Bei der Reise in den hohen Norden mit an Bord: Linksaußen Patrick Volz Foto: Eibner-Pressefoto/Uli Scherbaum

Zum Auftakt in die erste englische Woche dieses Jahres hatte der HBW Balingen-Weilstetten eine lange Fahrt vor sich. Am Freitag läuft der Zweitliga-Spitzenreiter in der Lübecker Hansehalle auf.

Das Hinspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau in der SparkassenArena verlief 50 Minuten lang ausgeglichen, erst in der Crunchtime setzte sich das Team von Trainer Jens Bürkle ab und gewann mit 28:21. Diese Niederlage dämpfte die anfangs hohen Erwartungen der Norddeutschen an ihre 14. Zweitliga-Saison in Folge. Sie gerieten etwas außer Tritt und rangieren mit 14:26 Zählern auf dem 15. Tabellenplatz. Dies mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass der tschechische Nationalspieler Matej Klima bereits im Oktober die Hansestädter verließ.

Personelle Turbulenzen

Für die kommende Saison hatte er sich ohnehin an den Erstligisten SC DHfK Leipzig gebunden. Als sich die Personalsorgen bei den Sachsen verschärften, kam ihnen die VfL-Vereinsführung mit einer vorzeitigen Freigabe entgegen.

Ferner wechselte Linksaußen Fynn Gonschor nur einen Monat später in die Schweiz. Für ihn wurde der Däne Victor Foged Wolf nachverpflichtet. Trotz weiterer Personalrochaden während der Winterpause hält HBW-Coch Jens Bürkle die Lübecker Mannschaft nach wie vor für sehr stark und ausgeglichen.

„Spannende Aufgabe“ für Bürkle und sein Team

Im Kader befänden sich einige Routiniers, welche eine sehr flexible Spielanlage verinnerlicht hätten, dank derer es dem VfL mehrfach gelungen sei, eine drohende Niederlage abzuwenden. „Insofern wird es eine spannende Aufgabe werden, die wir aber selbstbewusst angehen können“, gibt sich der 42-Jährige verhalten optimistisch.

Am vergangenen Samstag haben seine Jungs mit ihrem überzeugenden 34:27-Heimerfolg über die Eulen Ludwighafen ein Ausrufezeichen gesetzt und den Vier-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger konserviert. Das Team von VfL-Trainer David Röhrig musste sich hingegen dem ukrainischen Vertreter HC Motor Zaporizhzhia mit 22:25 beugen, verzichtete allerdings auch auf den Einsatz einiger Stammkräfte.

Schöngarth geht wohl nicht auf Auswärtsfahrt

Bereits am Donnerstag setzte sich der HBW-Mannschaftsbus Richtung Schleswig-Holstein in Bewegung. Nicht mitfahren wird neben dem Langzeitverletzten Uros Todorovic auch Winter-Neuzugang Jens Schöngarth, falls er nicht noch grünes Licht von der medizinischen Abteilung erhält. Dafür dürfte Linksaußen Patrick Volz mit an Bord sein, der sich im Abschiedsspiel von Martin Strobel verletzt hatte. Aus der zweiten Mannschaft werden – wie gewohnt – wahrscheinlich wieder Elias Huber und Tim Hildenbrand mitfahren.

Dämpfer als Warnung

Dass die Partie in der Hansestadt kein Selbstläufer wird, ist Bürkle bewusst. Schließlich gab es erst vor zwei Wochen einen heftigen Dämpfer gegen den HC Elbflorenz. „Wir müssen unbedingt an unsere Leistung gegen Ludwigshafen anknüpfen“, fordert der Sportwissenschaftler von Beginn an höchste Konzentration: „Wenn wir unsere Abwehr und unser Tempospiel auf diesem Niveau halten, können wir gewinnen.“