Die Senioren schwingen das Tanzbein im Blocktanz. Foto: Vögele

Claudia Bronner leitet seit 20 Jahren das „Erlebnistanzen“ für Senioren in Sulz. Dahinter steckt viel mehr als nur Mobilitätstraining.

Schon von weitem hört man flotte Musik aus dem katholischen Gemeindehaus. Kommt man näher, vernimmt man die Ansage von Tanzschritten. Und die kommt von Claudia Bronner, die seit 20 Jahren das Erlebnistanzen leitet. Sie wurde nun im Rahmen einer kleinen Feierstunde von Heike Teufel, der Leiterin der katholischen Erwachsenenbildung Rottweil (KEB), für ihre Tätigkeit geehrt. Nicht nur der gesundheitliche Aspekt, auch die wertvolle soziale Arbeit mit den Senioren brachte Teufel in ihrer Wertschätzung deutlich zum Ausdruck.

Nach der Familienphase befasste sich Claudia Bronner in einer Ausbildung mit „ Lebensqualität im Alter“. Von dem Zweig „Tanzen“ fühlte sie sich sofort angesprochen, ließ sich darin ausbilden und rief 2003 die erste Tanzgruppe ins Leben. Heute leitet sie fünf Gruppen, eine davon ist eine Sitztanzgruppe. Als „einfach schön“, beschreibt sie ihre Tätigkeit,. „Sie bringt auch mir Lebensfreude, sie bereichert unglaublich.“

Claudia Bronner (links) wird von Heike Teufel geehrt. Foto: Vögele

Das ist auch die einhellige Meinung aller etwa 40 Teilnehmerinnen am Erlebnistanzen. Einige von ihnen sind von Anfang an dabei, so auch die 92-jährige Maja Kitzlinger, die wie alle anderen „die Freude an der gemeinsamen Bewegung zur Musik in der Gruppe“ schätzt. Jeder tanzt mit jedem, anders als beim „ Ballroom-Dancing“ mit festem Partner .

Seniorentanzen ist alles andere als angestaubt

Eine Vielfalt an Tänzen aus aller Welt, aus verschiedenen Epochen und Kulturen, sowie Gesellschaftstanz in geselliger Form wird hier gelebt. Lachen, heitere Mienen und beschwingte Bewegungen bestätigen das.

Und Tanzen tut dem Körper gut. Es ist nicht nur ein moderates Ausdauertraining, sondern auch Sturzprophylaxe, denn das Gleichgewicht wird geschult. Die Konzentration und Gedächtnisleistung wird verbessert, ebenso die Orientierung im Raum und die Koordination und alles den körperlichen Veränderungen im Alter angepasst. Wer nun glaubt, Seniorentanzen sei angestaubt, der irrt.

Das gemeinsame Erfolgserlebnis lässt die Gruppe wachsen

Es wird auch auf moderne Rhythmen wie Cha- Cha-Cha, Blues, Tango, Discofox getanzt, nur eben in anderen Choreografien, die durchaus auch öffentlicher Begutachtung standhalten können.

Daneben ist es aber auch die Geselligkeit, das gemeinsame Erfolgserlebnis, was die Gruppe immer mehr anwachsen lässt. „Man fühlt sich aufgehoben, ein wunderbares Hobby“, war von Teilnehmerinnen zu hören, die seit Corona nicht mehr mittanzen können, aber trotzdem regelmäßig dabei sind.

Suse Rapp bedankte sich bei Bronner für 20 Jahre unermüdlichen Einsatz, Geduld und Vermittlung von Freude.

Claudia Bronner sprach Liesel Bronner ihren Dank aus, durch ihre Kontakte zu den Pfarrern seien ihr „Tür und Tor geöffnet“ worden. Die katholische Kirchengemeinde stellt seit 2003 den Übungsraum zur Verfügung.