Dürfen Felix Danner, Tim Hildenbrand, Tobias Heinzelmann und Jona Schoch auch in Dessau jubeln? Foto: Eibner/Woern

Das Spitzenspiel in der zweiten Liga steigt am Freitag in Sachsen-Anhalt. Der HBW Balingen-Weilstetten hat eiin bestimmtes Rezept für den Erfolg.

Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten ist um 19.30 Uhr zu Gast in der Anhalt-Arena beim Drittplatzierten Dessau-Roßlauer HV 06, genannt die "Biber". Bislang hat der HBW nichts anbrennen lassen und seine zehn Saisonspiele gewonnen, auch wenn es mehrfach äußerst knapp und die Leistung schwankend war. Mit 17:3 Punkten sind auch die Mitteldeutschen sehr gut gestartet und surfen auf einer Welle. Lediglich Ende September leisteten sie sich eine kleine Schwächephase. Die Mannschaft des erfahrenen Trainers Uwe Jungandreas verlor zu Hause gegen Hüttenberg und kam in Lübeck nicht über ein Remis hinaus.

Routinierte Spieler bei Dessau-Roßlau im Kader

Seither sind sie wieder in einem Flow und wollen nun auch dem Tabellenführer den ersten Punktverlust zufügen. Im Kader der "Biber" stehen viele routinierte Spieler, die teilweise über Erstligaerfahrung aus Leipzig, Hamm oder Magdeburg verfügen. Denker und Lenker ist Vincent Sohmann in der Rückraummitte.

Gefahr von links

Die meisten Tore fallen über die linke Seite durch den Halblinken Timo Löser und Jakub Hrstka auf dem Flügel. Aber auch die rechte Seite ist mit Max Emanuel im Rückraum und Yannick-Marcos Pust auf Außen exzellent besetzt. Falls Pust eine Verschnaufpause braucht, nimmt der 20-jährige Slowake David Mysovich seine Position ein, der sich im Sommer den Anhaltinern angeschlossen hat. Am Kreis ist der ehemalige Wetzlarer Patrick Gempp äußerst durchsetzungsstark.

Frühzeitige Anreise

Sollte der HBW an seine Leistung vom vergangenen Samstag anknüpfen können, als er die HSG Nordhorn-Lingen mit 29:24 abfertigte, ist etwas Zählbares für das Team von Trainer Jens Bürkle drin – zumal außer dem Langzeitverletzten Lukas Saueressig und vermutlich Uros Todorovic der Kader komplett sein dürfte. Nach dem Abschlusstraining am Donnerstagvormittag machte sich der Mannschaftsbus auf die Reise, eine weitere Übungseinheit war und ist nicht geplant.

Schnelligkeit entscheidet

Auf die kompakte 6:0-Abwehr der Dessauer soll laut Bürkle durch schnelles Spiel und Eins-zu-Eins-Situationen Druck ausgeübt werden, um entweder an den Kreis durchzudringen, die Außen freizuspielen oder Strafwürfe zu erhalten. Und natürlich muss der eigene Defensivverband gegen die passgenau und geduldig agierenden "Biber" so gut zusammenhalten wie gegen Nordhorn und möglichst einige Bälle erobern, die per Gegenstoß in Tore umgemünzt werden.

Jens Bürkle hat Respekt

Allerdings sei das Rückzugsverhalten des Gegners exzellent, hat Bürkle beobachtet, der vor der Qualität des Dessau-Roßlauer HV großen Respekt hat, seine Jungs aber zumindest ebenbürtig sieht: "Wer das Tempospiel gewinnt, hat hohe Chancen, das Spiel zu gewinnen."