Zweitliga-Meister HBW Balingen-Weilstetten will sich gegen den 1. VfL Potsdam für die Heimpleite revanchieren. Am Samstag hat er die Chance dazu.
Drei Partien hat der HBW Balingen-Weilstetten vor seiner Rückkehr in die höchste Spielklasse noch vor der Brust. Auch wenn es sportlich um nichts mehr geht, fordert Trainer Jens Bürkle von seinen Jungs vollen Einsatz. Denn es gilt, die beiden Scharten aus der Vorrunde auszuwetzen, als die „Gallier“ vor heimischem Publikum den Potsdamern mit 26:27 und dem HC Elbflorenz 2006 sogar mit 29:33 unterlagen.
Kraft-Tanken auf der Insel
Nach dem überwältigenden 41:28-Triumph am Samstag vor eigener Kulisse über die SG BBM Bietigheim, welcher Meisterschaft und Aufstieg bedeutete, gab Bürkle seiner Mannschaft bis Donnerstag trainingsfrei, was diese zu einem Kurz-Trip nach Mallorca nutzten.
Seither bereitet er sie intensiv auf die Auswärtspartie am Samstag um 19 Uhr in der Potsdamer MBS Arena vor. Was sie gegen den Hauptstadtclub aus Brandenburg erwartet, wissen sie genau: eine unglaublich starke Mannschaft, gespickt mit hochtalentierten Individualisten, darunter im rechten Rückraum Max Beneke, der bereits in die deutsche Nationalmannschaft gerutscht ist.
Tausendsassa Bob Hanning
Im Grunde genommen ist der Zweitligist das Bindeglied zwischen den Profis der Füchse Berlin und ihrer zweiten Mannschaft in der dritten Liga. Die meisten Spieler sind in der B- und A-Jugend der Füchse von Bob Hanning persönlich ausgebildet worden, dem Jugendtrainer und Geschäftsführer des Erstligisten.
Potsdam mischt die Liga auf
Mitte 2021 übernahm er zusätzlich den Trainerjob in Potsdam, schaffte auf Anhieb den Aufstieg und mischte die Liga auf. Am Sonntag musste er sich allerdings auswärts dem Dessau-Roßlauer HV beugen, welcher mit seinem 39:34-Heimsieg seine Aufstiegsambitionen unterstrich und punktgleich mit dem ThSV Eisenach Rang drei im (bereinigten) Tableau einnimmt.
Welche Formation Hanning auf die Platte schicken wird, lässt sich kaum vorhersehen. Denn seine A-Jugendlichen bestreiten um 14 Uhr das Rückspiel im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Bürkle kann sich kaum vorstellen, dass er ihnen eine Doppelbelastung aufbürdet. Dennoch werde der Tabellenfünfte ein starkes Team stellen, das keinen Punkt abschenken wolle. „Und wir wollen das auch nicht!“, versichert der Trainer des HBW.
Der Druck und die Diamanten
Jeder Trainer wolle sehen, dass sich seine Mannschaft kontinuierlich weiterentwickle, „jetzt alles schleifen zu lassen, wäre keine gute Idee“. Im Vordergrund stehe der Wettbewerbsgedanke und nicht die Revanche: „Wir wollen am Samstag ein Team besiegen, das wir in dieser Saison noch nicht besiegt haben“, wünscht er sich. Auf jeden Fall werde er den Druck auf seine Mannschaft auch im Hinblick auf die kommende Saison im Handball-Oberhaus hochhalten, denn: „Unter Druck werden Diamanten gemacht.“