Marcel Wyss (rechts) wusste nach dem Zieleinlauf nach der dritten Etappe am Sonntag noch nicht, dass es zum RiderMan-Gesamtsieg gereicht hat. Foto: Fotos: Roger Müller

Die 21. Auflage des Rider-Man in Bad Dürrheim endete am Sonntag mit einer spannenden Schlussetappe über 100 Kilometer durch den malerischen Schwarzwald. Den Rider-Man-Titel sicherte sich der Schweizer Marcel Wyss nach 5:44,45 Stunden.

Auch die schnellste Frau kam mit Jutta Stienen aus der Schweiz. Die neue RiderWoman brauchte 6:28,28 Stunden.

Vier Fahrer in Lauerstellung

Vier Fahrer lagen nach der 121 Kilometer langen Etappe am Samstag und dem Einzelzeitfahren am Freitag noch in Lauerstellung, um sich nach der Schlussetappe über 100 Kilometer den Gesamtsieg zu holen. Interessant war für die zahlreichen Zuschauer im Start/Zielbereich, dass die Fahrer nach rund 30 Kilometern noch einmal die Start- und Zielgerade in der Kurstadt passierten. So konnten die Fans – neben der Live-Übertragung auf der Videowand – auch hautnah das "echte" Renngeschehen miterleben. In Neudingen, 23 Kilometer vor dem Ziel, bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, zu der sich in der Folge zwei weitere Fahrer gesellten. Ein Duo versuchte die Flucht nach vorne. Darunter war auch Marcel Wyss, der zwar das Rennen am Sonntag nicht gewinnen konnte, aber am Ende doch den Gesamtsieg einfuhr. Dieses Duo wurde aber wieder von der sechsköpfigen Verfolgergruppe geschluckt. So musste der Zielsprint die Entscheidung bringen. Und hier war es – wie schon einen Tag zuvor – Igor Zanetti (New Molini Dolo), der die besten Beine hatte.

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Da Zanetti das Einzelzeitfahren am Freitag nicht absolviert hatte, war er in Sachen Gesamtwertung außen vor. Wyss wurde am Sonntag mit einer Sekunde Rückstand auf den Sieger Zweiter. Der in der Gesamtwertung führende Simon Betz vom MRSC Ottenbach kam mit nur zwei Sekunden Rückstand auf den Sieger der letzten Etappe am Sonntag auf den vierten Platz. Eigentlich hätte Betz der Vorsprung aus den beiden ersten Rennen gereicht, wären da nicht die Bonussprints gewesen, die sich Wyss als Ausreißer gesichert hatte. Mit diesen Bonussekunden holte sich Wyss am Ende den Gesamtsieg. "Ich musste viel arbeiten", so der Sieger nach dem kräftezehrenden dritten Rennen. "Mein Team hat super für mich gearbeitet, am Ende haben es die Bonussprints entschieden", freute sich Wyss.

Am Ende siegte der Schweizer nach 239 Rider-Man-Kilometern mit zehn Sekunden Vorsprung vor Simon Betz (MRSC Ottenbach) und Christoph Janssen (RV Ersigen/5:45:18 Stunden). Bei den Frauen gewann die Eidgenossin Jutta Stienen (Velo 67 Racing Team) mit einem Vorsprung von gut 2:30 Minuten auf Ils Van der Moeren (Belgien) und Julian Matzke (Team deutsche Krebsstiftung/6:38,17 Stunden).

Erstmals Rad-Bundesliga der Frauen in Bad Dürrheim

Erstmals machte zudem die Rad-Bundesliga der Frauen Station in Bad Dürrheim. Dabei genügten Helena Bieber (RSG Gießen) nach dem Sieg im Einzelzeitfahren die Ränge 15 und zwölf bei den beiden Straßenrennen zum Gesamtsieg. Die überragende Ricarda Bauernfeind kam am Ende nach ihren Ergebnissen im Einzelzeitfahren und den beiden Straßenrennen auf Platz zwei, sicherte sich jedoch den Sieg in der Nachwuchswertung der Damen-Bundesliga.

Der Rider-Man hatte am Freitag mit dem Einzelzeitfahren begonnen. Schnellster bei den Herren war Valentin Szalay aus Gießen, der ein Stundenmittel von 46,50 Kilometern hinlegte. Schnellste Frau war Julia Schallau – ebenfalls aus Gießen. Die Stimmung bei der ersten von drei Etappen beim Einzelzeitfahren war locker und entspannt. Die Pedaleure aus der ganzen Welt freuten sich riesig darüber, dass sie nach einem Jahr Pause wieder in der Kurstadt ihr Können zeigen durften.

Insgesamt gingen mehr als 450 Radfahrer von der Rampe, für viele Pedaleure war es die erste von drei schweren Etappen an diesem Wochenende. Einige gingen allerdings lediglich beim Einzelzeitfahren an den Start. Sie wollten unter Profibedingungen einmal ihre Höchstgeschwindigkeit über 16 Kilometer messen.