen waren alle Generationen vertreten. Auch die "Driewili Stampfer" selbst greifen auf eine starke Helferfamilie zurück. "Wir alle sind eine große Familie. Gemeinsam feiern wir alle eine geile Fasent", betonte Moderator Müller.

Gäste nähten sich Kostüme fürs Fest

Viele Zünfte aus der Region waren zum Guggefescht gekommen: die "Krabbe-Schenkel" aus Oberweier, die Feuerhexen aus Heiligenzell, die "Schärmies" aus Mietersheim, die "Riddl Schdägge" aus Kürzell, die "Stänglihocker" aus Oberschopfheim und die "Kruttstumpe" aus Schuttern sowie Hexen aus Friesenheim, Hausach und Kippenheim. Hinzu kamen die Guggemusiker, die sich auf der Bühne ihr Stelldichein gaben und ihrem Namen, der für schräge und hochklassige Musik steht, gerecht wurden. So waren an diesem Abend die "Thurgau Wängscht" aus Haslach, die "Moore Bätscher" aus Kippenheim, die "Scholle Dudler" aus dem Ried oder die "Hochwatfetzer Bottenau" zu hören.

Guggemusiker, Band und Narren: Sie alle genossen es auf diesem 23. Guggefescht wieder feiern zu dürfen. Für die Feier wurden auch allerlei Kostüme genäht: So waren etwa Medusen dem Seitenarm des Rheins in Meißenheim entstiegen und aus Lahr kamen die fantastischen vier Frauen, die wiederum andere Frauen und Freundinnen in ihre Arme schlossen. "Bis vor einem Tag wussten wir noch nicht was wir anziehen", sagte eine der Damen.

Ausgelassen tanzen die Gäste auf den Bänken und bringen die Halle gemeinsam zum Beben. Viele von ihnen waren am Ende des Abends versucht zu sagen: "Das war das beste Guggefescht aller Zeiten."

So wird weiter gefeiert

Die "Driewili Stampfer" sind am Schmutzigen Donnerstag, 16. Februar, wieder in Friesenheim auf Achse. Schon morgens um 6 werden die Friesenheimer aus den Federn geholt und am Abend musikalisch zur Rathausstürmung getrieben. Danach ist Schmudo-Ball im Georg-Schreiber-Haus angesagt.