Schwer hatten es Lukas Saueressig und der HBW gegen die Lübecker Defensive. Foto: Stephanie Zerbe/ Eibner-Pressefo

Der Spitzenreiter der zweiten Liga schenkt gegen den VfL Lübeck-Schwartau eine klare Führung her und muss froh sein, dass er nicht leer ausgeht.

 
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Ohne den zuletzt überragenden Regisseur Filip Vistorop begann der HBW Balingen-Weilstetten die Partie vor 1540 Zuschauern in der Hansehalle Lübeck mit Lukas Saueressig auf der Spielmacherposition. Die Abwehr stand gut, und auch Keeper Simon Sejr war auf seinem Posten. Moritz Strosack nutzte einen Konter zur 4:1-Führung. Das Team von HBW-Trainer Jens Bürkle verteidigte nach dem Sieg gegen die Eulen Lugwigshafen diesen Vorsprung bis zum 7:4 durch Kapitän Felix Danner.

Die Abwehr wackelt

Doch urplötzlich begann die eigene Abwehr zu wackeln, während die Defensivreihe der Hansestädter merklich aggressiver wurde. Die zunächst so unterlegene Mannschaft von VfL-Coach David Röhrig kämpfte sich ins Spiel zurück und bejubelte in der 22. Minute die 11:10-Führung. Die nächsten drei Treffer erzielten allerdings die „Gallier“ und sie gingen mit einem 13:11 in die Pause.

Danner brachte gleich nach dem Seitenwechsel den Ball im Tor unter, und bei Schochs Treffer zum 16:12 schien der Tabellenführer endgültig seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Doch statt aufs Tempo zu drücken und den Sack zuzumachen, schaltete die komplette Mannschaft in den Ruhemodus. Mit einem 4:0-Lauf glichen die Lübecker wieder aus, und in der 48. Minute gingen sie durch den starken Mex Raguse sogar mit 20:19 in Führung.

HBW ist geschockt

Der HBW wirkte geschockt und gelähmt. Bürkle brachte den siebten Feldspieler, aber zwei Fahrkarten später stand es 22:19, und der HBW drohte auseinanderzufallen. Die Wende brachte schließlich in der 54. Minute die dritte Zeitstrafe gegen Leon Ciudad Benitez, der folglich mit Rot auf die Tribüne geschickt wurde. In Überzahl brachte Rechtsaußen Moritz Strosack den Ball aus spitzem Winkel im Tor unter.

Erst auf der Siegerstaße ...

Überhastet leisteten sich die Lübecker im Angriff zwei Fehler, welche Strosack und Tobias Heinzelmann zu Treffern ins verwaiste Tor nutzten. Die Halle brodelte. Jona Schoch behielt einen klaren Kopf und zog eine Zwei-Minutenstrafe für Max Horner. In Überzahl brachte Danner die Gäste wieder mit 23:22 in Führung. Gut 90 Sekunden vor dem Ende fing Strosack den Ball ab. Der HBW nahm Zeit von der Uhr, und Bürkle bediente den Buzzer. Noch waren 47 Sekunden zu spielen, ein Freiwurf unter Zeitdruck führte nicht zum Erfolg.

... dann doch nicht

Auch Röhrig nahm noch einmal eine Auszeit. Seine Jungs holten den Strafwurf heraus, den Janik Schrader sicher zum 23:23-Endstand verwandelte. „Dieses Ergebnis ist sehr ärgerlich“, war Bürkle unzufrieden. Nach dem 16:12 habe die Mannschaft das Spiel zurückgegeben und fast habe es nach einer Niederlage ausgesehen: „Zum Schluss wurde es sehr heiß und ich hätte das Spiel gerne in der letzten Minute noch gewonnen.“

VfL Lübeck-Schwartau – HBW Balingen-Weilstetten 23:23 (11:13)

HBW Balingen-Weilstetten: Sejr (1.- 21., 54.-60. 3 P.), Ruminsky (21.-54., 9 P.); Danner (4), Schoch (4), Strosack (4), Gretarsson (4/2), Huber (3), Ingason (2), Heinzelmann (1), Saueressig (1), Beciri, Hildenbrand, Linhares, Fuoß (n.e.).

VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann (1.-25., 2 P.), Conrad (25.-60., 8 P.); Raguse (6), Speckmann (5/1), Schrader (4/2), Benitez (2), Bruhn (2), Kretschmer (2), Horner (1), Skorupa (1), Cohen, Hagedorn, Patzel, Waschul, Weiß, Wolf.

Zeitstrafen: Benitez (3), Bruhn, Horner – Heinzelmann, Saueressig, Strosack.

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – TV 05/07 Hüttenberg, Mittwoch, 22. Februar, 19.30 Uhr, SparkassenArena Balingen.